Startschuss für das Fachkräftebündnis Oberhausen und Mülheim an der Ruhr – Unterzeichnung einer gemeinsamen Charta

13.11.2024 | Presseinfo Nr. 30

Am 13. November wurde die Charta zum ersten Fachkräftebündnis der Städte Oberhausen und Mülheim an der Ruhr in den Räumlichkeiten des Evangelischen Krankenhauses Oberhausen, von den Oberbürgermeistern der Städte Oberhausen und Mülheim an der Ruhr sowie lokaler Arbeitsmarktpartnerinnen und -partner unterzeichnet. Das neue Bündnis möchte Unternehmen bei der Transformation der Wirtschaft und der Arbeitswelt und den damit einhergehenden Herausforderungen und Veränderungen eng begleiten und unterstützen.

Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass den Unternehmen in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr die passenden Fachkräfte fehlen. Die demografische Entwicklung beschleunigt diesen Mangel, gleichzeitig steigen durch die Digitalisierung und Automatisierung die Anforderungen an Beschäftigte. Um die Unternehmen dahingehend ausreichend unterstützen zu können, wurde das Fachkräftebündnis Oberhausen und Mülheim an der Ruhr gegründet und mit der heutigen Unterzeichnung einer gemeinsamen Charta fiel der offizielle Startschuss.

Mitglieder des Bündnisses sind die Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim an der Ruhr, die beiden Jobcenter Oberhausen und Mülheim an der Ruhr, die OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung GmbH, die Wirtschaftsförderung der Stadt Mülheim an der Ruhr, die IHK Industrie- und Handelskammer zu Essen, die Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr - Oberhausen sowie der Weiterbildungsforum Oberhausen-Mülheim (WOM) e.V..

Ziel ist es, in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr, für jedes Unternehmen, entsprechend den Bedarfen, die notwendigen Arbeitskräfte zu entwickeln, zu qualifizieren und anzubieten. Das Bündnis wird für die passenden Rahmenbedingungen Sorge tragen, damit beide Städte attraktive Wirtschaftsstandorte für Unternehmen bleiben. Dabei konzentriert es sich auf das hiesige Arbeitskräftepotenzial, die berufliche Qualifizierung von Beschäftigten und die gezielte Einwanderung von Fachkräften. Ziel ist die Schaffung klarer Angebotsstrukturen und transparenter Beratungs-angebote. Unternehmen sollen die Qualifizierungs- und Fördermöglichkeiten bekannter gemacht werden. Durch die konkrete Definition von Berufsfeldern soll die Fachkräfteeinwanderung zielgerichteter auf Mülheim an der Ruhr und Oberhausen fokussiert werden. Die Qualifizierungsangebote sollen den Qualifizierungsbedarfen der Unternehmen und deren Mitarbeitenden kontinuierlich angepasst werden.

Ganz praktisch werden zukünftig in Fachkräftebüros zentrale Koordinatorinnen und Koordinatoren über Qualifizierungsangebote und Fördermöglichkeiten informieren und beraten. Mittels Qualifizierungs-befragungen, digitaler Scouts und Zukunftsmanagerinnen und -managern werden im Arbeitskräfte-bündnis passgenaue Lösungen und Handlungsansätze entwickelt. Veranstaltungen für Unternehmen sollen dazu beitragen, die vorhandenen Angebote transparent zu machen. Geplante Projekte zur Fachkräfteentwicklung und zur Integration von Arbeitssuchenden werden zudem als wichtiger Baustein gesehen, um Unternehmen adäquat unterstützen zu können.

Zeitnah wird es alle wichtigen Informationen, wie z. B. Fördermöglichkeiten, Projekte und Events für die Unternehmen, online geben unter: www.bildung-oberhausen.de bzw. www.bildung-mülheim.de

Die gemeinsame Charta wurde in den Räumlichkeiten des Evangelischen Krankenhauses Oberhausen (EKO) unterzeichnet, das auch stellvertretend für das Evangelische Krankenhaus Mülheim an der Ruhr (EKM) und die Ategris GmbH die Gäste empfang.

