Arbeitsmarkt weiter robust, Personalnachfrage steigt merklich an

- Zahl der Arbeitslosen in der Region leicht gesunken. - Kurzfristig mehr arbeitslose junge Menschen aufgrund abgeschlossener Ausbildungen. - Betriebe melden deutlich mehr neue offene Stellen.  Arbeitslosenzahl:                            12.151      Arbeitslosenquote  (+Vorjahreswert):                4,0%  (4,9%) ggü. Vormonat:                        -52 (-0,4%)      Stellenzugang (+ggü. Vorjahresmonat):        1.331 (+11,6%) ggü. Vorjahresmonat:       -2.681 (-18,1%)      Stellenbestand (+ggü. Vorjahresmonat):     7.799 (+39,5%)

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 12

Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk sank im Februar 2022 leicht um 52 auf jetzt 12.151. Im Vorjahresvergleich waren 2.681 Menschen weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Januar konstant bei vier Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreswert waren es 0,9 Prozentpunkte weniger.

„Erwartungsgemäß hat sich der Arbeitsmarkt in den letzten Wochen etwas entspannt. Die Arbeitslosenzahlen sind in nahezu allen Personengruppen rückläufig“, resümiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. Zuwächse seien hingegen in den letzten Wochen bei jungen Menschen unter 25 Jahren zu verzeichnen gewesen – eine zu diesem Zeitpunkt aber typische Entwicklung. „Ende Januar enden die Ausbildungsverhältnisse, die für dreieinhalb Jahre angesetzt sind“, so Fern. „Wenn dann nicht eine direkte Übernahme durch den ausbildenden Betrieb ansteht, melden sich die jungen Leute erst einmal arbeitslos. Das sollte allerdings nur eine Momentaufnahme sein. Bei dem allgegenwärtigen großen Fachkräftebedarf sollten die meisten schon bald einen neuen Arbeitgeber gefunden haben.“

Die Nachfrage nach weiterem Personal zog in den vergangenen Wochen an. Mehr als 1.300 neue offene Stellen meldeten Arbeitgeber der Region im Februar, 11,6 Prozent mehr als im Vorjahr und fast 50 Prozent mehr als im Januar. Fern: „Interessant ist vor allem, wo jetzt neue Arbeitsplätze entstehen. Im Februar des letzten Jahres kamen fast fünfzig Prozent der Meldungen aus der Zeitarbeit, das trifft in diesem Jahr nur noch auf ein knappes Viertel zu. Stattdessen gibt es jetzt kräftige Zuwächse im IT-Sektor, dem verarbeitenden Gewerbe, im Groß- und Einzelhandel, bei der Verwaltung und Führung von Unternehmen, in Heimen und bei der Betreuung älterer Menschen. Das zeigt, dass die Betriebe inzwischen längerfristig für die Zukunft planen und sich rechtzeitig Fachkräfte sichern wollen.“

Kurzarbeit

Seit April 2021 zeigten bis zum 24. Februar 2022 insgesamt 928 Betriebe für 14.373 Mitarbeiter konjunkturelle Kurzarbeit an. Zum Vergleich: Von April 2020 bis Februar 2021 waren es zusammen 8.557 Betriebe mit bis zu 114.544 betroffenen Personen. Im August 2021 waren 3.696 Personen in insgesamt 715 Betrieben auch tatsächlich in Kurzarbeit. Gemäß einer aktuellen Hochrechnung hatten im September 2021 632 Betriebe für insgesamt 3.732 Mitarbeiter Kurzarbeit realisiert.

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Februar 16.029 Personen – 88 weniger als im Vormonat (minus 0,5 Prozent) und 3.019 weniger als vor einem Jahr (minus 15,8 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 5,2 Prozent um einen Prozentpunkt unterhalb des Vorjahreswertes und um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert aus dem Januar 2022.

