Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Sommerferien

- Arbeitslosigkeit steigt im saisontypischen Umfang
- Weiter Nachfrage nach Personal: Unternehmen suchen Fachkräfte
- Agentur rät: Jetzt Ausbildungsstelle suchen!

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 45

Arbeitslosenzahl27.158Arbeitslosenquote (Vorjahr)6,4% (6,2%)
Veränd. ./. Vormonat1.209 / 4,7%Stellenzugang (Veränd. ./. Vorjahr)1.324 (-20,6%)
Veränd. ./. Vorjahr926 / 3,5%Stellenbestand (Veränd. ./. Vorjahr)7.932 (-11,8%)

Im Juli 2024 gab es 27.158 arbeitslose Personen im Bezirk der Arbeitsagentur Oldenburg-Wilhelmshaven. Die Arbeitslosenquote, berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen, liegt damit bei 6,4 Prozent.

Waren im Juni 2024 noch 25.949 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet sind es im Juli 2024 genau 1.209 Personen bzw. 4,7 Prozent mehr. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 3,5 Prozent bzw. 926 Personen gestiegen.

„Im Juli gab es einen saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit“, sagt Kristjan Messing, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Oldenburg - Wilhelmshaven. „Schülerinnen und Schüler meldeten sich nach Schulabschluss zunächst arbeitslos, mit dem Ausbildungs- oder Studienstart werden sich viele von ihnen wieder abmelden. Darüber hinaus haben sich junge Frauen und Männer nach dem Ausbildungsabschluss bei uns registriert, die auf der Suche nach ihrer ersten Stelle als Fachkraft sind. In unserer Region gibt es viele Beschäftigungschancen, gerade für qualifizierte Fachleute. Insgesamt gehe ich also davon aus, dass diejenigen, die vom Betrieb nicht übernommen wurden in Kürze in ihre erste Anstellung starten können.“

Zahl der Unterbeschäftigten
Die Unterbeschäftigung, die zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen aufweist, die Arbeit suchen, aber beispielsweise an Qualifizierungen teilnehmen oder die erkrankt sind, umfasste im Juli 2024 nach vorläufigen Angaben 34.516 Frauen und Männer. Das sind 397 Personen oder 1,2 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Wert um 0,4 Prozent bzw. 155 Personen gesunken.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Bei den Geschäftsstellen der Arbeitsagentur (Sozialgesetzbuch III / Arbeitslosengeld I) zeigt sich ein Zugang der Arbeitslosigkeit. Im Berichtsmonat Juli 2024 sind hier 9.402 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet,468 Personen oder 5,2 Prozent mehr als im Juni. Vergleicht man dies mit dem Vorjahreswert, ist die Arbeitslosigkeit in diesem Rechtskreis um 212 Personen bzw. 2,3 Prozent gestiegen.

Die Jobcenter betreuen Menschen im steuerfinanzierten Bürgergeld nach dem Sozialgesetzbuch II. In den sieben Jobcentern im Agenturbezirk gab es im Juli 741 gemeldete Personen mehr: 17.756 Personen. Im siebten Monat des Jahres sind in den Jobcentern 714 Personen bzw. 4,2 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als im Juli vor einem Jahr.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Im siebten Monat des Jahres 2024 waren 12.611 Frauen und 14.547 Männer arbeitslos gemeldet. Damit ist die Anzahl der arbeitslosen Frauen um 755, die der arbeitslosen Männer um 454 Personen gegenüber dem Vormonat gestiegen.

Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren ist ebenso gestiegen: Sie ist um 297 Personen höher als im vorherigen Monat und liegt bei 2.799 Personen; das entspricht einem Plus von 11,9 Prozent.

Bei den Bürgerinnen und Bürgern über 55 Jahren sind 106 Personen oder 1,6 Prozent mehr arbeitslos als im sechsten Monat des Jahres 2024, es sind 6.802 Personen.

Im Mai 2024 gab es 9.452 langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger, 137 Personen oder 1,5 Prozent mehr als im Juni und 707 bzw. 8,1 Prozent mehr als im Juli 2023. Auch ganz besonders für diese Personen gilt: Die Arbeitsagentur OldenburgWilhelmshaven und die Jobcenter unterstützen die Menschen mit ihrer Beratung und auch mit Weiterbildungsangeboten. Die individuellen Möglichkeiten zu Förderungen der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Arbeitslosigkeit oder geben Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.

Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen
Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber melden im siebten Monat des Jahres im Agenturbezirk 1.324 neue Stellen zur Besetzung, das sind 154 neue Stellenmeldungen weniger als im Monat Mai und 343 Stellenmeldungen (bzw. 20,6 Prozent) weniger als im Juli vor einem Jahr.
Insgesamt sind 7.932 offene Stellen im Bestand der Agentur für Arbeit Oldenburg - Wilhelmshaven, 1,5 Prozent oder 119 Stellen weniger als vor einem Monat und 1.063 Stellen oder 11,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Ausbildungsmarkt
Seit Oktober 2023 wird gezählt: Bis Juli haben die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven 4.876 freie Ausbildungsstellen gemeldet, gegenüber dem Vorjahr sind das 638 Stellen bzw. 11,6 Prozent weniger. Davon sind noch 2.130 Stellen zu besetzen.

4.709 junge Leute haben sich bislang bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur als Bewerberin oder Bewerber für den Ausbildungsstart im Herbst registrieren lassen, 86 Personen oder 1,8 Prozent weniger im Juli des Vorjahres. 1.576 von ihnen sind noch auf Ausbildungsstellensuche.

„Jetzt unbedingt noch auf die Suche gehen!“ rät Messing den jungen Menschen. „In fast allen Ausbildungsberufen gibt es noch freie Ausbildungsplatzstellen.“

Die Bundesagentur für Arbeit bietet für die Suche neben ihrer individuellen Beratung zahlreiche Online-Angebote inklusive dem Selbsterkundungstool „Check U“.

„Unsere Berufsberatung steht persönlich, per Videotelefonie oder telefonisch für Beratungsgespräche zur Verfügung“, so Messing weiter.

Eine Terminvereinbarung kann online erfolgen oder telefonisch über die Servicehotline unter 0800 4 5555 00.

Ihre offenen Ausbildungsstellen können Arbeitgeber unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4 5555 20 beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcentern melden.