Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk stieg im Dezember 2023 gegenüber dem November leicht um 76 auf jetzt 14.016. Im Vorjahresvergleich waren 1.092 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum November mit 4,6 Prozent konstant, lag allerdings um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Der leichte Anstieg bei der Arbeitslosenzahl ist nicht untypisch für die Zeit und insbesondere auf Entlassungen in Außenberufen zurückzuführen, so dass auch vor allem Männer davon betroffen sind. Die meisten werden aber perspektivisch mit besser werdendem Wetter schnell wieder in Arbeit gehen“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. Kritischer sieht die Expertin hingegen andere Entwicklungen. „Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften hat weiter nachgelassen. Wir rechnen zwar derzeit nicht mit verstärkten Entlassungen, aber angesichts der schwachen Konjunktur wird es für einige Arbeitslose – insbesondere Langzeitarbeitslose – schwer, wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, so Fern.“ Im Dezember 2023 waren im Agenturbezirk insgesamt 5.058 Personen als langzeitarbeitslos erfasst, 582 mehr als ein Jahr zuvor – ein Zuwachs um 13 Prozent. Langzeitarbeitslos waren u.a. auch 288 Männer und Frauen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft, 264 mehr als im Dezember 2022. Fern: „Auch in anderen Migrantengruppen spielt das Thema Langzeitarbeitslosigkeit eine wachsende Rolle. Es wird im kommenden Jahr eine große und wichtige Aufgabe, diese Menschen erfolgreich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“
Mit dem sogenannten „Jobturbo“ bekommt die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt hohe Priorität. Dessen Ziel ist, Geflüchtete nach erfolgreich absolviertem Sprach- und Integrationskurs direkt in Beschäftigung zu bringen. Berufsbegleitende Sprachkurse sollen dann helfen, die Arbeit bzw. Ausbildung und das Erlernen der Sprache zu verknüpfen. Hierbei appelliert Fern besonders an die regionalen Unternehmen, auch Geflüchteten ohne besondere Sprachkenntnisse eine Chance zu geben: „Lassen Sie uns gemeinsam diese Aufgabe bewältigen. Wir brauchen Ihre Jobangebote! Dann finden wir gemeinsam Lösungen, diese Menschen bei Ihnen erfolgreich zu integrieren.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden 3.014 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das sind somit 16 mehr als im November und 158 mehr als vor einem Jahr. 2.387 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt derzeit grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.161 (November 2023: 1.156).