Kreis Paderborn

Der Ausbildungsmarkt im April 2024

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 56

Der Ausbildungsmarkt im Kreis Paderborn im April 2024

•           Zahl der Bewerberinnen und Bewerber liegt mit 1.787 im April höher als im Vorjahresmonat (1.619); das Plus beträgt 168 oder 10,4 Prozent.

•           Das Lehrstellenangebot liegt noch leicht unterhalb des Werts vom April 2023; Arbeitgeber holten zuletzt Stellenmeldungen nach. Bislang wurden 1.871 Aus-bildungsstellen gemeldet, 11 oder 0,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

•           1.089 Ausbildungsstellen sind unbesetzt und 800 Jugendliche unversorgt. Auf 100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen kommen rechnerisch zurzeit 73 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

 

Heinz Thiele, Leiter der Arbeitsagentur Paderborn, kommentiert die Zahlen zum Ausbildungsmarkt für den Kreis Paderborn wie folgt:

„Allein im Kreis Paderborn hat die Agentur für Arbeit Paderborn momentan noch 1.871 freie Ausbildungsstellen im Angebot. Damit haben die Jugendlichen, die sich gerade beruflich am Ausbildungsmarkt orientieren, weiter sehr gute Chancen, eine passende Ausbildungsstelle zu finden. Auch Jugendliche, die über ein Studium nachdenken, aber noch unsicher sind, sollten überlegen, ob eine duale Ausbildung im Vorfeld des Studiums nicht Sinn macht. Eine praktische Ausbildung ist bestimmt eine gute Grundlage für eine theoretische Ausbildung und kann helfen, wenn ein Studium nicht zum Erfolg führt.

Die Unternehmen freuen sich über jede Bewerbung. Um einen Ausbildungsbetrieb zu überzeugen, sollte jede Bewerbung gut vorbereitet sein. Es ist jederzeit möglich, sich beruflich zu orientieren, um über die berufliche Ausrichtung Klarheit zu gewinnen. Ein individuelles Beratungsgespräch mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern der Agentur für Arbeit Paderborn ist für die Ausbildungssuche unbedingt zu empfehlen. Dieses geht von den individuellen beruflichen Wünschen aus. Hierauf aufbauend können in einem Termin das Ausbildungsangebot durchsucht und Bewerbungsunterlagen optimiert werden. Für Klarheit und ein erfolgreiches Bewerbungsverfahren bietet es sich auch an, in einem Betrieb Probe zu arbeiten oder ein kurzes Praktikum zu vereinbaren; die Vermittlung des Kontakts in passende Betriebe kann hierbei ein weiterer Bestandteil eines Beratungsgesprächs sein.

Arbeitgeber wollen ausbilden, um genügend Fachkräfte für die Zukunft zu sichern, deshalb ist die Bereitschaft trotz des schwierigen Wirtschaftsumfelds weiter stark ausgeprägt. Dies ist die richtige Strategie, um den Wettbewerb um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zukunft vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden Arbeitskräfte zu gewinnen. Ausbildung muss als langfristige Strategie gesehen werden; mit Blick auf den demographischen Wandel hat die Nachwuchskräftegewinnung oberste Priorität.“

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die eine Ausbildung anstreben und sich von Oktober 2023 bis April 2024 bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter gemeldet haben, fällt höher aus als im Vorjahr. Diese ist von 1.619 im April 2023 um 168 oder 10,4 Prozent auf 1.787 im April 2024 gestiegen. Diese deutliche Steigerung zeigt ein zunehmendes Interesse der Jugendlichen an einer Ausbildung. Die duale Ausbildung ist unter Jugendlichen weiter beliebt.

Im gleichen Zeitraum wurden 1.871 zu besetzende Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 11 oder 0,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Die Entwicklung vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt in den vergangenen Jahren wirkt sich weiter auf den Ausbildungsmarkt aus. Die Zahl der Ausbildungsstellen überwiegt momentan die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber. Die beiden Werte nähern sich aufgrund der wachsenden Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern im Vorjahresvergleich allerdings einander an.

800 Jugendliche suchen noch –  1.089 Stellen sind noch unbesetzt

Ende April 2024 stehen den 800 Bewerberinnen und Bewerbern, die bislang keine Ausbildungsstelle gefunden haben, 1.089 freie Ausbildungsstellen gegenüber. Damit kommen rein rechnerisch auf 100 unbesetzte Stellen 73 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

Ende April 2023 kamen auf 100 freie Berufsausbildungsstellen 58 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Im April 2022 gab es 61 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber je 100 unbesetzte Stellen. Im April 2020 waren es 79 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber je 100 unbesetzte Stellen. Die Daten verdeutlichen, dass die Chancen für Bewerberinnen und Bewerber am Ausbildungsmarkt gut sind und es für Arbeitgeber mit großem Aufwand verbunden sein kann, Ausbildungsstellen mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen.

Die meisten noch unbesetzten Ausbildungsstellen im Kreis sind im April als Kaufmann/-frau im Einzelhandel (66 freie Ausbildungsstellen), Verkäufer/-in (64), Kaufmann/-frau im Büromanagement (46), Industriemechaniker/-in (38), im kaufmännischen Groß- und Außenhandelsmanagement (37) sowie als Fachkraft Lagerlogistik (33) zu finden. Wer etwa eine Ausbildung als Anlagenmechaniker/-in Sanitär- und Heiz- und Klimatechnik (31) oder Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (28) sucht, findet momentan auch ein gutes Ausbildungsstellenangebot vor.

Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit Paderborn sind an allen Schulen im Kreis für Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Gleichzeitig haben die Berufsberaterinnen und Berufsberater einen Sofortzugang eingerichtet, so dass Jugendliche und Eltern mit ihnen zu den Öffnungszeiten in der Bahnhofstraße 26, 33102 Paderborn ohne Termin sprechen können.

Darüber hinaus empfiehlt sich ein Blick auf die Webseite der digitalen Berufsorientierungsplattform Connect unter www.connect-pb.de. Auf dieser sind aktuelle Veranstaltungen, Termine und Tipps und Tricks rund um den Übergang von der Schule in den Beruf veröffentlicht. Bei Fragen ist die Berufsberatung auch über die E-Mailadresse Pader-born.Berufsberatung@arbeitsagentur.de erreichbar.