Im Juli ist die Arbeitslosenzahl im Bezirk der Agenturgeschäftsstelle Bersenbrück im Vergleich zum Vormonat um 115 gestiegen. Damit waren insgesamt 2.061 Menschen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit dem Juli des Vorjahres nahm die Arbeitslosenzahl um 139 Personen bzw. 6,3 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote lag im Juli mit 3,3 Prozent um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert und um 0,2 Prozentpunkte über dem Niveau des Vormonats.
Verglichen mit dem Juni zeigten sich deutliche Zuwächse bei weiblichen (plus 88 Personen) und ausländischen Arbeitslosen (plus 84 Personen).Bereits im Juni sind diese Zahlen durch die Erfassung der überwiegend ja weiblichen, ukrainischen Geflüchteten gestiegen. Dieser Effekt ist im Juli noch etwas stärker zutage getreten und jetzt auch im Nordkreis deutlich sichtbarer“, erläutert Sven Büsing, Leiter der Agenturgeschäftsstelle in Bersenbrück.
Darüber hinaus meldeten sich in den vergangenen Wochen verstärkt junge Menschen neu arbeitslos. Büsing:„Die Entwicklung ist nicht unüblich für diese Jahreszeit. Nach der Schulzeit melden sich viele Schulabgänger bei uns. Zudem haben viele Azubis zuletzt ihre Abschlussprüfungen abgelegt und sich – wenn eine Übernahme im Betrieb ausgeblieben ist – arbeitslos gemeldet. Bei den Jüngeren gehen wir aber von einer saisontypischen Momentaufnahme aus und davon, dass sie sich in den kommenden Wochen wieder aus der Arbeitslosigkeit abmelden werden.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden im Landkreis 1.026 Ukrainerinnen und Ukrainer vom Jobcenter „MaßArbeit“ sowie vereinzelt von der Arbeitsagentur betreut. Das sind somit 664 mehr als im Juni und 986 mehr als vor einem Jahr. 1.013 Personen (98,7 Prozent) sind aktuell in der Grundsicherung erfasst. Der Anteil der betreuten Ukrainerinnen und Ukrainer an den insgesamt gemeldeten erwerbsfähigen Personen liegt bei 7,7 Prozent, in der Grundsicherung alleine bei 13,6%. 648 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend, arbeitslos sind darunter 567. In der Grundsicherung stieg die Zahl der Arbeitslosen im Juli um 8,3 Prozent, der Wachstumsbeitrag der Gruppe der Ukrainerinnen und Ukrainer beträgt 17,2 Prozent.
Kurzarbeit
Zwischen dem 1. und 26. Juli 2022 zeigten im Landkreis Osnabrück neun Betriebe für bis zu 155 Mitarbeiter an, aus konjunkturellen Gründen kurzarbeiten lassen zu wollen. Im Juli des Vorjahres waren im Landkreis 15 Betriebe mit bis zu 141 Mitarbeitern betroffen. Im Januar 2022 hatten 393 Betriebe des Landkreises Osnabrück Kurzarbeit für insgesamt 2.115 Mitarbeiter realisiert. Gemäß einer aktuellen Hochrechnung galt dies im Februar 2022 für 394 Betriebe bzw. 2.300 Mitarbeiter.
Arbeitsmarkt
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung – dem Verantwortungsbereich der Arbeitsagentur – wurden bei 949 Arbeitslosen 49 mehr als im Vormonat registriert, im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 140 weniger (minus 12,9 Prozent). Die „MaßArbeit“ zählte im Juli insgesamt 1.112 Arbeitslose, 66 mehr als im Juni und einen mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosen mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag im Bezirk mit 536 um 69 Personen über dem Vorjahreswert und um 84 über dem Niveau des Monats Juni. In der Grundsicherung – hierfür zeichnet die „MaßArbeit“ verantwortlich – stieg die Zahl im Vormonatsvergleich um 76 und binnen eines Jahres um 85 – insgesamt 361 Personen. Bei der Agentur allein stieg der Wert gegenüber dem Juni leicht um acht auf 175, sank im Vergleich zum Vorjahr aber um 16 – ein Rückgang um 8,4 Prozent.
Jugendliche/Ausbildungsmarkt
240 Jugendliche bis unter 25 Jahren waren im Juli arbeitslos gemeldet, 55 mehr als im Juni bzw. 27 weniger als im Vorjahresmonat. Bei der Arbeitsagentur lag die Zahl junger Arbeitsloser mit 175 um 49 Personen oberhalb der des Vormonats und um sieben unter der des Vorjahres. Die „MaßArbeit“ zählte sechs Jugendliche mehr als im Juni und 20 weniger als im Vorjahr – insgesamt jetzt 65. Auf dem Ausbildungsmarkt hatten sich im Nordkreis seit Beginn des Berichtsjahres 473 Ausbildungssuchende gemeldet – ein Rückgang um 40 Personen im Vorjahresvergleich. Zeitgleich sank die Zahl gemeldeter Ausbildungsstellen um 90 auf 585. Von diesen sind zu diesem Zeitpunkt 309 noch unbesetzt, drei mehr als im Vorjahr. Die Zahl der als unversorgt geltenden Bewerber stieg leicht um zwei auf 87.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Bezirk Bersenbrück
Es meldeten sich 629 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 196 mehr als im Vormonat, 131 mehr als im Vorjahr. Abgemeldet wurden 514 Personen, 72 mehr als im Juni, 25 weniger als im letztjährigen Juli.
Kräftenachfrage im Geschäftsstellenbezirk Bersenbrück
Der Bestand an Arbeitsstellen sank im Vergleich zum Vormonat um 18 auf nunmehr 920 Stellen, im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 95 Arbeitsstellen weniger – ein Minus von 9,4 Prozent. Arbeitgeber meldeten im diesjährigen Juli 136 neue Arbeitsstellen, 37 weniger als im Juni und 68 weniger als im Juli 2021.
Im Juli 2022 waren im Agenturbezirk Osnabrück 7.961 Arbeitsstellen gemeldet, 1.069 mehr als im Jahr zuvor (plus 15,5 Prozent), aber 134 weniger als im Juni – ein Minus von 1,7 Prozent.
Detaillierte Informationen finden Sie im Arbeitsmarktreport.