In den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen waren im Januar 1.240 Mädchen und Jungen und in ganz Sachsen 11.648 Mädchen und Jungen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz registriert. Zugleich wurden durch die Unternehmen in beiden Landkreisen 1.363 und in ganz Sachsen 15.364 Berufsausbildungsstellen gemeldet.
Wer 2022 die Schule abschließt, hat also die Wahl: unter 324 anerkannten Ausbildungsberufen in Deutschland und rund 17.000 Ausbildungsbetrieben in Sachsen. Wer soll da den richtigen finden? Die Beraterinnen und Berater der Jugendberufsagenturen helfen tagtäglich bei dieser Entscheidung, denn der Informationsbedarf ist groß. So stellen sich auch viele Jugendliche die Frage: Welche Berufe werden eigentlich in der Zukunft gebraucht? Ein Thema, zu dem wir in den nun anstehenden „heißen“ Monaten der Berufswahl regelmäßig Fakten liefern wollen. Ein Blick in den Koalitionsvertrag der Ampelparteien macht deutlich: Die Solarbranche gewinnt an Bedeutung. So sehen die Pläne der Bundesregierung vor, bis 2030 eine Solarleistung von 200 GW zu erreichen. Somit müsste der Bestand an Solaranlagen in den kommenden acht Jahren mehr als verdreifacht werden. Das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE errechnete gar einen langfristigen Bedarf von bis zu 450 GW Photovoltaikleistung, um künftig die Energieversorgung des Landes aus erneuerbaren Energien zu realisieren. Damit erfährt der komplette Photovoltaik- Wertschöpfungsprozess eine enorme Aufwertung – auch in Sachsen. Die hiesigen Betriebe setzen allesamt auf Zuwachs und Beschäftigungsaufbau. Die Nachfrage ist
groß und Wirtschaftsminister Martin Dulig bescheinigt der sächsischen Solarindustrie neue Strahlkraft. Die Solarbranche kann jungen Menschen also durchaus eine gute berufliche Perspektive bieten, zumal Jugendstudien seit Jahren ergeben: Junge Menschen halten den Umwelt- und Klimaschutz für die wichtigste Aufgabe unserer Zeit. 1. Mit welchen Berufen können sie nun also in diese Branche einsteigen?
Die sächsische Solarindustrie meldet aktuell Ausbildungsplätze für:
Elektroniker/in für Automatisierungstechnik (Sie erweitern Prozessabläufe von automatisierten Systemen, indem sie Komponenten montieren, konfigurieren, installieren und letztlich integrieren)
Elektroniker/in Betriebstechnik (Sie installieren elektrische Bauteile und Anlagen, montieren Schaltgeräte, programmieren, konfigurieren und erweitern Maschinen und Antriebssysteme)
Elektroniker/in für Geräte und Systeme (Sie produzieren und montieren elektronische Baugruppen, installieren und konfigurieren Programme bzw. Betriebssysteme und unterstützen Ingenieure bei der Umsetzung von Aufträgen)
Mechatroniker/in (Sie bauen aus mechanischen, elektrischen und elektronischen Komponenten komplexe Systeme für die Produktion.)
Duales Studium Elektrotechnik (Sie helfen mit Innovationsfreude, die Herausforderungen wie Digitalisierung und Energiewende zu meistern, indem sie mit Knowhow die elektrische und elektronische Performance in der Industrie verbessern)
2. Welche Skills sollten sie dafür mitbringen?
Geschickte Hände und technisches Verständnis sind das eine, es gehören aber auch Berechnungen und Grundkenntnisse der Informatik dazu. Grundsätzlich gilt: Wer gern tüftelt oder baut, installiert oder anderweitig technisch interessiert ist, der wird in diesen Berufen seinen Platz finden.
3. Was verdienen Auszubildende?
Im ersten Lehrjahr werden je nach Beruf zwischen 700 und 1000 Euro gezahlt, im letzten Ausbildungsjahr kann die Vergütung auf bis zu 1.264 Euro steigen. (Ausnahme: Duales Studium) Zu allen Berufen beraten die Jugendberufsagenturen in Sachsen auch bequem online. Wer sich erstmal einen Überblick verschaffen will, findet die Angebote der Arbeitsagentur unter: https://www.arbeitsagentur.de/m/ausbildungklarmachen/