Jugendarbeitslosigkeit

Im Februar waren im Agenturbezirk 1.100 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, somit 95 Personen bzw. 9,5 Prozent mehr als im Januar, aber 371 weniger als im Februar 2021 (minus 25,2 Prozent). Die Jugendarbeitslosenquote (bis unter 25 Jahre) betrug drei Prozent und lag somit um einen Prozentpunkt unter dem Niveau des letztjährigen Februars.

Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, für den die Arbeitsagentur verantwortlich zeichnet, sank der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen gegenüber dem Januar um 23 auf jetzt 4.689 Personen. Im Vorjahresvergleich waren es 2.245 Menschen weniger.

In der Grundsicherung – verantwortlich hierfür sind das Jobcenter der Stadt Osnabrück sowie das Jobcenter „MaßArbeit“ des Landkreises – umfasste die Arbeitslosenzahl 7.462 Personen, 29 weniger als im Vormonat und 436 weniger als im Februar 2021.

Bewegung am Arbeitsmarkt

Die Fluktuation am Arbeitsmarkt lässt sich an den Zahlen zu Arbeitslos(ab)meldungen verdeutlichen. Im Februar nahmen Agentur und die Jobcenter in Stadt und Landkreis 2.759 Arbeitslosmeldungen auf (87 mehr als im Vorjahreszeitraum) und registrierten 2.804 Abmeldungen (256 mehr als im Februar 2021). Es meldeten sich 988 zuvor erwerbstätige Menschen arbeitslos, 80 weniger als vor einem Jahr. Durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 1.002 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 46 weniger als im Vorjahr (minus 4,4 Prozent), aber 235 mehr als im Januar (plus 30,6 Prozent).

Stadt und Landkreis Osnabrück

In der Stadt Osnabrück wurden 6.307 arbeitslose Menschen gezählt, 993 weniger als vor einem Jahr – aktuell eine Arbeitslosenquote von 6,6 Prozent (Februar 2021: 7,6 Prozent). 1.737 Personen waren bei der Arbeitsagentur in der Stadt Osnabrück arbeitslos gemeldet, ein Rückgang um 746 Menschen gegenüber dem Vorjahr (minus 30,0 Prozent) und ein Rückgang um 36 gegenüber dem Januar (minus 2,0 Prozent). Beim Jobcenter Osnabrück waren 4.570 Personen als arbeitslos registriert – 247 Menschen weniger im Vergleich zum Februar 2021 (minus 5,1 Prozent) und 74 weniger als im Januar (minus 1,6 Prozent).

Im Landkreis lag die Arbeitslosenquote mit 2,8 Prozent gleichauf mit dem Vormonatswert und um 0,9 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats. So waren 5.844 Menschen ohne Arbeit und damit insgesamt 1.688 weniger als im Februar 2021. 2.952 Arbeitslose (1.499 weniger als im Februar des Vorjahres und 13 mehr als im Januar) zählte die Arbeitsagentur, hinzu kamen 2.882 Personen beim Jobcenter des Landkreises („MaßArbeit“) – ein Rückgang um 189 Personen gegenüber dem Vorjahresmonat (minus 6,1 Prozent).

Ausländer/Flucht

Die Gruppe arbeitslos gemeldeter Ausländer reduzierte sich im Vorjahresvergleich um 592 auf 3.563 Personen (minus 14,2 Prozent). Im Vergleich zum Vormonat gab es einen Rückgang um 54 Personen (minus 1,5 Prozent). Hierzu gehören sowohl Menschen, die schon länger im Agenturbezirk leben, als auch neu hinzugekommene Flüchtlinge. 847 Flüchtlinge, die als Asylbewerber nach Deutschland gekommen sind und sich im Agenturbezirk um Arbeit oder Ausbildung bemühen, waren im Februar 2022 bei Agenturen und Jobcentern arbeitslos gemeldet. Weitere 767 befanden sich in Integrationskursen, Qualifizierungsmaßnahmen oder waren erwerbstätig und gleichzeitig arbeitsuchend gemeldet.

Arbeitslosenquote Agentur für Arbeit Osnabrück 4%


 

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