Die Arbeitsagentur fördert Jugendliche gezielt auf dem Weg zur Ausbildung, währenddessen und danach. Bildungsträger setzen die „Assistierte Ausbildung“ um – so zum Beispiel die Kolping Bildungszentren Ostwestfalen-Lippe mit dem Auszubildenden Omid Haidari.
Als junger Jugendlicher sprach Omid Haidari praktisch noch kein Wort Deutsch. Haidari kam 2015 aus Afghanistan in das Hochstift. Er war 15 Jahre alt und sah sich als Geflüchteter großen Herausforderungen gegenüber. Er fand bald eine Pflegefamilie und besuchte die Schule. Deutsch lernte er schnell. So machte er seinen Realabschluss – und schloss eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker für Personenkraftwagentechnik an.
Haidari gelang es damit, sich rasch zu integrieren. Auch in seinem Ausbildungsbetrieb Krenz Autohaus und Werkstatt lief es rund. An der Berufsschule aber zeigte sich, dass andere ihm gegenüber beim Lernen noch im Vorteil waren. Deshalb wandten er und sein Arbeitgeber sich für eine gezielte Unterstützung an die Arbeitsagentur Paderborn. So erhielt er Zugang zur „Assistierten Ausbildung“.
Bildungsträger – wie im Fall von Haidari die Kolping Bildungszentren Ostwestfalen-Lippe – übernehmen bei der „Assistierten Ausbildung“ als Bindeglied zwischen Aus-bildungsbetrieb und Berufsschule regelmäßig die Durchführung. Förderungsteilnehmende werden durch Lehrkräfte fachlich und sprachlich begleitend zur Ausbildung unterstützt und gezielt auf Prüfungen vorbereitet. Egal, ob es spezifisch um Nachhilfe, das Führen des in der Ausbildung üblichen Berichtshefts oder ein „offenes Ohr“ bei persönlichen Fragen geht – die Jugendlichen können sich jederzeit an geschulte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wenden.
Durch die „Assistierte Ausbildung“ konnte Haidari Hürden in der Berufsschule erfolgreich nehmen. Anfang 2023 bestand er die Abschlussprüfung. Krenz Autohaus und Werkstatt stellte ihn danach als qualifizierte Fachkraft fest ein.
„Die „Assistierte Ausbildung“ ermöglicht Auszubildenden und Arbeitgebern eine ,Win-Win-Situation‘“, sagt Lisa Mehlich, Berufsberaterin der Arbeitsagentur Paderborn vor dem Hintergrund: „Der Betrieb bekommt engagierte und motivierte Mitarbeitende. Jugendliche können durch gezielte Förderung Hindernisse, die einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss potentiell entgegenstehen, aus dem Weg räumen“, sagt sie. Auch wer aufgrund verschiedener besonderer Umstände Aufholbedarfe habe, könne sich mittels der „Assistierten Ausbildung“ im Beruf erfolgreich entwickeln.
Sowohl Arbeitgeber als auch Jugendliche und deren Eltern können sich bei Fragen zur „Assistierten Ausbildung“ an die Arbeitsagentur Paderborn wenden.
Arbeitgeber erreichen den Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur per Telefon unter 0800 4 5555 20. Jugendliche und deren Eltern erreichen die Berufsberaterinnen und Berufsberater unter 0800 4 5555 00.