Arbeitsmarkt im Juni nahezu unverändert

- Arbeitslosigkeit steigt leicht im saisontypischen Umfang
- Nachfrage nach Personal weiter groß: Unternehmen suchen Fachkräfte
- Agentur rät: Sommerferien nutzen und noch nach Ausbildungsstellen suchen

30.06.2023 | Presseinfo Nr. 32

Arbeitslosenzahl24.886Arbeitslosenquote (Vorjahr)5,9% (5,5%)
Veränd. ./. Vormonat46/ 0,2%Stellenzugang (Veränd. ./. Vorjahr)1.706 (-0,5%)
Veränd. ./. Vorjahr2.062/ 9,0%Stellenbestand (Veränd. ./. Vorjahr)9.013 (-2,9%)

 

Im Juni 2023 gab es 24.886 arbeitslose Personen im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven. Die Arbeitslosenquote, berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen, liegt damit – wie bereits im Mai - bei 5,9 Prozent.

Waren im Mai 2023 noch 24.840 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet sind es im Juni 2023 genau 46 Personen bzw. 0,2 Prozent mehr. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 9 Prozent bzw. 2.062 Personen gestiegen.

„Im Monat Juni gab es einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, sagt Dr. Thorsten Müller, Leiter der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven.
„Die ersten zukünftigen Neugesellinnen und -gesellen, die ihre Ausbildung in diesen und den kommenden Wochen abschließen, melden sich nun arbeitssuchend oder arbeitslos. Gleichzeitig haben weiterhin viele Unternehmen in der Region eine stabile Auftragslage und stellen ein – die Nachfrage nach Arbeitskräften ist weiter so hoch, dass die Zahl der arbeitslosen Person trotzdem nur wenig angestiegen ist“

Vor allem Fachkräfte werden in den Unternehmen der Region dringend gesucht.
Seit Beginn des Jahres wurden knapp 9.400 Stellen in der Region gemeldet

Zahl der Unterbeschäftigten
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aufweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder die erkrankt sind, umfasste im Juni 2023 nach vorläufigen Angaben 33.892 Frauen und Männer. Das sind 19 Personen oder 0,1 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Wert um 9.9 Prozent bzw. 3.046 Personen gestiegen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) zeigt sich ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Berichtsmonat Juni 2023 sind hier 8.341 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 47 Personen oder 0,6 Prozent mehr als im Mai. Vergleicht man dies mit dem Vorjahreswert, ist die Arbeitslosigkeit in diesem Rechtskreis um 694 Personen bzw. 9,1 Prozent gestiegen.

Die Jobcenter betreuen Menschen im steuerfinanzierten Bürgergeld nach dem Sozialgesetzbuch II. In den sieben Jobcentern im Agenturbezirk gab es im Juni genau eine gemeldete Person weniger als im Mai: 16.545 Personen. Im sechsten Monat des Jahres sind in den Jobcentern 1.386 Personen bzw. 9 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als im Juni vor einem Jahr.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Im sechsten Monat des Jahres 2023 waren 11.276 Frauen und 13.610 Männer arbeitslos gemeldet. Damit ist die Anzahl der arbeitslosen Frauen um 10 Personen gesunken, die der arbeitslosen Männer um 56 Personen gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist gestiegen: Sie ist um 32 Personen höher als im vorherigen Monat und liegt bei 2.228 Personen; das entspricht einem Plus von 1,5 Prozent.

Bei den Bürgerinnen und Bürgern über 55 Jahren sind vier Personen oder 0,1 Prozent weniger arbeitslos als im fünften Monat des Jahres 2023, es sind 6.380 Personen.

Im Juni 2023 gab es 8.653 langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, 168 Personen oder 2,0 Prozent mehr als im Mai und 441 bzw. 5,4 Prozent mehr als im Juni 2022. Auch ganz besonders für diese Personen gilt: Die Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven und die Jobcenter unterstützen die Menschen mit ihrer Beratung und auch mit Weiterbildungsangeboten. Die individuellen Möglichkeiten zu Förderungen der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Arbeitslosigkeit oder geben Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.

Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber melden im sechsten Monat des Jahres im Agenturbezirk 1.706 neue Stellen zur Besetzung, das sind 148 neue Stellenmeldungen mehr als im Monat Mai und 9 Stellenmeldungen (bzw. 0,5 Prozent) weniger als im Juni vor einem Jahr.
Insgesamt sind 9.013 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven, 3,5 Prozent oder 299 Stellen mehr als vor einem Monat und 268 Stellen oder 2,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Ausbildungsmarkt
Seit Oktober 2022 wird gezählt: Bis zum Juni haben die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven 5.388 freie Ausbildungsstellen gemeldet, gegenüber dem Vorjahr sind das 106 Stellen bzw. 1,9 Prozent weniger. Davon sind noch 2.707 Stellen zu besetzen.

4.567 junge Leute haben sich bislang bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur als Bewerberin oder Bewerber für den Ausbildungsstart im Herbst registrieren lassen, 72 Personen oder 1,6 Prozent weniger im Juni des Vorjahres. 2.057 von ihnen sind noch auf Ausbildungsstellensuche.

„Auch jetzt, kurz vor den Sommerferien, lohnt es sich noch auf die Suche zu gehen!“ sagt Dr. Müller den jungen Menschen. „In fast allen Ausbildungsberufen gibt es noch freie Ausbildungsplatzstellen. Auch macht ein Sinn, die Ferien für ein Praktikum zu nutzen. Hierfür gibt es ebenso zahlreiche Möglichkeiten.“
Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche neben ihrer individuellen Beratung zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“. „Unsere Berufsberatung steht persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für Beratungsgespräche zur Verfügung“.
Eine Terminvereinbarung kann online erfolgen oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00.
Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern melden.