Geschäftsführer Dr. Peter Quaschner, Geschäftsführer des EKO, freute sich, dass der Startschuss für dieses neue Fachkräftebündnis in seinem Hause fiel: „Das Thema passt sehr gut zu uns. Wie sicherlich bekannt sein dürfte, ist es gerade in unserer Branche nicht einfach an die passenden Fachkräfte zu kommen. Doch unsere Häuser setzen ganz gezielt auf die Themen Aus- und Weiterbildung und wir haben mit der Ategris GmbH die beste Unterstützung vor Ort. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt! Wir setzen auf die Kommunikation mit unseren Beschäftigten und auf Transparenz. Nur so können wir wettbewerbsfähig bleiben und arbeiten mit motivierten Mitarbeitenden zusammen!“

Die Ategris GmbH ist eine Unternehmensgruppe und ganzheitlicher Gesundheitsdienstleister für die Region Oberhausen und Mülheim an der Ruhr. Neben den Krankenhäusern gehören auch das Medizinische Versorgungszentrum, diverse Wohnstifte, das Mülheimer Hospiz und diverse Service-Dienstleister zur Ategris Gruppe. Weitere Informationen gibt es online: https://www.ategris.de/

Statements der Partnerinnen und Partner:

Daniel Schranz, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen:
„Wenn wir unsere Wirtschaft, die Unternehmen in Oberhausen und Mülheim, stärken wollen, wenn wir die Entwicklung unserer Städte vorantreiben, unseren Wohlstand sichern und mehren wollen, wird das besser funktionieren, wenn wir – über alle Ebenen hinweg – zusammenarbeiten. Mit dem Austausch von Know-how, Ideen und gemeinsamem Engagement wollen wir durch Ausbildung und Qualifizierung die Potenziale heben, die die Menschen in unseren Städten mitbringen und so – ergänzt durch Anwerbung – dem Fachkräftemangel begegnen.“

Marc Buchholz, Oberbürgermeister der Stadt Mülheim an der Ruhr:
„Bereits heute verzeichnen Unternehmen auch in unserer Region einen Fachkräfteengpass. Dieser wird mit dem demografischen Wandel weiter steigen. Das stellt sowohl die Wirtschaft als auch alle Akteurinnen und Akteure am Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen. Nur mit ausreichend Arbeits- und Fachkräften kann die Umstellung des Wirtschaftens und Arbeitens Richtung Klimaneutralität, Digitalisierung und die Sicherstellung von Bildung und Betreuung gelingen. Mit dem Fachkräftebündnis wollen wir in der Region Mülheim/Oberhausen gemeinsam diesen Herausforderungen der Zukunft begegnen und den Unternehmen eine klare und transparente Angebotsstruktur bieten.“

Dr. Andreas Henseler, Geschäftsführer der OWT Oberhausener Wirtschafts- und Tourismusförderung GmbH:
„Wir machen beim Fachkräftebündnis mit, um die Angebote in den Bereichen Weiterbildung und Fachkräfteeinwanderung für die Unternehmen in Oberhausen besser sichtbar zu machen. Um ihre Belegschaften gezielt fit für die Zukunft zu machen, brauchen die Betriebe einen unkomplizierten Zugang zu Informationen und Beratung. Mit unserem Bündnis stellen wir sicher, dass sowohl Angebote für Arbeitssuchende und bestehende MitarbeiterInnen als auch Integrationsmaßnahmen für internationale Fachkräfte schnell auffindbar und zugänglich sind. Denn gut ausgebildetes Personal hilft dabei, die Innovationskraft der Oberhausener Wirtschaft zu stärken.“

Valeska Hurraß, Geschäftsführerin des Jobcenters Oberhausen:
„Wir als Jobcenter arbeiten verlässlich mit den örtlichen Unternehmen zusammen, um arbeitssuchende Menschen passgenau und nachhaltig in Arbeit zu vermitteln. Und wir beraten und unterstützen bei Eingliederungsleistungen und begleiten unsere Kundinnen und Kunden auf ihrem Weg zur Fachkraft. Mit dem Fachkräftebündnis gehen wir das Thema Fachkräftesicherung in Oberhausen jetzt gemeinsam an. Wir möchten damit die Angebote für Unternehmen bündeln und sichtbar machen. Mit einer guten Vernetzung aller Akteure machen wir vorhandene Potenziale sichtbar und eröffnen so auch neue Chancen für die Kundinnen und Kunden des Jobcenters.“

