Wie Jugendliche mit der Assistierten Ausbildung Prüfungen auf dem Weg zur Fachkraft meistern

Auszubildende haben Stärken und Schwächen. Damit in der Ausbildung aus einer Schwäche eine Stärke werden kann, gibt es die „Assistierte Ausbildung“. Mit diesem besonderen Unterstützungsinstrument machten ein Auszubildender aus Altenbeken und ein Unternehmen für Energie- und Gebäudetechnik gute Erfahrungen.

22.08.2024 | Presseinfo Nr. 103

Als angehender Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik des Unternehmens Elektro Kleiner zeigte sich Lennart Oberst während seiner Ausbildung immer motiviert und interessiert. Dem Auszubildenden liegt es, technisch zu arbeiten, Anlagen zu installieren und zu programmieren.

Doch fiel der 18-Jährige aus Altenbeken in der Berufsschule im Notenspiegel mit stetig wachsenden Anforderungen zurück. Das ging auch zulasten seiner Motivation. Allerdings nicht lang: Der Auszubildende ist heute im zweiten Lehrjahr und hat gerade seine Zwischenprüfung mit der Gesamtnote „gut“ bestanden.

Ein Grund hierfür ist, dass sich der Ausbildungsbetrieb Elektro Kleiner und Lennart Oberst für das Förderinstrument „Assistierte Ausbildung“ entschieden haben. Zum erfolgreichen Verlauf seiner Zwischenprüfung hat dies maßgeblich beigetragen.

Mit fachlichem Stützunterricht im Rahmen der „Assistierten Ausbildung“ holte der Auszubildende Lernrückstände rasch auf. Seine Noten verbesserten sich bereits nach sechs Monaten erheblich. Seine Motivation stieg, bei Elektro Kleiner in Paderborn lebte er auf.

„Die Leistungen des Auszubildenden haben sich durch den Stützunterricht schnell stabilisiert. Wenn sich die Leistungen verbessern, sorgt das immer auch für eine intrinsische Motivation“, sagt Jens Thiel, Klassenlehrer von Lennart Oberst am Richard-von-Weizsäcker Berufskolleg im Rahmen der dualen Ausbildung. Nach zehn Monaten lief die „Assistierte Ausbildung“ aus, weil Lennart Oberst in allen Fächern überzeugte.

Wenn Auszubildende im Rahmen der „Assistierten Ausbildung“ gefördert werden, übernehmen Bildungsträger als Bindeglied zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule regelmäßig die Durchführung. So besuchte Lennart Oberst die Unterrichts- und Förderangebote der Kolping-Bildungszentren Ostwestfalen-Lippe.

Lehrkräfte unterstützen Jugendliche im Rahmen der „Assistierten Ausbildung“ je nach Förderbedarfen durch fachlichen und sprachlichen Unterricht und bereiten sie gezielt auf Prüfungen vor.

Egal, ob es um Stützunterricht, das Führen des in der Ausbildung üblichen Berichtshefts oder das Zuhören und Sprechen über Probleme oder Konflikte geht; die Jugendlichen können sich im Rahmen der „Assistierten Ausbildung“ jederzeit an geschulte Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner wenden. Eine Konfliktmoderation ist mit der „Assistierten Ausbildung“ ebenfalls möglich.

„Die ‚Assistierte Ausbildung‘ baut Brücken zwischen Auszubildenden und Arbeitgebern. Das Förderinstrument ist somit auch vor dem Hintergrund der Probleme vieler Unternehmen bei der Nachwuchskräftegewinnung sinnvoll“, sagt Markus Beninca, Teamleiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Paderborn. Am Ausbildungsmarkt im Kreis Paderborn kommen derzeit auf 100 unbesetzte Ausbildungsstellen 59 Bewerberinnen und Bewerber. Dieses Verhältnis erschwert es vielen Arbeitgebern, freie Ausbildungsstellen zu besetzen. „Ist das Matching zwischen dem Auszubildenden und dem Ausbildungsbetrieb zum Ausbildungsbeginn noch nicht optimal, trägt bedarfsorientierte und individuelle Förderung zur nachhaltig erfolgreichen Zusammenarbeit bei. Mit der „Assistierten Ausbildung“ kann aus einer Schwäche eines Auszubildenden eine Stärke werden“, sagt Teamleiter der Berufsberatung Beninca weiter. „Es ist wichtig, dass wir keinen Jugendlichen am Übergang von der Schule in den Beruf zurücklassen. Mit den bestehenden Engpässen an Bewerberinnen und Bewerbern ist es aber auch für eine vorausschauende Personalpolitik wesentlich, Jugendliche für eine Ausbildung in Betracht zu ziehen, die nicht von vornherein alle gewünschten Voraussetzungen erfüllen“, sagt Markus Beninca von der Agentur für Arbeit Paderborn.

Arbeitgeber und Jugendliche und deren Eltern können sich bei Fragen zur „Assistierten Ausbildung“ an die Agentur für Arbeit Paderborn wenden.

Jugendliche und Eltern erreichen die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Paderborn unter der Rufnummer 0800 4 5555 00.

Arbeitgeber erreichen den gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Paderborn und des Jobcenters Kreis Paderborn unter der Rufnummer 0800 4 5555 20.