Entwicklung nach Rechtskreisen
Wir kommen in beiden Rechtskreisen, also nach den Trägern Arbeitsagentur und Kommunale Arbeitsförderung, kontinuierlich an das Niveau von 2019 vor der Corona-Pandemie an. Von der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) werden aktuell 3.815 arbeitslosen Menschen betreut, 22 mehr als im Dezember 2019. In der Grundsicherung, waren bei der Kommunalen Arbeitsförderung derzeit 3.493 arbeitslose Menschen gemeldet, 118 arbeitslose Frauen und Männer mehr als noch vor zwei Jahren.
Dynamik am Arbeitsmarkt (SGB III)
In den vergangenen vier Wochen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Offenburg 1059 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1124 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit.
Arbeitslosenversicherung, SGB III: 3815 arbeitslose Menschen
Entwicklung nach Personengruppen
Bei allen Personengruppen sind im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahresmonat die Zahlen der arbeitslosen Menschen zurückgegangen. Aktuell sind 1635 Frauen und 2180 Männer im Ortenaukreis ohne Arbeit. 1817 Personen, in der Alterskategorie 50 plus sind auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Sorgen macht uns vor allem die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen. 652 Menschen sind länger als ein Jahr ohne Arbeit, fast doppelt so viele wie im Dezember 2019 (337). Den Stand von 2019 haben wir noch nicht erreicht – außer bei den Jugendlichen unter 25 Jahren. Derzeit sind 359 Jugendliche ohne Arbeit (Dezember 2019: 444).
Die Arbeitslosenzahlen (SGB III) aus den Geschäftsstellen
Auch bei den Arbeitslosenzahlen in den Geschäftsstellen möchten wir in diesem Arbeitsmarktbericht das Jahr 2019 in unseren Vergleichen einbeziehen. Derzeit sind in der Hauptagentur Offenburg 1012 Menschen ohne Arbeit, hier haben wir den Stand von 2019 mit 102 Personen schon unterschritten. Ebenso im Bezirk Lahr – aktuell suchen 1103 Menschen einen Arbeitsplatz – im Dezember 2019 waren es 29 Personen mehr. In der Geschäftsstelle Hausach suchen 374 Personen einen Arbeitsplatz (Dezember 2019 – 348). 314 arbeitslose Menschen sind im Bezirk Oberkirch (Dezember 2019 – 238) und 436 Personen sind im Bezirk Achern auf der Suche nach einer Arbeitsstelle (Dezember 2019 – 407). Aus der Geschäftsstelle Kehl wurden 576 Menschen ohne Arbeit gemeldet (Dezember 2019 – 554).
Stellensituation (SGB III)
Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Offenburg konnte im Dezember insgesamt 933 neue Arbeitsstellen akquirieren, 286 mehr als im Dezember 2019, vor der Corona-Pandemie.
Von Januar bis Dezember 2021 nahm der Arbeitgeber-Service insgesamt 10552 Arbeitsstellen auf. Im gleichen Zeitraum 2019 waren es 9503 Stellen, 1049 Stellenangebote weniger. Die Nachfrage nach Arbeitnehmer/innen hat das Vorkrisenniveau schon übertroffen. Die Firmen im Ortenaukreis suchen trotz der aktuell schwierigen Situation in vielen Branchen nach Arbeitskräften. Personaldienstleister melden großen Bedarf, da viele Unternehmen auf den kurzfristigen Personaleinsatz setzen, um kein großes Risiko einzugehen. Im Bau- und Handwerk ist die Nachfrage nach Arbeitskräften unverändert zu den Vorjahren. Auch im Öffentlichen Dienst nehmen die Stellenmeldungen insbesondere im Hinblick auf das neu beginnende Haushaltsjahr zu. Nach wie vor werden Arbeitskräfte in den Bereichen Gesundheit und Pflege gesucht. Nach Fachkräfte und Helfer wird in der Metallbearbeitung und in der Lagerwirtschaft nachgefragt. Veränderungen bemerken wir aktuell in der Gastronomie. Aufgrund der neuen Pandemie-Beschränkungen beklagt die Hotel- und Gaststättenbranche einen deutlichen Rückgang an Gästen. Entsprechend sinkt kurzfristig auch der Personalbedarf, ebenso im Großhandel, da diese häufig die Gastronomie-Betriebe beliefern.
Kurzarbeit (KuG)
Im Dezember haben nach Auswertung der Arbeitsagentur insgesamt 197 Unternehmen aus dem Agenturbezirk Kurzarbeit neu angezeigt, das waren 153 Firmen mehr als im Vormonat. Wie viele Personen in einem Monat tatsächlich kurzgearbeitet haben und in welchem Umfang Arbeit ausgefallen ist, steht erst nach Abrechnung der Firmen mit der Arbeitsagentur fest, da die kurzarbeitenden Unternehmen bis zu drei Monate rückwirkend das Kurzarbeitergeld mit der Arbeitsagentur abrechnen können.
Vergangenes Jahr im Dezember 2020 waren es noch 544 Anzeigen für insgesamt 8003 Beschäftigte. Tendenziell ist von einer weiteren Zunahme der Anzeigen auszugehen zumal die Regelungen zur erleichterten Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld verlängert wurden.