Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk[1] reduzierte sich im August 2024 gegenüber dem Juli leicht um 47 auf jetzt 15.351. Im Vorjahresvergleich waren 374 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Juli konstant bei exakt fünf Prozent, lag damit um 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Der Betrachtungszeitraum für den August fällt in diesem Jahr fast vollständig in die Ferienzeit. Vor diesem Hintergrund waren natürlich keine massiven Rückgänge bei den Arbeitslosenzahlen zu erwarten“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. „Insofern ist der minimal gesunkene Wert zunächst einmal grundsätzlich positiv.“ Sorge hingegen bereiten der Expertin hingegen die Entwicklungen bei der Langzeitarbeitslosigkeit und der Nachfrage der Betriebe nach frischen Arbeitskräften. Während die Region mit 5.453 gemeldeten Langzeitarbeitslosen 7,9 Prozent mehr als vor einem Jahr zu verzeichnen hatte, meldeten Arbeitgeber im August mit 521 neuen Stellen ein ganzes Drittel weniger als im August 2023. Auch der Gesamtbestand registrierter Stellen sank binnen zwölf Monaten um 18,1 Prozent auf 4.335. Fern: „Das Weniger an Arbeitsangeboten macht es Arbeitslosen deutlich schwerer, einen Job zu finden. Diejenigen, die ohnehin schon Hemmnisse mitbringen, also etwa fehlende Qualifikationen und Sprachkenntnisse, oder physisch eingeschränkt sind, laufen dann Gefahr, lange Zeit ohne Arbeit zu bleiben. Es geht jetzt einerseits darum, die Hemmnisse so weit wie möglich abzubauen und die Menschen wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Andererseits benötigen wir dringend mehr Nachfrage nach Arbeitskräften, dafür müssen aber die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden 2.955 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das sind somit 23 Personen weniger als im Juli und 55 weniger als vor einem Jahr. 2.337 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.204 (Juli 2024: 1.246).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im August 19.164 Personen – 45 mehr als im Vormonat (plus 0,2 Prozent) und 138 mehr als vor einem Jahr (plus 0,7 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,1 Prozent gleichauf mit dem Vorjahreswert und dem Wert aus dem Juli.
[1] Zum Agenturbezirk zählen die Geschäftsstellen Bersenbrück, Georgsmarienhütte, Melle und Osnabrück.