Jahresrückblick auf den Arbeitsmarkt 2023 und Ausblick 2024

Der Arbeitsmarkt im Jahr 2023

19.01.2024 | Presseinfo Nr. 8

 Gesamtzahl bzw. Quote im JahresdurchschnittVeränderung zum Vorjahr
Arbeitslosigkeit25.6662.172/ 9,2%
Arbeitslosenquote6,10,5%
Gemeldete Arbeitsstellen  
Bestand (Jahresdurchschnitt)
Zugang (Jahressumme)

8.629
17.746

-4,4%
-12,2%

Im Jahr 2023 ist die Arbeitslosigkeit in den vier Landkreisen und den drei kreisfreien Städten, die den Bezirk der Agentur für Arbeit OldenburgWilhelmshaven bilden, insgesamt gestiegen. Um 9,2 Prozent höher ist die Zahl der Arbeitslosen, die im Jahresdurchschnitt bei 25.666 Personen lag, 2.172 Personen mehr als 2022. Die Arbeitslosenquote lag im Jahresdurchschnitt bei 6.1 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

„2023 haben wir noch immer die Folgen der Pandemie, der Energiekrise sowie auch die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gespürt“, sagt der Leiter der Agentur für Arbeit Oldenburg – Wilhelmshaven, Dr. Thorsten Müller. „Durchschnittlich gab es etwa 2.100 Arbeitslose monatlich mehr.“

Müller führt weiter aus: „Wir spüren den Nachklang der verschlechterten wirtschaftlichen Lage: Hohe Energiepreise, Materialengpässe und Preissteigerungen beeinträchtigen die Entwicklung. Dennoch: Trotz der schwachen Konjunktur und der multiplen Krisen ist der Arbeitsmarkt auch im Jahr 2023 robust gewesen und auch 2024 wird aber aufgrund des hohen Arbeits- und Fachkräftebedarfes kein Einbruch erwartet.“

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in unterschiedlichen Personengruppen
Im Jahr 2023 betrug der durchschnittliche Bestand an arbeitslosen Männern 13.919 Personen. Im Vorjahr lag die Zahl der männlichen Arbeitslosen bei durchschnittlich 12.793 Personen. Dies entspricht einem Plus von 8,8 Prozent. Das Plus bei den Frauen lag bei 9,8 Prozent. Insgesamt 11.747 Frauen waren 2023 im Jahresdurchschnitt arbeitslos, 2022 waren es 10.701 Frauen.

Bei den unter 25-Jährigen wurden 2.393 junge Männer und Frauen abgebildet. Im Vorjahr waren es noch 2.169 Personen dieser Gruppe; Das sind 224 Personen oder 10,3 Prozent mehr als in 2022. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen lag im Jahresdurchschnitt im Agenturbezirk bei 5,0 Prozent. Im Jahr 2022 waren es 4,6 Prozent.

2023 gab es im Jahresdurchschnitt 8.721 Langzeitarbeitslose. 2022 waren es noch 8.346 Personen. Das sind 375 Personen oder 4,5 Prozent mehr. „Gerade für langzeitarbeitslose Bürgerinnen und Bürger gilt: Die Arbeitsagentur OldenburgWilhelmshaven und die Jobcenter unterstützen die Menschen mit der Beratung und auch mit Weiterbildungsangeboten. Die individuellen Möglichkeiten zu Förderungen der beruflichen Weiterbildung helfen aus der Arbeitslosigkeit oder geben Unterstützung in der beruflichen Neuorientierung.“, führt Dr. Müller aus.

Die einzelnen Angaben und Zahlen zu den Kreisen und kreisfreien Städten können den Tabellen unseres Anhangs entnommen werden.

Aufgeteilt nach den beiden Rechtkreisen stellt es sich wie folgt dar:
2023 waren 8.869 Personen im Bereich des Sozialgesetzbuch III gemeldet, im SGB II waren es 16.797. Im Jahr zuvor waren es 8.210 bzw. 15.285 Personen. Das entspricht einer Veränderung von plus 8,0 (SGB III) und plus 9,9 Prozent (SGBII) gegenüber dem Vorjahr.

Stellenmeldungen
2023 nahm die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen ab: Es wurden weniger neue Arbeitsstellen als im Vorjahr gemeldet. Während 2022 noch 20.212 Stellenmeldungen verzeichnet wurden (darunter 19.764 sozialversicherungspflichtige Stellen), gab es 2023 einen Zugang von 17.746 Stellen (17.410 darunter sozialversicherungspflichtig). Das entspricht 12,2 Prozent weniger Zugang an gemeldeten Stellen.
Im Jahresdurchschnitt waren 8.629 Stellen im Bestand. Der Durchschnitt des Stellenbestands im Jahr 2022 lag bei 9.023 Stellen (ein Minus von 4,4 Prozent).

Prognose für die Entwicklung im Jahr 2024:
Wie eingangs bereits erwähnt haben auch im vergangenen Jahr die Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine – Preisanstiege, allgemeine Unsicherheiten, aber auch die Fluchtmigration – durchaus Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen.

Zudem hat sich im vergangenen Jahr bereits angedeutet, was der demografische Wandel für unsere Volkswirtschaft bedeuten kann. Die Sicherung eines ausreichenden Erwerbspersonenpotenzials ist daher genau wie im vergangenen Jahr weiter eine der Herausforderung für unsere Gesellschaft.

Auch 2024 rücken daher weiter die Themen Fachkräftesicherung, Transformation, Digitalisierung und Demografie in den Fokus. Gerade der Fachkräftemangel ist auch bereits jetzt Thema in vielen Betrieben im Agenturbezirk Oldenburg-Wilhelmshaven.

Das Thema Qualifizierung steht daher weiter groß auf der Agenda der Agentur für Arbeit und der Jobcenter.

Auch die Integration von geflüchteten Menschen in den Arbeitsmarkt ist und bleibt ein großes Thema. Mit dem Jobturbo soll dies noch besser gelingen.

Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter stehen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern beratend und unterstützend zur Seite.