Im Geschäftsstellenbezirk Georgsmarienhütte ist von Mai bis Juni die Zahl der Arbeitslosen um zehn auf 1.509 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote war mit 2,6 Prozent gleichauf mit dem Vormonatswert und lag um 0,5 Prozentpunkte unter dem des Vorjahrs. Zum Vergleich die übrigen Geschäftsstellen des Agenturbezirks Osnabrück: In der Geschäftsstelle Osnabrück sank die Quote binnen Jahresfrist um 0,6 Prozentpunkte, in Bersenbrück um 0,5 und in Melle um 0,6.
Gegenüber dem Mai gab es leichte Rückgänge in der Gruppe männlicher Arbeitsloser (minus 17 Personen) sowie bei Langzeitarbeitslosen (minus 24 Personen). Zuwächse zeigten sich hingegen bei weiblichen (plus sieben Personen) und ausländischen Arbeitslosen (plus zwölf Personen). „Steigerungen bei weiblichen und ausländischen Arbeitslosen lassen sich vor allem damit erklären, dass seit Anfang Juni ukrainische Geflüchtete Grundsicherung beantragen können und somit jetzt verstärkt in der Arbeitslosenstatistik sichtbar werden. Und die überwiegende Mehrheit dieser Geflüchteten sind Frauen“, kommentiert Annegret Lalottis, Leiterin der Arbeitsagentur-Geschäftsstellen Melle und Georgsmarienhütte. Allerdings sei der Bezirk Georgsmarienhütte bislang weniger stark von dieser Entwicklung betroffen, so dass im Saldo die Arbeitslosenzahlen etwas gefallen seien.
Neben der Situation um die Geflüchteten bleiben die ungewissen Rahmenbedingungen in der internationalen Wirtschaft ein dämpfender Faktor am Arbeitsmarkt. Lalottis: „Die steigenden Energiekosten haben die Aussichten noch einmal weiter getrübt. Bislang aber hat sich der Arbeitsmarkt trotz des schwierigen Umfelds noch als ziemlich robust erwiesen.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden im Landkreis 362 Ukrainerinnen und Ukrainer von der Arbeitsagentur sowie vom Jobcenter „MaßArbeit“ betreut. Das sind somit 275 mehr als im Mai und 321 mehr als vor einem Jahr. 348 Personen (96,1 Prozent) werden aktuell in der Grundsicherung betreut. Der Anteil der an den insgesamt gemeldeten erwerbsfähigen Personen liegt bei 2,8 Prozent, in der Grundsicherung alleine bei 5,1%. 120 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend, arbeitslos sind darunter 92. In der Grundsicherung stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juni um 3,1 Prozent, der Wachstumsbeitrag der Gruppe der Ukrainerinnen und Ukrainer beträgt 2,8 Prozent.
Kurzarbeit
Zwischen dem 1. und 26. Juni 2022 zeigten im Landkreis Osnabrück sechs Betriebe für bis zu 498 Mitarbeiter an, aus konjunkturellen Gründen kurzarbeiten lassen zu wollen. Im Juni des Vorjahres waren im Landkreis 28 Betriebe mit bis zu 164 Mitarbeitern betroffen. Im Dezember 2021 hatten 378 Betriebe des Landkreises Osnabrück Kurzarbeit für insgesamt 2.229 Mitarbeiter realisiert. Gemäß einer aktuellen Hochrechnung galt dies im Januar 2022 für 391 Betriebe bzw. 2.052 Mitarbeiter.
Arbeitsmarkt
Im Juni 2022 waren 1.509 Menschen im Geschäftsstellenbezirk arbeitslos gemeldet – 353 weniger als im Vorjahresmonat. Im Verantwortungsbereich der Arbeitsagentur (SGB III) wurden mit 713 Arbeitslosen 27 weniger als im Vormonat und 241 weniger als im Vorjahr registriert – letzteres ein Rückgang um 25,3 Prozent. Das Jobcenter „MaßArbeit“ (SGB II) zählte in der Grundsicherung 17 Arbeitslose mehr als im Mai und 112 weniger als im Vorjahr. Insgesamt waren damit von der „MaßArbeit“ 796 Frauen und Männer erfasst. Bezogen auf beide Verantwortungsbereiche stieg im Vergleich zum Vormonat die Zahl Arbeitsloser mit ausländischer Staatsbürgerschaft um zwölf Personen, binnen Jahresfrist nahm der Wert um 74 ab – insgesamt 442 Personen. Bei der Arbeitsagentur nahm die Zahl um 41 auf 154 Menschen innerhalb der letzten zwölf Monate ab, bezogen auf die Kundinnen und Kunden der „MaßArbeit“ waren es bei 288 Personen im gleichen Zeitraum 33 weniger.
Jugendliche/Ausbildungsmarkt
118 Jugendliche bis unter 25 Jahren waren im Juni arbeitslos gemeldet, fünf mehr als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl junger Arbeitsloser um zwei Personen (plus 1,7 Prozent). Bei der Arbeitsagentur alleine waren mit 78 Jugendlichen exakt so viele wie im Mai und 14 weniger als im Juni 2021 (minus 15,2 Prozent) gemeldet. Die „MaßArbeit“ zählte mit 40 Jugendlichen fünf mehr als im Mai und 16 mehr als im Vorjahr (plus 66,7 Prozent). Auf dem Ausbildungsmarkt hatten sich im Geschäftsstellenbezirk seit Beginn des Berichtsjahres 379 Ausbildungssuchende gemeldet – ein Rückgang um elf Personen im Vorjahresvergleich. Zeitgleich sank die Zahl gemeldeter Ausbildungsstellen um 19 auf 725. Von diesen sind zu diesem Zeitpunkt 347 noch unbesetzt, zwei weniger als im Vorjahr. Die Zahl der als unversorgt geltenden Bewerber stieg um 14 auf 111.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bezirk Georgsmarienhütte
Es meldeten sich im Juni 336 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 11 weniger als im Vormonat und zehn weniger als im Vorjahreszeitraum (minus 2,9 Prozent). Abgemeldet wurden 345 Personen, 43 weniger als im Vormonat (minus 11,1 Prozent) und 83 weniger als im Juni 2021 – minus 19,4 Prozent.
Kräftenachfrage im Geschäftsstellenbezirk Georgsmarienhütte
Der Bestand an Arbeitsstellen sank im Vergleich zum Vormonat um 15 auf 1.377 Stellen, gegenüber dem Vorjahr waren es 274 Stellen mehr (plus 24,8 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Juni 123 neue Arbeitsstellen, 14 weniger als im Mai und 77 weniger als im Vorjahresmonat – ein Minus von 38,5 Prozent.
Im Juni 2022 waren im Agenturbezirk Osnabrück 8.095 Arbeitsstellen gemeldet, 1.550 mehr als im Jahr zuvor (plus 23,7 Prozent), aber 14 weniger als im Mai – ein Minus von 0,2 Prozent.