„Die Arbeitslosigkeit im Offenbacher Agenturbezirk ist im abgelaufenen Monat angestiegen. Damit hat sich der bestehende Trend am Arbeitsmarkt weiter verfestigt. Ein Teil des Anstiegs ist zurückzuführen auf Absolventen/-innen von Ausbildungen und Weiterbildungsmaßnahmen, die sich arbeitslos melden, wenn sie nicht sofort in eine Anschlussbeschäftigung einmünden. Zudem neigen Arbeitgeber dazu, geplante Einstellungen auf die Zeit nach dem Sommer zu verschieben. Verstärkt wird diese Zurückhaltung durch die schwächelnde Konjunktur. Der Blick auf die offenen gemeldeten Stellen zeigt eine zurückgehende Dynamik bei der Personalnachfrage“, so Thomas Iser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenbach, zu den aktuell veröffentlichten Zahlen.
„Am Ausbildungsmarkt sind weniger Bewerber/innen und weniger gemeldete Ausbildungsstellen zu verzeichnen. Erfahrungsgemäß passiert noch viel in den letzten Wochen vor dem Ausbildungsstart und darüber hinaus. Kurzentschlossene, die jetzt noch einen Ausbildungsplatz suchen, haben daher durchaus noch gute Chancen.“
16.770 Personen waren im Bezirk der Offenbacher Agentur für Arbeit im August arbeitslos gemeldet, 660 mehr als im Juli und 763 mehr als im Vorjahresmonat.
Daraus ergab sich eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent. Der Vormonats- und der Vorjahresmonatswert lagen jeweils bei 5,9 Prozent.
Stadt und Landkreis Offenbach
6.806 Personen waren im August in der Stadt Offenbach arbeitslos, 95 Personen oder 1,4 Prozent mehr als im Juli. Im Vergleich zum August 2022 ergab sich ein Plus von 5,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg auf 8,7 Prozent im Vergleich zu 8,6 Prozent im Juli und 8,4 Prozent im Vorjahresmonat.
Im Landkreis Offenbach waren 9.964 Menschen arbeitslos gemeldet, 565 Personen oder 6,0 Prozent mehr als im Juli und 4,3 Prozent mehr als im August 2022. Die Arbeitslosenquote wuchs auf 5,1 Prozent an gegenüber 4,8 Prozent im Juli. Im August 2022 lag sie bei 4,9 Prozent.
Die Entwicklung in den Rechtskreisen
Arbeitslose, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten, werden von der Arbeitsagentur betreut (Arbeitslosenversicherung). Für Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Bürgergeld) angewiesen sind, sind die Jobcenter MainArbeit (Stadt Offenbach) und ProArbeit (Kreis Offenbach) zuständig.
Bei der Agentur für Arbeit Offenbach waren 5.265 Personen gemeldet, 277 mehr als im Juli. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Anstieg von 339 Personen.
Bei den Jobcentern MainArbeit und ProArbeit waren 11.505 Menschen arbeitslos gemeldet, 383 mehr als im Vormonat und 424 mehr als im Vorjahresmonat.
Entwicklung in den Personengruppen
8.546 Männer waren im August arbeitslos gemeldet, 321 mehr als im Vormonat. 8.224 Frauen waren ohne Arbeit, 339 mehr als im Juli. 1.796 Jugendliche unter 25 Jahren waren arbeitslos, gegenüber Juli sind das 202 mehr. 3.479 über 55-jährige waren arbeitslos gemeldet, 133 Personen mehr als im Vormonat.
Langzeitarbeitslosigkeit
Als langzeitarbeitslos gelten Personen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind. 6.026 Menschen waren im August langzeitarbeitslos, 68 mehr als im Juli und 429 mehr als im August 2022. 5.607 der Langzeitarbeitslosen waren im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) gemeldet und 419 in der Arbeitslosenversicherung im Rechtskreis SGB III. Insgesamt machten langzeitarbeitslose Männer und Frauen 35,9 Prozent aller Arbeitslosen aus.
Offene Stellen
3.357 offene Stellen sind von Unternehmen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Offenbach zur Vermittlung gemeldet worden. 769 offene Stellen wurden vom Arbeitgeber-Service neu akquiriert und 585 offene Stellen konnten erledigt werden.
Ausbildungsmarkt
3.096 junge Frauen und Männer meldeten sich von Oktober 2022 bis August 2023 ausbildungssuchend. Im gleichen Zeitraum wurden der Arbeitsagentur von Betrieben 1.894 offene Ausbildungsstellen gemeldet.