Offenburg – Im November waren im Ortenaukreis 8.369 Menschen bei der Agentur für Arbeit und bei der Kommunalen Arbeitsförderung arbeitslos gemeldet. Das sind 221 weniger als im Oktober. Damit sinkt die Arbeitslosenquote leicht um 0,1 Prozentpunkt auf 3,3 Prozent (Vorjahr: 2,9 Prozent).
Die Regionaldirektion in Stuttgart gab im November 2022 für Baden-Württemberg eine Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent bekannt. Der Ortenaukreis, für den die Agentur für Arbeit zuständig ist, belegt damit im Vergleich mit den anderen 18 Agenturen für Arbeit in Baden-Württemberg derzeit zusammen mit Aalen den vierten Platz.
Entwicklung nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung nach dem SGB III und in der Grundsicherung nach dem SGB II ging die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat zurück. In der Arbeitslosenversicherung, den die Arbeitsagentur Offenburg betreut, waren im November 3.649 Menschen arbeitslos gemeldet, 81 weniger als im Vormonat.
Auch im Bereich der Grundsicherung, für den die Kommunale Arbeitsförderung zuständig ist, hat sich die Arbeitslosenzahl um 140 im Vergleich zum Vormonat verringert. Aktuell sind 4.720 Menschen in der Grundsicherung arbeitslos gemeldet.
Dynamik am Arbeitsmarkt (SGB III)
In den vergangenen vier Wochen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Offenburg 1.121 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1184 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit.
Arbeitslosenversicherung, SGB III: 3649 arbeitslose Menschen
Entwicklung nach Personengruppen
Im November waren 1.566 Frauen und 2.083 Männer im Ortenaukreis ohne Arbeit. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Arbeitslosen in fast allen Personengruppen zurück. Im Wettbewerb um die besten Fachkräfte müssen alle Personengruppen in den Fokus rücken. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der unter 25- jährigen auf 376 gesunken. Alle Jugendliche, die noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind, können sich bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur melden. Die Vermittlung in Ausbildungsplätze bzw. berufsvorbereitende Maßnahmen läuft bis zum Jahresende un-vermindert weiter. 1.672 Frauen und Männer in der Alterskategorie 50 plus waren arbeitslos gemeldet, auch hier ist die Zahl zurückgegangen. Die Lebensälteren sind mit ihrer bereits gesammelten Berufserfahrung ein wichtiges Arbeits- und Fachkräftepotential. Einerseits verfügen sie über lange Erfahrung als Arbeits,- oder Fachkraft, andererseits habe sie vor ihrem Renteneintritt oft noch viele Jahre Beschäftigung vor sich“, so Theresia Denzer-Urschel, Leiterin der Agentur für Arbeit Offenburg.
Bei den arbeitslosen schwerbehinderten Menschen stieg die Zahl gering auf 340. „Menschen mit Behinderungen, die entsprechend ihren Stärken, Fähigkeiten und Talenten eingesetzt werden, sind wertvolle und zumeist hochmotivierte Fachkräfte, die den betrieblichen Anforderungen voll und ganz gerecht werden können. Bei der Einstellung und Beschäftigung von Menschen mit einer Einschränkung unterstützen wir Sie auf vielfältige Weise,“ sagt Theresia Denzer-Urschel.
Die Arbeitslosenzahlen (SGB III) aus den Geschäftsstellen
Regional betrachtet ist im November 2022 im Vergleich zum Vormonat und zum Vorjahr die Zahl der Menschen, die eine Beschäftigung suchen, in fast allen Geschäftsstellen zurückgegangen. In der Hauptagentur Offenburg suchen aktuell 998 arbeitslose Menschen eine Beschäftigung. In der Geschäftsstellen Lahr sind derzeit 1.038 Personen ohne Arbeit. Aus dem Bezirk Kehl wurden 555 Menschen ohne Arbeit gemeldet. 443 arbeitslose Menschen sind es in der Geschäftsstelle Achern, 319 Personen im Bezirk Hausach und 296 Männer und Frauen suchen in der Geschäftsstelle Oberkirch nach einer Arbeitsstelle.
Stellensituation (SGB III)
Im November konnte der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Offenburg 574 neue Arbeitsstellen akquirieren. Derzeit sind 4893 offene Arbeitsstellen gemeldet. Fachkräfte und Arbeitskräfte, aber auch Auszubildende werden in allen Branchen gesucht, auch wenn bedingt eine Zurückhaltung bei Neueinstellungen spürbar ist. Je nach Branchen sind verschiedene Gründe dafür ausschlaggebend. In der Industrie spielen zum Beispiel die Lieferengpässe und die gestiegenen Energiepreise eine Rolle. Im Handel ist eine zurückhaltendes Kaufverhalten als Folge der hohen Inflationsrate zu spüren. Aufgrund der steigenden Bauzinsen und der damit verbunden Auftragsstornierungen sind im Baugewerbe Herausforderungen zu meistern. In Branchen in dem sich der Arbeitskräftebedarf bereits sehr deutlich zeigt, nehmen Betriebe entsprechende Anpassungen vor und reduzieren zum Beispiel ihre Öffnungszeiten, da sie nicht mehr genug Personal zur Verfügung haben. Im Lebensmitteleinzelhandel insbesondere in Metzgereien und auch in Bäckereien wird ebenfalls mit Schließtagen gearbeitet. Gerade in diesem Bereich sind in naher Zukunft einzelne Betriebsschließungen nicht unwahrscheinlich. In der Logistik sind aufgrund der gestiegenen Energie-/ Treibstoffkosten ebenfalls wirtschaftliche Schwierigkeiten spürbar, wobei sich dies aktuell nur bedingt auf die Einstellung von Personal auswirkt. Im Öffentlichen Dienst ist der Personalbedarf weiter sehr hoch. Keine Änderung gibt es im Gesundheitswesen. Auch hier ist der Bedarf weiterhin hoch.