- Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2022 bei 13.529 Personen bzw. einer Durchschnittsquote von 5,7 Prozent
- Zahl der Arbeitslosmeldungen etwa auf Niveau 2021
- Kurzarbeit hatte starken Einfluss auf den regionalen Arbeitsmarkt
- Zuwachs bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung im zweiten Quartal 2022
- Leichter saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember um 0,5 Prozent auf 13.951 Personen
- Stellenmeldungen im Dezember rückläufig
Jahresentwicklung 2022 und Ausblick:
„Der regionale Arbeitsmarkt musste in den vergangenen Monaten gleich mehreren ungünstigen Einflussfaktoren standhalten. Von der Pandemie ging es ohne Verschnaufpause direkt in den Ukraine-Krisen-Modus, verbunden mit den Unsicherheiten am Energiemarkt. Umso beachtlicher ist die bisherige Stabilität. In der Gesamtjahresbetrachtung sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sogar leicht zurückgegangen“, schätzte Arbeitsagenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg in ihrer Jahresbetrachtung ein. Positiv bewertet die Agenturchefin die Entwicklung bei der Inanspruchnahme von Kurzarbeitergeld.
„Die Leistung war in den letzten fast drei Jahren eine wichtige Stütze des Arbeitsmarktes. Sie hat insbesondere Menschen in Beschäftigung gehalten. Aktuell ist Kurzarbeit
kaum ein Thema, könnte aber bei Bedarf wieder seine Wirkung entfalten.“ Die Beschäftigtenzahl ist in den ersten beiden Quartalen 2022 jeweils deutlich gestiegen. Per 30.06.2022 (aktuellster Wert) stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten innerhalb eines Jahres um fast 3.000 Personen bzw. 1,8 Prozent – mit Unterschieden im Landkreis Leipzig (plus 0,7 Prozent) und Nordsachsen (plus 3,0 Prozent). Das deutlichste Plus wies die Logistikbranche mit einem Zuwachs von 1.409 Beschäftigten auf.
Im Jahresdurchschnitt 2022 ging die Arbeitslosigkeit um 726 Personen bzw. 5,1 Prozent auf 13.529 Personen zurück. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im vergangenen Jahr bei 5,7 Prozent (Vorjahr 5,9 Prozent). Vor allem der positive Trend in den ersten Monaten des Jahres hatte erheblichen Einfluss auf die Entwicklung. Die Arbeitsagentur hat ihre Serviceangebote weiter auf die Kundenanforderungen ausgerichtet. „Die schnellen Kontaktwege per Telefon und online haben sich weiter etabliert
und werden kundenseitig stärker als je zuvor genutzt. Die Arbeitsagentur ist damit rund um die Uhr erreichbar“, fasst die Agenturchefin zusammen.
Der Arbeitsmarkt im Dezember 2022:
„Die Arbeitslosigkeit hat sich im Dezember unwesentlich verändert. Ende des Jahres waren in den beiden Landkreisen Leipzig und Nordsachsen knapp 14.000 Menschen arbeitslos gemeldet“, erklärte Arbeitsagenturchefin Cordula Hartrampf-Hirschberg. Wie deutlich der zu erwartende saisonal übliche Januaranstieg ausfallen wird, lässt sich
schwer abschätzen. Am Stellenmarkt herrscht weiterhin ein geringeres Angebot an freien Stellen. Insbesondere der Bereich Zeitarbeit reagierte im Dezember schwächer als in den Monaten zuvor.
„Aus Sicht des Jobcenter Nordsachsen schließen wir das Jahr mit erfreulichen Nachrichten ab: die Anzahl an arbeitslosen Personen in unserer Zuständigkeit konnten wir im Dezember senken und die neuen Regelbedarfe haben wir pünktlich zum Jahreswechsel ausgezahlt“, erklärt Ricardo Donat, Geschäftsführer des Jobcenter Nordsachsen, und blickt kurz auf die aktuelle Umsetzung der Reform in der Grundsicherung. „Wir legen nun bereits mit der ersten Stufe bei der Einführung des Bürgergeld-Gesetzes los. Neben den angepassten Regelbedarfen handelt es sich dabei vor allem um die neuen Regelungen zum Vermögen und Wohnen. Wir begrüßen die Neuausrichtung der Grundsicherung, denn die erweiterten Fördermöglichkeiten ab 01.07.2023 verbessern die Chancen am Arbeitsmarkt. Die berufliche Weiterbildung wird zum Beispiel durch das Weiterbildungsgeld und den Bürgergeldbonus attraktiver. Bildung und nachhaltige Arbeitsaufnahmen stehen noch stärker im Fokus.“
Insgesamt waren im Dezember 13.951 Personen bei den Dienststellen der Agentur für Arbeit und den beiden Jobcentern der Landkreise Leipzig und Nordsachsen arbeitslos gemeldet. Das sind 67 Personen bzw. 0,5 Prozent mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr ging die Arbeitslosigkeit um 752 Personen bzw. 5,7 Prozent
zurück.
Die Arbeitslosenquote stieg im Dezember geringfügig um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent. Vor einem Jahr verzeichnete der Agenturbezirk eine Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent. 517 zuvor Arbeitslose konnten im Dezember eine neue Beschäftigung aufnehmen. Das sind 79 Arbeitsaufnahmen bzw. 13,3 Prozent weniger als im Dezember 2021. Insgesamt 838 Personen meldeten sich im Dezember nach einem Beschäftigungsende arbeitslos. Das sind 18 Arbeitslosmeldungen bzw. 2,2 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der neuen Stellenofferten ging im Dezember zurück. 499 neue Stellen meldeten die Unternehmen in diesem Monat an den gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter Nordsachsen zur Besetzung. Das sind 201 Stellenzugänge bzw. rund ein Viertel weniger als im November. Der Großteil der neuen Stellenangebote kam aus dem Handel (93 Stellen), dem Bereich Gesundheit/Soziales (54), dem verarbeitenden Gewerbe (50), dem Gastgewerbe (25) und der Zeitarbeit (23).
