„Im vergangenen Ausbildungsjahr waren die Möglichkeiten für Ausbildungssuchende weiter groß“, resümiert Dr. Thorsten Müller, Leiter der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven. „Auf 100 betriebliche Berufsausbildungsstellen kamen 101 Bewerberinnen und Bewerber. Diese Relation war also 2023/2024 fast ausgeglichen“, so Dr. Müller weiter.
Dennoch gibt es auch jetzt noch viele freie Stellen: „An unserem klassischen Stichtag, dem 30. September, waren 780 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.“
Müller wirbt deshalb bei jungen Leuten dafür, bereits jetzt an einen Ausbildungsvertrag für 2025 zu denken: „Wer die Möglichkeit hat, beginnt am besten noch in diesem Jahr mit der Suche und nimmt Kontakt mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern sowie den Berufsberaterinnen und -beratern auf. Es gibt vielfältige Unterstützung.“ Die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt und das Angebot an Ausbildungsstellen sind hoch und vielfältig.
Deshalb: Mach dich wichtig und #Ausbildungklarmachen! Auf der Seite https://www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen sind alle Beratungsangebote der Agentur für Arbeit für Lehrkräfte, Berufseinsteigerinnen und -einsteiger, Schülerinnen und Schüler und Eltern auf einen Blick zusammengefasst. Natürlich gibt es hier auch einen Link zu unserer Jobbörse, wo alle Stellenangebote auch für die Ausbildungen zu finden sind.
Insgesamt haben sich im Ausbildungsjahr 2023/2024, das vom 1. Oktober des Vorjahres bis zum 30. September 2024 lief, 136 junge Leute mit Ausbildungswunsch weniger an die Berufsberatung der Arbeitsagentur gewandt als im Vorjahr. Von ihnen waren am 30. September 2024 noch 553 als unversorgt gemeldet, im Vorjahr waren es 314 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber zum Stichtag.
Der Bestand an unbesetzten Berufsausbildungsstellen war an diesem Tag um 148 Stellen höher als im Vorjahr.
Müller appelliert an die Ausbildungssuchenden: „Berufswünsche und Stellen passen nicht immer ideal zusammen. Deshalb raten wir: Lassen Sie sich von der Agentur für Arbeit beraten, schauen Sie nach möglichen Alternativen und probieren Sie sich – auch zum Beispiel im Rahmen eines Praktikums – aus. Nehmen Sie die Chancen auf dem Ausbildungsmarkt wahr.“
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit unterstützt Jugendliche auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft. Hierzu hat sie viele Möglichkeiten. Junge Menschen können kostenlos und unkompliziert einen Termin bei der Berufsberatung vereinbaren und alle Angebote der Agentur für Arbeit Oldenburg-Wilhelmshaven nutzen, um sich den Berufseinstieg zu erleichtern und einen Ausbildungsvertrag zu unterschreiben. Und auch während der Ausbildung unterstützen wir weiter! Unsere Berufsberatung steht den Schulabgängerinnen und Schulabgängern, Lehrkräften und deren Eltern gern zur Seite. Gerne können auch unsere Online-Tools wie „Check U“ genutzt werden.
Das sagt die Handwerkskammer
Nach einem großen Plus von 7,2 Prozent im Vorjahr sind bis Ende Oktober 2529 neue Lehrverträge von den Handwerksbetrieben aus dem Oldenburger Land gemeldet worden. Für das laufende Jahr entspricht dies einem Minus von 2,0 Prozent, weil im Vorjahr 2580 Verträge zu diesem Zeitpunkt vorlagen.
Zu den Ausbildungsberufen mit steigenden Zahlen gehören Kfz-Mechatroniker, Dachdecker, Zimmerer und Konditoren. Weniger Auszubildende als im Vorjahr melden diesmal die Gewerke Maurer, Metallbauer, Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung, Klima und Tischler.
„Wir setzen unser breites Spektrum an Maßnahmen zur Berufsorientierung fort“, kündigt Kai Vensler, Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung, unter anderem Veranstaltungen und Social-Media-Aktivitäten an. Zur Imagewerbung setzt der Deutsche Handwerkskammertag die Kampagne „Das Handwerk“ fort. Die Faszination handwerklicher Berufe soll möglichst vielen jungen Menschen nähergebracht werden. „Eine duale Ausbildung bietet eine optimale Basis für das Berufsleben“, sagt Kai Vensler. Für Informationen rund um das Thema Handwerk empfiehlt er die Internetseiten www.handwerk.de und www.hwk-oldenburg.de.
