Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk stieg im Februar 2024 gegenüber dem Januar um 395 auf jetzt 15.175. Im Vorjahresvergleich waren 1.521 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Januar um 0,2 Prozentpunkte auf fünf Prozent und lag damit um 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Erst im März und mit Beginn des Frühjahrs belebt sich der Arbeitsmarkt gewöhnlicherweise dank einer steigenden Arbeitskräftenachfrage. Die gewachsene Arbeitslosenzahl in den letzten Wochen ist daher nicht überraschend“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Treibende Kräfte sind hierbei vor allem ehemalige Maßnahmeteilnehmer, die sich jetzt wieder arbeitslos gemeldet haben, sowie junge Auszubildende, die ihren Abschluss hinter sich gebracht haben, aber nicht direkt vom jeweiligen Betrieb übernommen wurden.“ Für die kommenden Wochen erwartet die Expertin eine leichte Entspannung: „Seit Januar haben wieder deutlich mehr Arbeitslose eine Arbeit aufnehmen können. Allerdings verläuft die Entwicklung um einiges schleppender als im vergangenen Jahr. Die regionalen Unternehmen halten sich weiterhin mit Neueinstellungen zurück, das Stellenangebot liegt in der Masse merklich unter dem Niveau der Vorjahre. Wir benötigen aber diese Arbeitsplätze, um gerade diejenigen, die es nicht so einfach haben auf dem Arbeitsmarkt, zu integrieren. Das gilt auch für viele der Geflüchteten.“
Dabei blickt Fern mit etwas Sorge auf die Entwicklung bei der Langzeitarbeitslosigkeit: „Insbesondere in der Grundsicherung verfestigt sich im Moment ein Sockel an Langzeitarbeitslosen“, so die Expertin. Wer es grundsätzlich schwer hat, in den Arbeitsmarkt zu finden, läuft in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation Gefahr, langzeitarbeitslos zu werden. Umso wichtiger wird es, sich wichtige Qualifikationen anzueignen, um künftig wieder Anschluss an den Arbeitsmarkt zu finden.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden 3.039 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das sind somit 26 Personen mehr als im Januar und 50 mehr als vor einem Jahr. 2.422 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.250 (Januar 2024: 1.206).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im Februar 19.385 Personen – 384 mehr als im Vormonat (plus 2,0 Prozent) und 847 mehr als vor einem Jahr (plus 4,6 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,3 Prozent um 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert und um 0,2 Prozentpunkte über dem Wert aus dem Januar.