Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk nahm im Dezember 2022 um 101 auf jetzt 12.924 zu. Im Vorjahresvergleich waren 1.151 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum November um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Dieser Wert liegt zudem um 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Monaten als widerstandsfähig erwiesen. Es kommen allerdings derzeit für die Betriebe viele Unsicherheitsfaktoren zusammen, gerade in den Bereichen, die stark von Energie und privatem Konsum abhängig sind“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Viele Arbeitgeber sind daher vor allem bei Neueinstellungen deutlich vorsichtiger. Im Saldo führt das dann zu einer etwas gestiegenen Zahl an Arbeitslosen.“ Gegenüber dem November reduzierte sich so die Zahl Arbeitsloser, die den Sprung in Arbeit schafften, um 8,8 Prozent – Im Vergleich zum Vorjahr betrug das Minus 5,4 Prozent. Der Gesamtbestand an offenen Arbeitsstellen sank seit November um 10,3 Prozent auf 5.560 Stellen, der Rückgang zum Vorjahr betrug 29,1 Prozent.
Positiv wertet die Expertin, dass die meisten Betriebe aber weiterhin ihr Personal festhielten. Fern: „Einzelne Unternehmen entlassen aus saisonalen Gründen einige Mitarbeiter, etwa in den Außenberufen. Wenige andere Betriebe machen dies, weil sie in der aktuellen Situation unter Druck stehen. Regionsweit aber ist die Zahl der Entlassungen in den letzten Wochen sogar leicht zurückgegangen. Der Arbeitsmarkt trotzt also noch den widrigen internationalen Umständen. Über die Wintermonate wird sich zeigen, ob das so bleibt.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden 2.891 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis sowie vereinzelt von der Arbeitsagentur betreut. Das sind somit zwei mehr als im November und 2.763 mehr als vor einem Jahr. 2.856 Personen (98,8 Prozent) sind aktuell in der Grundsicherung erfasst. 2.242 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeits-markt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.071 (November 2022: 1.102).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Dezember 17.813 Personen – 254 mehr als im Vormonat (plus 1,4 Prozent) und 2.002 mehr als vor einem Jahr (plus 12,7 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 5,8 Prozent um 0,6 Prozent-punkte über dem Vorjahreswert und um 0,1 Prozentpunkte über dem Wert aus dem November 2022.