Jahresbilanz 2023 und der Arbeitsmarkt im Monat Dezember 2023

Agenturchefin: „Arbeitsagentur hat Onlineangebote weiter ausgebaut“

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 2

  • Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2023 bei 14.430 Personen bzw. einer Durchschnittsquote von 6,0 Prozent
  • Online-Angebote der Arbeitsagentur weiter ausgebaut
  • Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im zweiten Quartal 2023 zurückgegangen
  • Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember 2023 um 2,6 Prozent auf 14.509 Personen
  • Stellenmeldungen im Dezember rückläufig
  • Arbeitsagentur und Jobcenter beim Rückkehrertag Nordsachsen dabei

 

Jahresentwicklung 2023 und Ausblick:

„Der regionale Arbeitsmarkt hatte im vergangenen Jahr erheblich mit den Auswirkungen
des Ukraine-Konflikts sowie konjunkturellen Einflüssen zu kämpfen. In der Folge stieg
die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2023 um 900 Personen bzw. 6,7 Prozent zum Vorjahr“, schätzte Arbeitsagenturchefin Susan Heine in ihrer Jahresbetrachtung ein.

Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nahm im ersten Halbjahr
2023 nur geringfügig um 0,3 Prozent ab. Für die nächsten Monate rechnet Susan Heine
saisonal bedingt mit vermehrten Arbeitslosmeldungen. „Unsere Serviceangebote haben
sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Von der Arbeitslosmeldung bis zur Leistungsbeantragung
kann mittlerweile alles online abgewickelt werden. Das spart nicht nur Zeit
und Wege, sondern beschleunigt auch die Bearbeitung“, informiert die Arbeitsagenturchefin.


Der Arbeitsmarkt im Dezember 2023:
„Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember 2023 gestiegen. Bezogen auf das Vorjahr stand
einer zunehmenden Zahl neuer Arbeitslosmeldungen nach einem Beschäftigungsende
gleichzeitig ein Zuwachs bei den Beschäftigungsaufnahmen gegenüber. Der Arbeitsmarkt
ist nach wie vor aufnahmefähig und die Unternehmen haben weiteren Personalbedarf.
Das zeigte sich zuletzt auch beim Rückkehrertag Nordsachsen, an dem sich Arbeitsagentur
und Jobcenter Nordsachsen beteiligt hatten“, erklärte Arbeitsagenturchefin Susan Heine.
„Aus Sicht des Jobcenter Nordsachsen konnte das vergangene Jahr mit vergleichsweise
positiven Nachrichten abgeschlossen werden. Die Anzahl der arbeitslosen Personen im
Zuständigkeitsbereich des Jobcenters war im Dezember niedriger als im Vormonat bzw.
im Vorjahr, insbesondere beim Personenkreis der langzeitarbeitslosen Menschen. Rückläufig
zum Vormonat war auch die Zahl der arbeitslosen ausländischen Menschen. Darüber
hinaus konnten wir die neu festgelegten Regelbedarfe pünktlich zum Jahreswechsel
auszahlen“, erklärt Mark Gäbelein, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenter
Nordsachsen. Für 2024 stehen beim Jobcenter Nordsachsen vor allem berufliche Weiterbildung
und damit verbundene nachhaltige Arbeitsaufnahmen weiter im Fokus.
Insgesamt waren im Dezember 14.509 Personen bei den Dienststellen der Agentur für
Arbeit und den beiden Jobcentern der Landkreise Leipzig und Nordsachsen arbeitslos
gemeldet. Das sind 367 Personen bzw. 2,6 Prozent mehr als im Vormonat.
Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 558 Personen bzw. 4,0 Prozent.
Die Arbeitslosenquote stieg im Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Vor
einem Jahr verzeichnete der Agenturbezirk eine Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent.
578 zuvor Arbeitslose konnten im Dezember eine neue Beschäftigung aufnehmen. Das
sind 61 Arbeitsaufnahmen bzw. 11,8 Prozent mehr als im Dezember 2022. Insgesamt
921 Personen meldeten sich im Dezember nach einem Beschäftigungsende arbeitslos.
Das sind 83 Arbeitslosmeldungen bzw. 9,9 Prozent mehr als im selben Zeitraum des
Vorjahres.
Die Zahl der neuen Stellenofferten ging im Dezember gegenüber dem Vormonat um 112
Stellen bzw. ein Fünftel zurück. Insgesamt 471 neue Stellen meldeten die Unternehmen
in diesem Monat an den gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter
Nordsachsen zur Besetzung. Das sind 28 Stellen bzw. 5,6 Prozent weniger als vor einem
Jahr. Der Großteil der neuen Stellenangebote kam aus dem Handel (84 Stellen), der
Unternehmensorganisation (65), dem Bereich Gesundheit/Soziales (56), der Zeitarbeit
(52), dem Öffentlichen Bereich (45), dem Verarbeitenden Gewerbe (43) und dem Bau
(28).
Der aktuelle Stellenbestand ist im Dezember innerhalb um 211 Stellen bzw. 6,0 Prozent
auf 3.279 Stellen zurückgegangen. Das sind 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung
aus, bei der beispielsweise auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen
einschließlich zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Dezember
lag die Unterbeschäftigung im Agenturbezirk bei 18.437 Personen. Das sind 192
Personen mehr als im November bzw. 676 Personen mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote
lag im Dezember bei 7,6 Prozent (Vorjahr 7,4 Prozent).


