Arbeitsmarkt startet gut in die Sommerferien

- Arbeitslosigkeit sinkt im saisontypischen Umfang
- Nachfrage nach Personal weiter groß: Unternehmen suchen Fachkräfte
- Agentur rät: Sommerferien nutzen und noch nach Ausbildungsstellen suchen

28.06.2024 | Presseinfo Nr. 41

Arbeitslosenzahl25.949Arbeitslosenquote (Vorjahr)6,1% (5,9%)
Veränd. ./. Vormonat-187 / 0,7%Stellenzugang (Veränd. ./. Vorjahr)1.478 (-13,4%)
Veränd. ./. Vorjahr1.063 / 4,3%Stellenbestand (Veränd. ./. Vorjahr)8.051 (-10,7%)

Im Juni 2024 gab es 25.949 arbeitslose Personen im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven. Die Arbeitslosenquote, berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen, liegt damit – wie bereits im Mai - bei 6,1 Prozent.

Waren im Mai 2024 noch 26.136 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet sind es im Juni 2024 genau 187 Personen bzw. 0,7 Prozent weniger. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 4,3 Prozent bzw. 1.063 Personen gestiegen.

„Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juni erneut gesunken“, sagt Florian Ötjen-Meyer, Bereichsleiter in der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven.
„Die Arbeitslosigkeit bei jungen Leuten ist hingegen erwartungsgemäß leicht angestiegen, weil nicht alle Auszubildenden nach ihrer Abschlussprüfung vom Betrieb übernommen werden. Sie melden sich dann zunächst arbeitslos, haben aber gute Chancen mit entsprechenden Bewerbungen rasch eine Arbeitsstelle zu finden.“

Als positives Signal wertet Ötjen-Meyer die Zahl der neu gemeldeten Stellen: „Knapp 1.500 Arbeitsstellen haben uns die Arbeitgebenden der Region im Juni gemeldet. Auch angesichts der Ferienzeit ist das ein gutes Signal, die Unternehmen wollen sich mit neuen Beschäftigten verstärken.“

Vor allem Fachkräfte werden in den Unternehmen der Region dringend gesucht. Seit Beginn des Jahres wurden knapp 8.800 Stellen in der Region gemeldet.

Zahl der Unterbeschäftigten
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aufweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder die erkrankt sind, umfasste im Juni 2024 nach vorläufigen Angaben 34.171 Frauen und Männer. Das sind 71 Personen oder 0,2 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Wert um 0,9 Prozent bzw. 290 Personen gestiegen.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) zeigt sich ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im Berichtsmonat Juni 2024 sind hier 8.934 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 96 Personen oder 1,1 Prozent mehr als im Mai. Vergleicht man dies mit dem Vorjahreswert, ist die Arbeitslosigkeit in diesem Rechtskreis um 593 Personen bzw. 7,1 Prozent gestiegen.

Die Jobcenter betreuen Menschen im steuerfinanzierten Bürgergeld nach dem Sozialgesetzbuch II. In den sieben Jobcentern im Agenturbezirk gab es im Juni genau 283 gemeldete Person weniger als im Mai: 17.015 Personen. Im sechsten Monat des Jahres sind in den Jobcentern 470 Personen bzw. 2,8 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als im Juni vor einem Jahr.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Im sechsten Monat des Jahres 2024 waren 11.856 Frauen und 14.093 Männer arbeitslos gemeldet. Damit ist die Anzahl der arbeitslosen Frauen um 4 Personen, die der arbeitslosen Männer um 183 Personen gegenüber dem Vormonat gesunken.

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist gestiegen: Sie ist um 80 Personen höher als im vorherigen Monat und liegt bei 2.502 Personen; das entspricht einem Plus von 3,3 Prozent.

Bei den Bürgerinnen und Bürgern über 55 Jahren sind 57 Personen oder 0,8 Prozent weniger arbeitslos als im fünften Monat des Jahres 2024, es sind 6.696 Personen.

Im Juni 2024 gab es 9.315 langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, 92 Personen oder 1,0 Prozent weniger als im Mai und 662 bzw. 7,7 Prozent mehr als im Juni 2023. Auch ganz besonders für diese Personen gilt: Die Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven und die Jobcenter unterstützen die Menschen mit ihrer Beratung und auch mit Weiterbildungsangeboten. Die individuellen Möglichkeiten zu Förderungen der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Arbeitslosigkeit oder geben Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.

Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber melden im sechsten Monat des Jahres im Agenturbezirk 1.478 neue Stellen zur Besetzung, das sind 233 neue Stellenmeldungen mehr als im Monat Mai und 228 Stellenmeldungen (bzw. 13,4 Prozent) weniger als im Juni vor einem Jahr. Insgesamt sind 8.051 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven, 1,2 Prozent oder 92 Stellen mehr als vor einem Monat und 962 Stellen oder 10,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Ausbildungsmarkt
Seit Oktober 2023 wird gezählt: Bis zum Juni haben die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven 4.790 freie Ausbildungsstellen gemeldet, gegenüber dem Vorjahr sind das 589 Stellen bzw. 11,1 Prozent weniger. Davon sind noch 2.434 Stellen zu besetzen.

4.481 junge Leute haben sich bislang bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur als Bewerberin oder Bewerber für den Ausbildungsstart im Herbst registrieren lassen, 86 Personen oder 1,9 Prozent weniger im Juni des Vorjahres. 2.011 von ihnen sind noch auf Ausbildungsstellensuche.

„Auch jetzt in den Sommerferien lohnt es sich noch auf die Suche zu gehen!“ sagt Florian Ötjen-Meyer den jungen Menschen. „In fast allen Ausbildungsberufen gibt es noch freie Ausbildungsplatzstellen.“ Er empfiehlt außerdem, die Ferien für ein Praktikum zu nutzen. Hierfür gibt es ebenso zahlreiche Möglichkeiten.
Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche neben ihrer individuellen Beratung zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“. „Unsere Berufsberatung steht persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für Beratungsgespräche zur Verfügung“.
Eine Terminvereinbarung kann online erfolgen oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00.
Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern melden.