Jahresbeginn bringt keine Erleichterung für den Arbeitsmarkt

- 1.603 arbeitslose Personen mehr gegenüber dem Vormonat
- Über 1.303 neue gemeldete Stellen
- Fachkräfte weiterhin gesucht

31.01.2023 | Presseinfo Nr. 6

Arbeitslosenzahl25.893Arbeitslosenquote (Vorjahr)6,2% (5,7%)
Veränd. ./. Vormonat1.603/6,6%Stellenzugang (Veränd. ./. Vorjahr)1.303 (-22,0%)
Veränd. ./. Vorjahr2.085/ 8,8%Stellenbestand (Veränd. ./. Vorjahr)8.588 (0,6%)

 

Im Januar 2023 gab es 25.893 arbeitslose Personen im Bezirk der Arbeitsagentur
Oldenburg-Wilhelmshaven. Die Arbeitslosenquote, berechnet auf Basis aller zivilen
Erwerbspersonen, liegt damit bei 6,2 Prozent. 

Waren im Dezember 2022 noch 24.290 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet sind
es im Januar 2023 genau 1.603 Personen bzw. 6,6 Prozent mehr. Gegenüber dem
Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 8,8 Prozent bzw. 2.085 Personen gestiegen.

„Die Arbeitslosigkeit ist im Januar wie erwartet angestiegen“, sagt Dr. Thorsten
Müller, Leiter der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven. „Die Ursachen sind
saisonbedingt, nämlich Kündigungen in witterungsabhängigen Berufen, zum
Jahresende auslaufende Arbeitsverträge und der Abschluss der dreieinhalbjährigen
Ausbildungen. Das ist die typische Entwicklung in dieser Jahreszeit.“

Müller weiter: „Der steigenden Zahl der Arbeitslosmeldungen im Januar gegenüber
stehen die weiter zahlreichen Stellenmeldungen. Arbeitsuchende haben auch jetzt
gute Chancen. Das gilt besonders für die jungen Gesellen, die nicht von ihrem
Ausbildungsbetrieb übernommen werden konnten.“

Insgesamt werden ganz überwiegend Fachkräfte gesucht. Die Arbeitsagentur bietet
Unterstützungsmaßnahmen für Arbeitslose, so etwa Bewerbungstraining und auch
Weiterbildungen an. „Etliche Unternehmen öffnen sich für Bewerberinnen und
Bewerber, die noch nicht die gewünschte Qualifikation haben aber Potenzial besitzen
und bereit sind, hinzuzulernen. Wir unterstützen sie mit Förderung während der
Einarbeitung, mit Beratung und Qualifizierung.“, so der Agenturchef.

Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aufweist,
die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder die
erkrankt sind, umfasste im Januar 2023 nach vorläufigen Angaben 34.639 Frauen
und Männer. Das sind 1.329 Personen oder 4,0 Prozent mehr als im Vormonat. Im
Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Wert um 8,6 Prozent bzw. 2.741 Personen
gestiegen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur (Sozialgesetzbuch III /
Arbeitslosengeld I) zeigt sich ein Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Berichtsmonat
Januar 2023 sind hier 9.636 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1.183 Personen
oder 14,0 Prozent mehr als im Dezember. Vergleicht man diese mit dem
Vorjahreswert, ist die Arbeitslosigkeit in diesem Rechtskreis um 604 Personen bzw.
6,7 Prozent gestiegen.

Die Jobcenter betreuen Menschen in der steuerfinanzierten Grundsicherung nach
dem Sozialgesetzbuch II. In den sieben Jobcentern im Agenturbezirk gab es im
Dezember 420 gemeldete Personen mehr: 16.257 Personen. Im ersten Monat des
Jahres sind in den Jobcentern 1.481 Personen bzw. 10,0 Prozent mehr arbeitslos
gemeldet als im Januar vor einem Jahr.#

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im ersten Monat des Jahres 2023 waren 11.827 Frauen und 14.066 Männer arbeitslos
gemeldet. Damit ist die Anzahl der arbeitslosen Frauen um 711, die der arbeitslosen
Männer um 892 Personen gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist ebenso gestiegen: Sie ist um 171
Personen höher als im vorherigen Monat und liegt bei 2.290 Personen; das entspricht
einem Plus von 8,1 Prozent.

Bei den Bürgerinnen und Bürgern über 55 Jahren sind 359 Personen oder 5,7 Prozent
mehr arbeitslos als im zwölften Monat des Jahres 2022, es sind 6.683 Personen.

Im Januar 2023 gab es 8.410 langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, 307
Personen oder 3,7 Prozent mehr als im Dezember und 462 bzw. 5,2 Prozent weniger
als im Januar 2022.
Auch ganz besonders für diese Personen gilt: Die Arbeitsagentur Oldenburg-
Wilhelmshaven und die Jobcenter unterstützen die Menschen mit ihrer Beratung und 
auch mit Weiterbildungsangeboten. Die individuellen Möglichkeiten zu Förderungen
der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Arbeitslosigkeit oder geben
Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.

Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen

Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber melden im ersten Monat des Jahres im
Agenturbezirk 1.303 neue Stellen zur Besetzung, das sind 193 neue
Stellenmeldungen weniger als im Monat Dezember und 368 Stellenmeldungen (bzw.
22 Prozent) weniger als im Januar vor einem Jahr.
Insgesamt sind 8.588 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Oldenburg -
Wilhelmshaven, 1,4 Prozent oder 116 Stellen mehr als vor einem Monat und 51
Stellen oder 0,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Ausbildungsmarkt

Die Berichterstattung für das neue Berichtsjahr beginnt am 31. März 2022. In den
Monaten November bis Februar veröffentlichen die Arbeitsagenturen keine Daten
zum Ausbildungsstellenmarkt.