Arbeitslosigkeit im Nordkreis nimmt weiter zu

- Arbeitslosenquote jetzt bei 3,6 Prozent. - Insbesondere spürbare Zuwächse in der Gruppe arbeitsloser (ausländischer) Frauen  Arbeitslosenzahl:                                                  2.240 Veränderung gegenüber Vormonat:                     + 179     bzw.       + 8,7 % Veränderung gegenüber Vorjahresmonat:                 + 8     bzw.       + 0,4 % Arbeitslosenquote (+ Vorjahreswert):                   3,6 %                   (3,5 %)

05.09.2022 | Presseinfo Nr. 60

Im August ist die Arbeitslosenzahl im Bezirk der Agenturgeschäftsstelle Bersenbrück im Vergleich zum Vormonat um 179 gestiegen. Damit waren insgesamt 2.240 Menschen arbeitslos gemeldet. Verglichen mit dem August des Vorjahres nahm die Arbeitslosenzahl um acht Personen bzw. 0,4 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote lag im August mit 3,6 Prozent um 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und um 0,3 Prozentpunkte über dem Niveau des Vormonats.

Wie bereits im Monat Juli zeigten sich auch in den vergangenen Wochen spürbare Zuwächse bei weiblichen (plus 153 Personen) und ausländischen Arbeitslosen (plus 96 Personen). „Sukzessive werden die überwiegend weiblichen ukrainischen Geflüchteten in den Jobcentern als arbeitslos registriert. Dadurch lässt sich der Zuwachs in den genannten Personengruppen bereits sehr gut nachvollziehen“, erläutert Sven Büsing, Leiter der Agenturgeschäftsstelle in Bersenbrück. Neben den widrigen Rahmenbedingungen angesichts der weiterhin nicht ausgestandenen Pandemie sowie der Auswirkungen des Krieges trage die Ferienzeit einen Teil zur aktuellen Entwicklung bei. Büsing: „Über die Ferienzeit melden sich neben Schulabgängern beispielsweise immer wieder diverse Lehr- und Erziehungskräfte – meist wegen befristeter Verträge – arbeitslos. Das hat sich auch in diesem Jahr wieder gezeigt.“  

Geflüchtete aus der Ukraine

Aktuell werden im Landkreis 1.352 Ukrainerinnen und Ukrainer vom Jobcenter „MaßArbeit“ sowie vereinzelt von der Arbeitsagentur betreut. Das sind somit 326 mehr als im Juli und 1.319 mehr als vor einem Jahr. 1.339 Personen (99,0 Prozent) sind aktuell in der Grundsicherung erfasst. Der Anteil betreuter Ukrainerinnen und Ukrainer an den insgesamt gemeldeten erwerbsfähigen Personen liegt bei 10,0 Prozent, in der Grundsicherung alleine bei 17,2%. 905 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend; arbeitslos sind darunter 760. In der Grundsicherung stieg die Zahl der Arbeitslosen im August um 7,8 Prozent, der Wachstumsbeitrag der Gruppe der Ukrainerinnen und Ukrainer beträgt 34,8 Prozent.

Kurzarbeit

Zwischen dem 1. und 25. August 2022 zeigten im Landkreis Osnabrück 14 Betriebe für bis zu 46 Mitarbeiter an, aus konjunkturellen Gründen kurzarbeiten lassen zu wollen. Im August des Vorjahres waren im Landkreis neun Betriebe mit bis zu 97 Mitarbeitern betroffen. Im Februar 2022 hatten 394 Betriebe des Landkreises Osnabrück Kurzarbeit für insgesamt 2.289 Mitarbeiter realisiert. Gemäß einer aktuellen Hochrechnung galt dies im März 2022 für 332 Betriebe bzw. 1.945 Mitarbeiter.

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung – dem Verantwortungsbereich der Arbeitsagentur – wurden bei 1.027 Arbeitslosen 78 mehr als im Vormonat registriert, im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 82 weniger (minus 7,4 Prozent). Die „MaßArbeit“ zählte im August insgesamt 1.213 Arbeitslose, 101 mehr als im Juli und 90 mehr als vor einem Jahr.

Jugendliche/Ausbildungsmarkt

267 Jugendliche bis unter 25 Jahren waren im August arbeitslos gemeldet, 27 mehr als im Juli bzw. 46 weniger als im Vorjahresmonat. Bei der Arbeitsagentur lag die Zahl junger Arbeitsloser mit 189 um 14 Personen oberhalb der des Vormonats und um 16 unter der des Vorjahres. Die „MaßArbeit“ zählte 13 Jugendliche mehr als im Juli und elf weniger als im Vorjahr – insgesamt jetzt 78. Auf dem Ausbildungsmarkt hatten sich im Nordkreis seit Beginn des Berichtsjahres 487 Ausbildungssuchende gemeldet – ein Rückgang um 57 Personen im Vorjahresvergleich. Zeitgleich sank die Zahl gemeldeter Ausbildungsstellen um 104 auf 597. Von diesen sind zu diesem Zeitpunkt 198 noch unbesetzt, 15 weniger als im Vorjahr. Die Zahl der als unversorgt geltenden Bewerber sank leicht um acht auf 31.

Kräftenachfrage im Geschäftsstellenbezirk Bersenbrück

Der Bestand an Arbeitsstellen sank im Vergleich zum Vormonat um 39 auf nunmehr 881 Stellen, im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 162 Arbeitsstellen weniger – ein Minus von 15,5 Prozent. Arbeitgeber meldeten im diesjährigen August 126 neue Arbeitsstellen, zehn weniger als im Juli und 44 weniger als im August 2021.

Im August 2022 waren im Agenturbezirk Osnabrück 7.801 Arbeitsstellen gemeldet, 352 mehr als im Jahr zuvor (plus 4,7 Prozent), aber 160 weniger als im Juli – ein Minus von 2,0 Prozent.

Detaillierte Informationen finden Sie im Arbeitsmarktreport

Arbeitslosenquote Agentur für Arbeit Bersenbrück 3,6 %