Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk nahm im September 2023 gegenüber dem August um 578 auf jetzt 14.399 ab. Im Vorjahresvergleich waren 1.423 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber dem August um 0,2 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent. Dieser Wert liegt indes um 0,4 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit hoher Inflation, gestiegenen Energiekosten und verhaltener Konsumstimmung sind wahrlich nicht ideal. Und dennoch hält sich der Arbeitsmarkt in unserer Region weitgehend stabil und profitiert von einer saisonal typischen spätsommerlichen Belebung“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. Vor allem unter jüngeren Arbeitslosen unter 25 Jahren registrierte die Arbeitsagentur mit 1.363 Arbeitslosen 16,6 Prozent weniger als im August. Fern: „Das ist insbesondere dem Ausbildungsstart geschuldet. Außerdem haben einige erfolgreiche Ausbildungsabsolventen, die zunächst nicht von ihrem Betrieb übernommen wurden, inzwischen eine neue Stelle gefunden.“ Dennoch sieht die Expertin auch weniger verheißungsvolle Indikatoren: „Zwischen dem März 2022 und dem März 2023 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung um über 800 Personen zurückgegangen. Darüber hinaus hat auch die Arbeitskräftenachfrage in der Region weiter nachgelassen. Sowohl bei neugemeldeten Stellen als auch bei denen im Bestand liegen wir aktuell um mehr als ein Viertel unter dem Vorjahresniveau. Offensichtlich decken viele Betriebe ihren Fachkräftebedarf derzeit in erster Linie dadurch, dass sie ihr Personal halten, und erst im nächsten Schritt durch die Suche nach neuen Arbeitskräften.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden 2.953 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das sind somit 57 weniger als im August und 438 mehr als vor einem Jahr. 2.381 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.220 (August 2023: 1.303).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im September 18.597 Personen – 451 weniger als im Vormonat (minus 2,4 Prozent) und 1.288 mehr als vor einem Jahr (plus 7,4 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,0 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und um 0,2 Prozentpunkte unter dem Wert aus dem August.