Landkreis Nordsachsen
Im Jahresdurchschnitt 2023 nahm die Arbeitslosigkeit im Landkreis Nordsachsen um 331
Personen bzw. 5,0 Prozent auf 6.997 Personen zu. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote
lag im vergangenen Jahr bei 6,6 Prozent (Vorjahr 6,3 Prozent). Das entspricht dem
Niveau des Jahres 2021.
Im Monat Dezember stieg die Arbeitslosigkeit um 65 Personen bzw. 1,0 Prozent auf
6.775 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Arbeitslosigkeit nahezu unverändert
(minus drei Personen).
Die Arbeitslosenquote nahm im Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent zu.
Das entspricht der Vorjahresquote.
Von den insgesamt 6.775 arbeitslos registrierten Personen wurden 2.278 Frauen und
Männer von der Arbeitsagentur (plus 90 Personen zum Vormonat) und weitere 4.497
Personen vom Jobcenter (minus 25) betreut.
280 Frauen und Männer konnten im Dezember ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme
einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 19 Arbeitsaufnahmen bzw. 7,3 Prozent
mehr als im Vorjahr. Insgesamt 426 Personen mussten sich im aktuellen Monat nach
einem Beschäftigungsende arbeitslos melden. Das sind 21 Personen bzw. 5,2 Prozent
mehr als im Vorjahr.
263 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Dezember dem gemeinsamen Arbeitgeberservice
von Agentur und Jobcenter Nordsachsen zur Besetzung. Das sind 20 Stellen
bzw. 7,1 Prozent weniger als im Vorjahr.
Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung
aus, bei der auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich
zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Dezember lag die Unterbeschäftigung
im Landkreis Nordsachsen bei 8.473 Personen. Das sind 23 Personen
mehr als im November bzw. 125 Personen mehr als im Vorjahr. Die Unterbeschäftigungsquote
lag im Dezember bei 7,9 Prozent (Vorjahr 7,8 Prozent).
Die Zahl der Empfänger von Bürgergeld blieb im Dezember nahezu unverändert – sowohl
zum Vormonat (plus zwei Personen) als auch zum Vorjahr (minus eins). Ende des
Monats erhielten insgesamt 8.562 Menschen in 6.703 Bedarfsgemeinschaften die
Grundsicherungsleistung.


Landkreis Leipzig
Im Jahresdurchschnitt 2023 ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Leipzig um 570 Personen
bzw. 8,3 Prozent auf 7.433 Personen gestiegen. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote
lag im vergangenen Jahr bei 5,6 Prozent (Vorjahr 5,2 Prozent).
Im Monat Dezember stieg die Arbeitslosigkeit um 302 Personen bzw. 4,1 Prozent auf
7.734 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Arbeitslosigkeit um 561 Personen
bzw. 7,8 Prozent zu.
Die Arbeitslosenquote stieg im Dezember um 0,2 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent (Vorjahr
5,4 Prozent).
Von den insgesamt 7.734 arbeitslos registrierten Personen wurden 2.456 Frauen und
Männer von der Arbeitsagentur (plus 136 zum Vormonat) und weitere 5.278 Personen
vom kommunalen Jobcenter (plus 166) betreut. Das kommunale Jobcenter betreut im
Landkreis die Empfänger von Bürgergeld.
298 Frauen und Männer konnten im Dezember ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme
einer neuen Beschäftigung beenden. Das sind 42 Arbeitsaufnahmen bzw. 16,4 Prozent
mehr als im Vorjahr. Für weitere 16 Personen begann eine Tätigkeit im Bereich des
zweiten Arbeitsmarktes.
Insgesamt 495 Personen mussten sich im gleichen Zeitraum nach einem Beschäftigungsende
arbeitslos melden. Das sind 62 Arbeitslosmeldungen bzw. 14,3 Prozent mehr
als ein Jahr zuvor. Für weitere 107 Personen endete eine Tätigkeit auf dem zweiten
Arbeitsmarkt.
208 neue Stellen meldeten die Unternehmen im Dezember dem Arbeitgeberservice der
Agentur für Arbeit zur Besetzung. Das entspricht dem Niveau des Vorjahres (minus acht).
Neben der Arbeitslosigkeit weist die Agentur für Arbeit regelmäßig die sog. Unterbeschäftigung
aus, bei der auch die Teilnehmer an Arbeitsmarktmaßnahmen einschließlich
zweitem Arbeitsmarkt und Weiterbildung einbezogen werden. Im Dezember lag die Unterbeschäftigung
im Landkreis Leipzig bei 9.964 Personen. Das sind 170 Personen mehr
als im November. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Unterbeschäftigung um 551 Personen
bzw. 5,9 Prozent zu. Die Unterbeschäftigungsquote lag im Dezember bei 7,4 Prozent
(Vorjahr 7,0 Prozent).
Die Zahl der Empfänger von Bürgergeld ist im Dezember geringfügig um 47 Personen
bzw. 0,4 Prozent zurückgegangen. Ende des Monats erhielten insgesamt 10.558 Menschen
in 8.405 Bedarfsgemeinschaften die Grundsicherungsleistung. Innerhalb eines
Jahres waren 568 Personen bzw. 5,7 Prozent mehr auf Bürgergeld angewiesen.