Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien

- Arbeitslosigkeit steigt im saisontypischen Umfang
- Nachfrage nach Personal weiter groß: Unternehmen suchen Fachkräfte
- Agentur rät: Sommerferien nutzen und noch nach Ausbildungsstellen suchen

01.08.2023 | Presseinfo Nr. 37

Arbeitslosenzahl26.232Arbeitslosenquote (Vorjahr)6,2% (5,8%)
Veränd. ./. Vormonat1.346 / 5,4%Stellenzugang (Veränd. ./. Vorjahr)1.667 (-2,3%)
Veränd. ./. Vorjahr2.181 / 9,1%Stellenbestand (Veränd. ./. Vorjahr)8.995 (-4,0%)

 

Im Juli 2023 gab es 26.232 arbeitslose Personen im Bezirk der Arbeitsagentur
Oldenburg-Wilhelmshaven. Die Arbeitslosenquote, berechnet auf Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, liegt damit bei 6,2 Prozent.

Waren im Juni 2023 noch 24.886 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet sind es im
Juli 2023 genau 1.346 Personen bzw. 5,4 Prozent mehr. Gegenüber dem Vorjahr ist
die Zahl der Arbeitslosen um 9,1 Prozent bzw. 2.181 Personen gestiegen.

„Auch im Monat Juli gab es einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, sagt
Kristjan Messing, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Oldenburg - Wilhelmshaven.
„Schülerinnen und Schüler meldeten sich nach Schulabschluss arbeitslos, mit dem
Ausbildungs- oder Studienstart werden sich die meisten rasch wieder abmelden.
Darüber hinaus haben sich junge Frauen und Männer nach dem
Ausbildungsabschluss bei uns registriert, die auf der Suche nach ihrer ersten Stelle
als Fachkraft sind. In unserer Region gibt es viele Beschäftigungschancen, gerade
für qualifizierte Fachleute. Darunter sind etliche Neugesellinnen – oder Gesellen, die
bereits ihren ersten Arbeitsvertrag für den Herbst in Aussicht haben.“

Messing ergänzt: „Insgesamt gehe ich also davon aus, dass diejenigen, die vom
Betrieb nicht übernommen wurden, dank der starken Arbeitskräftenachfrage in Kürze
in ihre erste Anstellung starten können.“

Zahl der Unterbeschäftigten

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aufweist,
die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder die
erkrankt sind, umfasste im Juli 2023 nach vorläufigen Angaben 34.746 Frauen und
Männer. Das sind 830 Personen oder 2,4 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich
zum Vorjahresmonat ist der Wert um 8.5 Prozent bzw. 2.732 Personen gestiegen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur (Sozialgesetzbuch III /
Arbeitslosengeld I) zeigt sich ein Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Berichtsmonat Juli
2023 sind hier 9.190 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 849 Personen oder
10,2 Prozent mehr als im Juni. Vergleicht man dies mit dem Vorjahreswert, ist die
Arbeitslosigkeit in diesem Rechtskreis um 920 Personen bzw. 11,1 Prozent
gestiegen.

Die Jobcenter betreuen Menschen im steuerfinanzierten Bürgergeld nach dem
Sozialgesetzbuch II. In den sieben Jobcentern im Agenturbezirk gab es im Juli 497
gemeldete Person mehr als im Juni: 17.042 Personen. Im siebten Monat des Jahres
sind in den Jobcentern 1.261 Personen bzw. 8,0 Prozent mehr arbeitslos gemeldet
als im Juli vor einem Jahr.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im siebten Monat des Jahres 2023 waren 12.087 Frauen und 14.148 Männer
arbeitslos gemeldet. Damit ist die Anzahl der arbeitslosen Frauen um 811 Personen,
die der arbeitslosen Männer um 535 Personen gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist ebenfalls gestiegen: Sie ist um 514
Personen höher als im vorherigen Monat und liegt bei 2.742 Personen; das entspricht
einem Plus von 23,1 Prozent.

Bei den Bürgerinnen und Bürgern über 55 Jahren sind 102 Personen oder 1,6 Prozent
mehr arbeitslos als im sechsten Monat des Jahres 2023, es sind 6.482 Personen.

Im Juli 2023 gab es 8.745 langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, 92 Personen
oder 1,1 Prozent mehr als im Juni und 497 bzw. 6,0 Prozent mehr als im Juli 2022.
Auch ganz besonders für diese Personen gilt: Die Arbeitsagentur Oldenburg-
Wilhelmshaven und die Jobcenter unterstützen die Menschen mit ihrer Beratung und
auch mit Weiterbildungsangeboten. Die individuellen Möglichkeiten zu Förderungen
der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Arbeitslosigkeit oder geben
Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.

Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber melden im siebten Monat des Jahres im
Agenturbezirk 1.667 neue Stellen zur Besetzung, das sind 39 neue Stellenmeldungen
weniger als im Monat Juni und 40 Stellenmeldungen (bzw. 2,3 Prozent) weniger als
im Juli vor einem Jahr.
Insgesamt sind 8.995 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Oldenburg -
Wilhelmshaven, 0,2 Prozent oder 18 Stellen weniger als vor einem Monat und 372
Stellen oder 4,0 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Ausbildungsmarkt

Seit Oktober 2022 wird gezählt: Bis zum Juli haben die Arbeitgeberinnen und
Arbeitgeber dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oldenburg-
Wilhelmshaven 5.514 freie Ausbildungsstellen gemeldet, gegenüber dem Vorjahr
sind das 125 Stellen bzw. 2,2 Prozent weniger. Davon sind noch 2.470 Stellen zu
besetzen.

4.795 junge Leute haben sich bislang bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur als
Bewerberin oder Bewerber für den Ausbildungsstart registrieren lassen, 100
Personen oder 2,0 Prozent weniger im Juli des Vorjahres.
1.668 von ihnen sind noch auf Ausbildungsstellensuche.

Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche neben ihrer individuellen Beratung
zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“. „Unsere
Berufsberatung steht persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für
Beratungsgespräche zur Verfügung“, so Messing.

Eine Terminvereinbarung kann online erfolgen oder telefonisch über die
Servicehotline unter 0800 4 5555 00.

Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen
Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von
Arbeitsagentur und Jobcentern melden.