Kreis Höxter

Der Arbeitsmarkt im Januar 2024

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 13

Heinz Thiele, Leiter der Agentur für Arbeit Paderborn:

„Ausgelaufene Arbeitsverträge zum Jahresende 2023 und Arbeitsunterbrechungen im Außenbereich aufgrund winterlicher Verhältnisse haben im Kreis Höxter im Januar 2024 zu steigender Arbeitslosigkeit zum Vormonat geführt: Die Arbeitslosenzahl hat sich zum Jahresbeginn um 302 Personen oder 8,7 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote nahm vom Dezember 2023 auf Januar 2024 um 0,4 Prozentpunkte auf 5,0 Prozent zu.
Eine negative Entwicklung sehen wir in den Arbeitsmarktzahlen zu Beginn jedes Jahres. Verstärkt wird diese diesmal durch die schwache Konjunktur. Im gedämpften Wirtschaftsumfeld zum Jahreswechsel haben mehr Menschen ihre Beschäftigung verloren als in den Jahren davor.

Dabei behält der Arbeitsmarkt seine robuste Verfassung zum Jahresanfang. Ein wesentlicher Grund hierfür bleibt, dass sich die Zahl der Abgänge –  also der Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden können –  trotz gedämpfter Geschäftserwartungen auf einem hohen Niveau bewegt. Dieses wird insbesondere durch eine anhaltend starke Fachkräftenachfrage gehalten. Rückläufige Stellenmeldungen gegenüber dem Vorjahr deuten allerdings auch darauf hin, dass Arbeitskräfte im Allgemeinen zurzeit weniger nachgefragt werden.
Es besteht trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds Grund zur Zuversicht für die Menschen, die derzeit nicht in Arbeit sind, mit intensiven Bewerbungsbemühungen und Qualifizierung zeitnah wieder in Beschäftigung einzumünden. Auf diesem Weg wird die Agentur für Arbeit Höxter Arbeitsuchende individuell unterstützen –  mit fachkundiger Beratung, finanzieller Unterstützung beispielsweise in Umschulung oder durch nachhaltige Vermittlung.“

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Höxter steigt im Januar 2024. Insgesamt sind 3.771 Personen arbeitslos. Das sind zum Vormonat 302 Personen mehr (plus 8,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 511 Personen (plus 15,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Januar 5,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,4 Prozent (plus 0,6 Prozentpunkte).                            

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 1.489 Personen gemeldet. Das sind 243 Personen mehr als vor einem Monat (plus 19,5 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 181 Personen (plus 13,8 Prozent).                            

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)

Bürgergeld erhalten 59 Arbeitslose mehr als im Vormonat (plus 2,7 Prozent) und 330 mehr als im Vorjahr (plus 16,9 Prozent). Insgesamt zählen 2.282 Personen und damit 60,5 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.                            

Jugendarbeitslosigkeit

379 Arbeitslose sind im Januar 2024 im Kreis Höxter unter 25 Jahre alt. Dies sind 17 Personen mehr als im Vormonat (plus 4,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 68 junge Menschen mehr arbeitslos (plus 21,9 Prozent).                            

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 115 Personen (plus 9,2 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 175 Arbeitslose mehr (plus 14,8 Pro-zent). Insgesamt sind 1.359 Menschen ab 50 Jahren im Kreis Höxter arbeitslos.                        

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Höxter steigt um 58 Personen (plus 6,0 Prozent). 1.032 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 85,9 Prozent (887 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 226 Personen (plus 28,0 Prozent).                            

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung im Kreis Höxter steigt im Januar 2024. Insgesamt sind 4.909 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 262 Personen mehr (plus 5,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 441 Personen (plus 9,9 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten. Das ist zum Beispiel bei Teilnahme an einer Fördermaßnahme oder in Mutterschutz der Fall.

Stellenangebot

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Höxter haben in diesem Monat 195 Stellen gemeldet und damit 3 Stellen mehr als im Vormonat (plus 1,6 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 15 Stellen (minus 7,1 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 1.325 offene Stellen, 69 weniger als vor einem Monat (minus 4,9 Prozent) und 292 weniger als vor einem Jahr (minus 18,1 Prozent).                            

Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Januar 2024 gestiegen. Aktuell sind 69.877 Personen arbeitslos gemeldet, das bedeutet einen Anstieg zum Vormonat um 3.330 Menschen oder 5,0 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 5.792 Menschen oder 9,0 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 13.419 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.467 höher aus.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Januar 2024 zum Vormonat gestiegen (plus 582; plus 2,2 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 26.793 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitsuche. Das sind 9,0 Prozent mehr als im Januar 2023. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,3 Prozent (2023: 38,4 Prozent, 2022: 44,7 Prozent, 2021: 39,3 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, 2019: 37,0 Prozent jeweils Januar).
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, die durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in Ostwestfalen-Lippe angeboten werden können, geht weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 20.422 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.931 Stellen oder 16,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Januar 2024 wurden 2.651 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 79 Stellen oder 2,9 Prozent niedriger.
Die niedrigste Arbeitslosenquote in Ostwestfalen-Lippe findet sich im Kreis Höxter (5,0 Prozent) und Kreis Gütersloh (5,0 Prozent), gefolgt vom Kreis Lippe (5,4 Prozent), Kreis Paderborn (5,6 Prozent), Kreis Herford (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,3 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,7 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslo-senquote von 6,1 Prozent (Vormonat 5,8 Prozent, Vorjahr 5,6 Proze