Der aktuelle Stellenbestand ging im Dezember zum Vormonat um 136 auf 3.530 Stellen zurück. Ende des Monats standen insgesamt 1.172 Stellen bzw. rund ein Viertel weniger für die Besetzung zur Verfügung als im Vorjahr. Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung aus, bei der beispielsweise auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Dezember lag die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk bei 17.784 Personen. Das sind 209 Personen mehr als im November bzw. 1.376 Personen mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Dezember bei 7,4 Prozent (Vorjahr 6,7 Prozent).
Landkreis Nordsachsen
Im Jahresdurchschnitt 2022 ging die Arbeitslosigkeit im Landkreis Nordsachsen um 344 Personen bzw. 4,9 Prozent auf 6.666 Personen zurück. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im vergangenen Jahr bei 6,3 Prozent (Vorjahr 6,6 Prozent). Vor allem der positive Trend in den ersten Monaten des Jahres hatte erheblichen Einfluss auf die Entwicklung. Im Monat Dezember blieb die Arbeitslosigkeit nahezu unverändert (minus neun Personen). Ende Dezember waren im Landkreis 6.778 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 251 Personen bzw. 3,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote blieb im Dezember unverändert bei 6,4 Prozent und lag damit um 0,3 Prozentpunkte über der Vorjahresquote. Von den insgesamt 6.778 arbeitslos registrierten Personen wurden 2.166 Frauen und Männer von der Arbeitsagentur (plus 126 Personen zum Vormonat) und weitere 4.612 Personen vom Jobcenter (minus 135) betreut. 261 Frauen und Männer konnten im Dezember ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind zwölf Arbeitsaufnahmen bzw. 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Insgesamt 405 Personen mussten sich im aktuellen Monat nach einem Beschäftigungsende arbeitslos melden. Das sind 22 Personen bzw. 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr. 283 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Dezember dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter Nordsachsen zur Besetzung. Das sind 51 Stellen bzw. 15,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung aus, bei der auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Dezember lag die Unterbeschäftigung
im Landkreis Nordsachsen bei 8.358 Personen. Das sind 101 Personen mehr als im November bzw. 565 Personen mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Dezember bei 7,9 Prozent (Vorjahr 7,2 Prozent). Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II (künftig Bürgergeld) blieb im Dezember nahezu unverändert (plus drei Personen). Ende des Monats erhielten insgesamt 8.519 Menschen in 6.675 Bedarfsgemeinschaften die Grundsicherungsleistung. Innerhalb eines Jahres waren 446 Personen bzw. 5,5 Prozent mehr auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Weitere 2.603 Personen erhielten im Dezember Sozialgeld vom Jobcenter.
Landkreis Leipzig
Im Jahresdurchschnitt 2022 ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Leipzig um 383 Personen bzw. 5,3 Prozent auf 6.863 Personen zurückgegangen. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag im vergangenen Jahr bei 5,2 Prozent (Vorjahr 5,4 Prozent). Vor allem der positive Trend in den ersten Monaten des Jahres hatte erheblichen Einfluss auf die Entwicklung.
Im Monat Dezember stieg die Arbeitslosigkeit um 76 Personen bzw. 1,1 Prozent auf 7.173 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit um 501 Personen
bzw. 7,5 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote blieb im Dezember unverändert bei 5,4 Prozent (Vorjahr 5,0 Prozent). Von den insgesamt 7.173 arbeitslos registrierten Personen wurden 2.444 Frauen und Männer von der Arbeitsagentur (plus 118 zum Vormonat) und weitere 4.729 Personen vom kommunalen Jobcenter (minus 42) betreut. Das kommunale Jobcenter betreut im Landkreis die Empfänger von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld.
256 Frauen und Männer konnten im Dezember ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 67 Arbeitsaufnahmen bzw. ein Fünftel weniger als im Vorjahr. Für weitere 18 Personen begann eine Tätigkeit im Bereich des zweiten Arbeitsmarktes. Insgesamt 433 Personen mussten sich im gleichen Zeitraum nach einem Beschäftigungsende arbeitslos melden. Das sind 40 Arbeitslosmeldungen bzw. 10,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für weitere 80 Personen endete eine Tätigkeit auf dem zweiten Arbeitsmarkt. 216 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Dezember dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit zur Besetzung. Das sind 31 Stellen bzw. 12,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung
aus, bei der auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Dezember lag die Unterbeschäftigung im Landkreis Leipzig bei 9.426 Personen. Das sind 109 Personen mehr als im November. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Unterbeschäftigung um 811 Personen bzw. 9,4 Prozent zu. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Dezember bei 7,0 Prozent (Vorjahr 6,3 Prozent). Die Zahl der Empfänger von Arbeitslosengeld II (künftig Bürgergeld) ist im Dezember nahezu unverändert geblieben (plus zwölf Personen). Ende des Monats erhielten insgesamt 9.924 Menschen in 8.016 Bedarfsgemeinschaften die Grundsicherungsleistung. Innerhalb eines Jahres waren 599 Personen bzw. 6,4 Prozent mehr auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Weitere 3.233 Personen erhielten im Dezember Sozialgeld vom Jobcenter.