Die IHK Oldenburg sagt:
Die IHK hat bis Ende September dieses Jahres 4.076 neue Ausbildungsverträge registriert. Auf dieser Basis insgesamt ein Plus von 0,5 Prozent (+ 19 Ausbildungsverträge). Bei den gewerblich-technischen Berufen registrierte die IHK eine Steigerung von 3,9 Prozent (+ 55 Stellen) und im kaufmännischen Bereich ein Minus von 1,4 Prozent (+ -36 Stellen). Die Branchen haben sich dabei sehr unterschiedlich entwickelt. Im gesamten IHK-Bezirk sind die Berufe der Metalltechnik der positive Spitzenreiter mit einem absoluten Plus von 51 Ausbildungsverträgen (+ 9,1 %) gefolgt von den Industriekaufleuten mit 24 zusätzlichen Verträgen (+ 8,6 %). Besonders auffällig ist in diesem Jahr, dass die IHK seit 2015 die höchsten Zahlen im Bereich der gewerblich-technischen Berufe verzeichnen konnte.
„Trotz hoher Ausbildungsbereitschaft konnten laut der DIHK-Ausbildungsumfrage ungefähr die Hälfte der Betriebe nicht alle angebotenen Stellen mit jungen Nachwuchskräften besetzen. Deshalb müssen wir gemeinsam mit den Allgemeinbildenden und Berufsbildenden Schulen, allen Kammern, den Gewerkschaften und selbstverständlich den Agenturen für Arbeit für die Duale Ausbildung werben. Dies kann aber nur mit einer besseren Berufsorientierung erreicht werden“, erläutert Stefan Bünting, Leiter des Geschäftsbereichs Bildung der Oldenburgischen IHK.
"Die betriebliche Ausbildung ist keine Einbahnstraße und sie endet nicht nach der Abschlussprüfung. Sie ist der Einstieg ins Berufsleben und eine berufsbegleitende Fortbildung zur Industriemeisterin, dem Fachwirt oder den Betriebswirten kann die Karriere sichern, denn diese Abschlüsse sind absolut auf dem Niveau eines Bachelors bzw. eines Masters einer Hochschule und heißen mittlerweile in vielen Fällen auch so – der Bachelor oder Master Professionell. Dies müssen wir den jungen Menschen und deren Eltern verdeutlichen“, so Bünting.
In diesem Jahr sind die niedersächsischen Industrie- und Handelskammern mit der neuen Website www.meine-ausbildung-in-niedersachsen.de gestartet. Hier werden alle freien Ausbildungsplätze in Niedersachsen auf einer Internetseite gebündelt. Aktuell finden Nutzer auf der Website mit der Hilfe einer KI mehr als 11.000 Lehrstellen von Betrieben aus Industrie, Handel, Handwerk und Pflege in über 300 unterschiedlichen Ausbildungsberufen.
Das sagt die Landwirtschaftskammer Niedersachsen:
Grüne Berufe liegen nach wie vor im Trend, wie Erhebungen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) zeigen. Die Ausbildungsverträge sind über die Jahre hinweg auf einem stabilen Niveau: Für 2024 liegt die Anzahl landesweit bei rund 5.133 Ausbildungsverträgen (2023: 5.053).
Die Zahlen im Beruf Landwirt*in sind mit 1.855 Auszubildenden gegenüber dem Vorjahr gestiegen (2023: 1.780 Azubis), ebenfalls stark gefragt ist der Beruf Gärtner*in mit aktuell 1.650 Auszubildenden (2023: 1.582 Azubis). Die übrigen Grünen Berufe zeichnen sich weitgehend durch normale Schwankungen in der Ausbildungsnachfrage aus.
„In den grünen Berufen liegt die Zukunft! Das sehen auch viele junge Menschen so, die ihre Ausbildung starten. Die Chancen auf eine Übernahme in dem erlernten Beruf und auch auf eine Beschäftigung in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Land- und Forstwirtschaft, des Gartenbaus sowie der Fischerei, der Milchwirtschaft und der Hauswirtschaft sind weiterhin sehr gut“, sagte Rudolf Fuchs, Leiter des LWKFachbereichs Aus- und Fortbildung. Er hob außerdem hervor, dass für die Jugendlichen die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten nach der qualifizierten Berufsausbildung von großer Bedeutung seien.
Noch ist es möglich, Ausbildungsverträge abzuschließen. Wer sich einen Grünen Beruf aussuchen will, kann sich auf der „Talente gesucht“-Webseite der LWK zur Berufsorientierung umsehen. Dort sind auf einer interaktiven Landkarte auch die Ausbildungsbetriebe und freie Plätze in der Nähe zu finden: 12 Grüne Berufe. Entdecke DEINE Ausbildung! : Talente Gesucht.“