Jürgen Koch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Oberhausen/Mülheim an der Ruhr:
„Ich bin stolz darauf, dass es uns gelungen ist, ein solches Fachkräftebündnis für die beiden Städte Oberhausen und Mülheim, entsprechend der Struktur unseres Arbeitsagenturbezirkes, aufzubauen. Für die Fachkräftesicherung gilt für mich: Gemeinsam sind wir stark – dies gilt insbesondere auch für den Zusammenschluss von Städten der Metropolregion Ruhrgebiet, damit die Menschen als Fachkräfte gerne zu uns kommen. Nun gilt es zügig zu handeln und entsprechende Angebote vorzuhalten.“

Robert Schweizog, Zukunftsmanager Fachkräfte der IHK zu Essen:
„Der Mangel an Fachkräften ist eine so gewaltige Herausforderung, dass wir an vielen Stellschrauben gleichzeitig drehen müssen. Wir brauchen "und" statt "entweder oder". Im Fachkräftebündnis kommen starke Partner zusammen und bringen sich dort ein, wo sie am meisten bewegen können. Wir als IHK werden natürlich die Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Blick behalten. Zudem möchten wir aber unser Netzwerk an Auslandshandelskammern besser nutzen, um Fachkräfte aus anderen Ländern für unsere Region zu gewinnen.“

Oliever Vrabec, Leiter des kommunalen Jobcenters Mülheim an der Ruhr:
„Das Fachkräftebündnis bündelt bestehende und zukünftige Angebote für Arbeitgebende und leistet damit einen Beitrag zur Sicherung ihres Fachkräftebedarfs in der Region. Als unmittelbare Folge bieten sich weitere arbeitsmarktliche Chancen für unsere Kund*innen im Jobcenter. Zielgerichtete Beratung und Unterstützung stellen die Grundlage für eine nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt für beide Seiten dar.“

Weiterbildungsforum Oberhausen-Mülheim, WOM: 
Das Weiterbildungsforum Oberhausen-Mülheim, WOM, ist ein Zusammenschluss von über zwanzig Unternehmen der beruflichen Aus- und Weiterbildung, die ihren Standort in Oberhausen / Mülheim a. d. Ruhr haben und ein breites Spektrum unterschiedlicher Weiterbildungsangebote und Coachings abdecken. Im Fachkräftebündnis sehen wir die Chance, durch eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern, Weiterbildungsunternehmen, der Agentur für Arbeit und den lokalen Jobcentern vorhandene Fachkräftepotenziale optimal nutzen und binden sowie neue qualifizierte Fachkräfte für den lokalen Markt gewinnen zu können. Wesentliche Beiträge der im Weiterbildungsforum zusammengeschlossenen Bildungsunternehmen sind dabei die Unterstützung bei der digitalen Transformation der Arbeitswelt, die Fachkräftegewinnung durch Qualifizierung und Weiterbildung sowie der Ausbau von marktorientierten Beratungsstrukturen und Netzwerken.“

Barbara Yeboah, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft Mülheim an der Ruhr – Oberhausen:
„Die Gründung des Fachkräftebündnisses bietet Raum für unsere Themen neben der Ausbildung. An dieser Stelle sind die Partner am Ausbildungsmarkt bereits seit Jahrzehnten bestens vernetzt. Fachkräfte können und müssen heute aber auch anders entwickelt werden. Entsprechend dem Bedarf der Betriebe können die Akteure nun vernetzter miteinander handeln. Themen der Fachkräfteeinwanderung und -qualifizierung werden nun regelmäßig weiterentwickelt, gemeinsam mit der Wirtschaft, den Städten und den Fort- und Weiterbildungsträgern der Region.“

Kay Zellmann, Abteilungsleiter der Wirtschaftsförderung Mülheim an der Ruhr:
„Die enge Zusammenarbeit und Verzahnung unserer Angebote wird den Unternehmen in Mülheim und Oberhausen helfen, bessere und zielgerichtetere Unterstützung bei der Suche nach passendem Personal zu bekommen. Die vielen und guten Angebote sichtbarer zu machen und schneller auf individuelle Bedarfe reagieren zu können, haben wir uns als Ziel gesetzt.“