Arbeitslosigkeit geht leicht nach oben

Saisonal typische Entwicklung trifft auf wirtschaftliche Zurückhaltung

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 36

„Die Arbeitslosigkeit im Offenbacher Agenturbezirk ist im Juli gegenüber dem Vormonat und dem Vorjahr leicht angestiegen. Beendete befristete Arbeitsverhältnisse zum Quartalsende im Juni spielen dabei ebenso eine Rolle wie das Ende des Ausbildungsjahres. Auch Neueinstellungen werden zu dieser Zeit oft verschoben auf die Zeit nach der Sommerpause“, sagt Thomas Iser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenbach. „Auch die Betreuung der ukrainischen Schutzsuchenden im Rechtskreis SGB II wirkt sich nach wie vor auf die Zahlen aus. Wirtschaftliche Unsicherheiten und gestiegene Kosten beeinflussen den regionalen Arbeitsmarkt ebenfalls. Gleichwohl hat sich der Zugang bei den offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat wie zum Vorjahr deutlich erhöht. Betrachtet man aber die Entwicklung seit Jahresbeginn, sind immer noch weniger Stellen zugegangen als im Jahr zuvor.“ 

16.110 Personen waren im Bezirk der Offenbacher Agentur für Arbeit im Juli arbeitslos gemeldet, 297 mehr als im Juni und 491 mehr als im Vorjahresmonat.

Daraus ergab sich eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent. Der Vormonats- und der Vorjahreswert lagen jeweils bei 5,8 Prozent. 

Stadt und Landkreis Offenbach

6.711 Personen waren im Juli in der Stadt Offenbach arbeitslos, 80 Personen oder 1,2 Prozent mehr als im Juni. Im Vergleich zum Juli 2022 ergab sich ein Plus von 5,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,6 Prozent im Vergleich zu 8,5 Prozent im Juni und 8,3 Prozent im Vorjahresmonat.  

Im Landkreis Offenbach waren 9.399 Menschen arbeitslos gemeldet, 217 Personen oder 2,4 Prozent mehr als im Juni und 1,5 Prozent mehr als im Juli 2022. Die Arbeitslosenquote wuchs auf 4,8 Prozent an gegenüber 4,7 Prozent im Juni. Im Juli 2022 lag sie bei 4,8 Prozent. 

Die Entwicklung in den Rechtskreisen 

Arbeitslose, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut (Arbeitslosenversicherung). Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, sind die Jobcenter MainArbeit (Stadt Offenbach) und ProArbeit (Kreis Offenbach) zuständig. 

Bei der Agentur für Arbeit Offenbach waren 4.988 Personen gemeldet, 330 mehr als im Juni. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Anstieg von 207 Personen.  

Bei den Jobcentern MainArbeit und ProArbeit waren 11.122 Menschen arbeitslos gemeldet, 33 weniger als im Vormonat und 284 mehr als im Vorjahresmonat.

Entwicklung in den Personengruppen

8.225 Männer waren im Juli arbeitslos gemeldet, 182 mehr als im Vormonat. 7.885 Frauen waren ohne Arbeit, 115 mehr als im Juni. 1.594 Jugendliche unter 25 Jahren waren arbeitslos, gegenüber Juni sind das 137 mehr. 3.346 über 55-jährige waren arbeitslos gemeldet, 22 Personen mehr als im Vormonat.

Langzeitarbeitslosigkeit 

Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. 5.958 Menschen waren im Juli langzeitarbeitslos, 36 mehr als im Juni und 327 mehr als im Juli 2022. 5.527 der Langzeitarbeitslosen waren im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gemeldet und 431 in der Arbeitslosenversicherung im Rechtskreis SGB III. Insgesamt machten langzeitarbeitslose Männer und Frauen 37,0 Prozent aller Arbeitslosen aus.

Offene Stellen 

3.189 offene Stellen sind von Unternehmen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Offenbach zur Vermittlung gemeldet worden. 767 offene Stellen wurden vom Arbeitgeber-Service neu akquiriert und 752 offene Stellen konnten erledigt werden.

Ausbildungsmarkt 

2.972 junge Frauen und Männer meldeten sich von Oktober 2022 bis Juli 2023 ausbildungssuchend. Im gleichen Zeitraum wurden der Arbeitsagentur von Betrieben 1.826 offene Ausbildungsstellen gemeldet.