Wie die „außerbetriebliche Berufsausbildung“ Jugendlichen den Weg ebnet.
Um alle Jugendlichen auf dem Weg zur Fachkraft wirksam zu unterstützen, bietet die Agentur für Arbeit Paderborn die „außerbetriebliche Berufsausbildung“ (BaE) an. Bildungsträger wie die Kolping Bildungszentren Ostwestfalen-Lippe vermitteln hierbei in kooperierende Betriebe und unterstützen die Auszubildenden gezielt.
Der Übergang von der Schule ins Berufsleben ist oft entscheidend für die Erwerbsbiografie. Kein Jugendlicher darf in dieser wichtigen Orientierungsphase verloren gehen. Der Weg zur Fachkraft muss vielmehr jedem jungen Menschen offenstehen.
Nicht immer finden Jugendliche auf Anhieb einen passenden Ausbildungsplatz. Wenn etwa in der Bewerbungsphase viel Zeit vergangen ist, kann die Agentur für Arbeit Paderborn die Jugendlichen unter Voraussetzungen gemeinsam mit Bildungsträgern darin unterstützen, sich in einem anerkannten Ausbildungsberuf zur Fachkraft zu entwickeln, auch ohne dass ein betrieblicher Ausbildungsplatz vorhanden ist. Diese Möglichkeit gibt es in der „außerbetrieblichen Berufsausbildung“ (BaE).
Diese kann für die Jugendlichen ein sinnvoller Weg sein, wenn sie weder eine berufliche Erstausbildung abgeschlossen haben noch weiter zur Schule gehen müssen.
Die außerbetriebliche Ausbildung wird von den Bildungsträgern über kooperierende Betriebe umgesetzt. In solchen absolvieren die Jugendlichen den praktischen Teil ihrer Ausbildung; zugleich gehen sie regulär zur Berufsschule. Dabei werden sie gezielt durch Nachhilfe und Sprachförderung unterstützt. Primäres Ziel ist es zu erreichen, dass die Jugendlichen dadurch in eine betriebliche Ausbildung einmünden.
Einigen Auszubildenden gelingt es schon früh, die außerbetriebliche Ausbildung als Sprungbrett zu nutzen: Achan Burgeev zum Beispiel wurde sechs Monate in einer „außerbetrieblichen Berufsausbildung“ von den Kolping Bildungszentren Ostwestfalen-Lippe begleitet. Zuvor hatte er eine Ausbildung zum Industriemechaniker begonnen – aber er verlor seinen Ausbildungs-platz. Burgeev arbeitete sich im kooperierenden Betrieb amixon schnell ein. Seine Leistungen überzeugten diesen, so dass Burgeev im August 2022 in die betriebliche Ausbildung übernommen wurde.
Auch bei Jan Hildebrandt klappte der Wechsel in die betriebliche Ausbildung: Der Kooperationsbetrieb Franz Kleine Automobile vergewisserte sich inner-halb des ersten Jahres von seinen Fähigkeiten. Durch gezielte Förderung in dieser Zeit konnte Hildebrandt seine Leistungen in der Berufsschule wesentlich steigern. Franz Kleine Automobile entschied im Sommer 2022, Hildebrandt betrieblich auszubilden.
„Die ,außerbetriebliche Berufsausbildung‘ ebnet in vielen Fällen Jugendlichen den Weg zur Fachkraft, wenn die ein oder andere Fähigkeit anfangs noch nicht ganz so ausgeprägt gewesen ist, wie es Arbeitgeber bei der Ausbildungsplatzvergabe erwarten“, erklärt Alexander Dückmann, Berufsberater in der Agentur für Arbeit Paderborn. „Auch vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels ist es wichtig, dass kein Jugendlicher am Über-gang von der Schule in den Beruf verloren geht. Deshalb ist es zu begrüßen, wenn sich Betriebe für eine gezielte Förderung im Rahmen der außer-betrieblichen Ausbildung öffnen“, sagt Dückmann.
Jugendliche und deren Eltern erreichen die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Arbeitsagentur Paderborn unter 0800 4 5555 00.