Der Profifußball und damit das Hobby zum Beruf zu machen ist der Traum vieler kickender Jungen und Mädchen. Doch nur wenigen ist der Sprung in die höchste Klasse ihres Sports vergönnt, ganze zwei bis drei Prozent schaffen den Übergang. Offensichtlich nur eine kleine Chance, so dass jeder und jede sich mit einem Alternativplan für die Zukunft befassen sollte. Um den Jugendlichen, die beim VfL Osnabrück Fußball spielen und ausgebildet werden, die optimale Orientierung und Unterstützung in Berufsfragen zu gewähren, kooperieren der Verein und die hiesige Agentur für Arbeit. Für die jungen Menschen heißt das Motto nun: „Anpfiff für deine Zukunft“.
Berufsorientierung und -wahl als mehrjähriger Prozess.
„Es ist gewiss nicht leicht, aber den Jugendlichen muss klar sein, dass das Nadelöhr zum Profifußball sehr klein ist und die meisten von ihnen den Sprung nicht schaffen werden“, erklärt Christiane Fern, Leiterin der Osnabrücker Agentur für Arbeit. „Deswegen ist es enorm wichtig, sich frühzeitig mit Alternativen auseinanderzusetzen. Der VfL und wir werden die jungen Leute frühzeitig beraten, ihnen Orientierung geben und Möglichkeiten aufzeigen, damit niemand in ein Loch fällt, sofern es mit dem Berufsfußball nicht klappen sollte.“ Der Arbeitsmarktexpertin zufolge sei es ein mehrjähriger Prozess, eine tragfähige Lösung für den individuellen Berufsweg zu entwickeln. Dabei sollten alle Formen der beruflichen Bildung – dual, schulisch oder akademisch – in der Beratung gleichwertig nebeneinanderstehen.
Eltern der Jugendlichen mit einbinden.
Im Fokus sollen insbesondere Spieler der U16, U17 und U19 aus dem Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des VfL stehen. Aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NLZ, des VfL und deren Kinder können von den Beratungsangeboten profitieren. „Es ist eine wichtige Aufgabe unseres Klubs, neben der fußballerischen Ausbildung auch die Bildung und Persönlichkeit der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu fördern“, sagt Dr. Michael Welling, Geschäftsführer des VfL Osnabrück. „Es ist wichtig, einen Plan B für die berufliche Zukunft zu haben. Und die beste Chance dafür ergibt sich, wenn einem kompetente Leute bei der Planung unterstützen, die die verschiedenen Optionen verdeutlichen. Für uns ist allerdings grundlegend, dass durch unser Angebot die Eltern als wichtigste Ansprechpartner der Kinder in den Berufswahlprozess eingebunden sind.“
Räumlichkeiten für Berufsberatung an der Bremer Brücke.
Der VfL plant, der Berufsberatung auf dem Gelände des NLZ oder im Stadion an der Bremer Brücke Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Beratungsgespräche zur Verfügung zu stellen. Einzelgespräche und gruppenspezifische Beratungen der Jugendlichen sollen dabei mit Trainingszeiten koordiniert werden. Vorgesehen ist bei Interesse auch ein individuelles Coaching in allen Fragen der beruflichen Entwicklung. Gemeinsam wollen VfL und Arbeitsagentur zudem spezielle Elternveranstaltungen anbieten. Die Kooperation ist zunächst bis Ende 2023 befristet, soll sich aber im Erfolgsfall weiter verlängern.