Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk[1] reduzierte sich im September 2024 gegenüber dem August um 450 auf jetzt 14.901. Im Vorjahresvergleich waren 502 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum August um 0,2 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent, lag jedoch um 0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.
„Wir registrieren eine saisonal typische Besserung auf dem Arbeitsmarkt seit Ferienende. Die äußert sich allerdings in diesem Jahr nicht darin, dass mehr Arbeitslose eine neue Stelle finden, sondern dadurch, dass die Unternehmen ihr Personal – derzeit noch – halten. Abseits dessen haben einige weitere junge Menschen Anfang September ihre Ausbildung starten können. Im Saldo ergibt sich aus diesen verschiedenen Faktoren eine sinkende Arbeitslosenzahl“, kommentiert Christiane Fern, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Osnabrück. Für die Integration arbeitsloser Menschen seien die Aussichten angesichts der wirtschaftlichen Lage eher durchwachsen. Zwar meldeten Arbeitgeber aus Stadt und Landkreis mit 672 neuen Stellen 29 Prozent mehr als im August, und auch der Gesamtstellenbestand nahm leicht um 0,6 Prozent auf 4.363 zu. Aber: „Schon im Vorjahr war die Arbeitskräftenachfrage auf eher niedrigem Niveau unterwegs. Das haben wir im aktuellen September sogar noch etwas unterschritten“, erläutert Fern. „Da unter den Stellenangeboten 82 Prozent mindestens Fachkraftniveau einfordern, rund 60 Prozent der Arbeitslosen hingegen über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügen, sehen wir hier ein eklatantes ‚Mismatch‘ am Arbeitsmarkt. Das wird nur mit einer großen Weiterbildungsoffensive zu beheben sein.“
Geflüchtete aus der Ukraine
Aktuell werden 2.847 Ukrainerinnen und Ukrainer von den beiden Jobcentern in Stadt und Landkreis betreut. Das sind somit 108 Personen weniger als im August und 106 weniger als vor einem Jahr. 2.235 Personen aus der Ukraine stehen dem Arbeitsmarkt grundsätzlich zur Verfügung, sind also arbeitsuchend. Arbeitslos sind darunter 1.135 (August 2024: 1.204).
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung, die neben Arbeitslosen auch Personen erfasst, die Arbeit suchen, jedoch zum Beispiel derzeit an (Qualifizierungs-)Maßnahmen teilnehmen oder erkrankt sind und deshalb nicht als arbeitslos gezählt werden, umfasste im September 18.744 Personen – 444 weniger als im Vormonat (minus 2,3 Prozent), aber 162 mehr als vor einem Jahr (plus 0,9 Prozent). Die Unterbeschäftigungsquote lag mit 6,0 Prozent gleichauf mit dem Vorjahreswert und um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert aus dem August.