Kreis Höxter

Der Ausbildungsmarkt im April 2024

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 57

Der Ausbildungsmarkt im Kreis Höxter im April 2024

• Zahl der Bewerberinnen und Bewerber liegt im Monat April mit 850 über dem Vorjahreswert von 802; das Plus beträgt 48 oder 6,0 Prozent.

• Das Lehrstellenangebot liegt noch leicht unterhalb des Werts vom April 2023; Arbeitgeber holten zuletzt Stellenmeldungen nach. Bislang wurden 1.025 Ausbildungsstellen gemeldet –  85 oder 7,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

• 637 Ausbildungsstellen sind unbesetzt und 383 Jugendliche unversorgt. Auf 100 unbesetzte Berufsausbildungsstellen kommen rechnerisch zurzeit 60 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

 

Heinz Thiele, Leiter der Arbeitsagentur Paderborn, kommentiert die Zahlen zum Ausbildungs-markt für den Kreis Höxter wie folgt:

„Allein im Kreis Höxter hat die Jugendberufsagentur Höxter momentan noch 1.025 freie Ausbildungsstellen im Angebot. Damit haben die Jugendlichen, die sich gerade beruflich am Ausbildungsmarkt orientieren, weiter sehr gute Chancen, eine passende Ausbildungsstelle zu finden. Auch Jugendliche, die über ein Studium nachdenken, aber noch unsicher sind, sollten überlegen, ob eine duale Ausbildung im Vorfeld des Studiums nicht Sinn macht. Eine praktische Ausbildung ist bestimmt eine gute Grundlage für eine theoretische Ausbildung und kann helfen, wenn ein Studium nicht zum Erfolg führt.

Die Unternehmen freuen sich über jede Bewerbung. Um einen Ausbildungsbetrieb zu überzeugen, sollte jede Bewerbung gut vorbereitet sein. Es ist jederzeit möglich, sich beruflich zu orientieren, um über die berufliche Ausrichtung Klarheit zu gewinnen. Ein individuelles Beratungsgespräch mit den Berufsberaterinnen und Berufsberatern in der Jugendberufsagentur Höxter ist für die Ausbildungssuche unbedingt zu empfehlen. Dieses geht von den individuellen beruflichen Wünschen aus. Hierauf aufbauend können in einem Termin das Ausbildungsangebot durchsucht und Bewerbungsunterlagen optimiert werden. Für Klarheit und ein erfolgreiches Bewerbungsverfahren bietet es sich auch an, in einem Betrieb Probe zu arbeiten oder ein kurzes Praktikum zu vereinbaren; die Vermittlung des Kontakts in passende Betriebe kann hierbei ein weiterer Bestandteil eines Beratungsgesprächs sein.

Arbeitgeber wollen ausbilden, um genügend Fachkräfte für die Zukunft zu sichern, deshalb ist die Bereitschaft trotz des schwierigen Wirtschaftsumfelds weiter stark ausgeprägt. Dies ist die richtige Strategie, um den Wettbewerb um die besten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zukunft vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden Arbeitskräfte zu gewinnen. Ausbildung muss als langfristige Strategie gesehen werden; mit Blick auf den demographischen Wandel hat die Nachwuchskräftegewinnung oberste Priorität.“

 

Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber, die eine Ausbildung anstreben und sich von Oktober 2022 bis April 2024 bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter gemeldet haben, ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht gestiegen. Diese hat von 802 im April 2023 um 48 oder 6,0 Prozent auf 850 im April 2024 zugenommen. Die Steigerung zeigt ein zunehmendes Interesse der Jugendlichen an einer Ausbildung. Die duale Ausbildung ist unter Jugendlichen weiter beliebt.

Im gleichen Zeitraum wurden 1.025 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 85 oder 7,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Die Entwicklung vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt in den vergangenen Jahren wirkt sich weiter auf den Ausbildungsmarkt aus. Die Zahl der Ausbildungsstellen überwiegt momentan die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber. Die beiden Werte nähern sich aufgrund der wachsenden Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern im Vorjahresvergleich allerdings einander an.

383 Jugendliche suchen noch – 637 Stellen sind noch nicht besetzt

Ende April 2024 stehen den 383 Bewerberinnen und Bewerbern, die noch keine Ausbildungsstelle gefunden haben, 637 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Damit kommen aktuell auf 100 freie Stellen 60 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber.

Ende April 2023 kamen auf 100 freie Berufsausbildungsstellen 51 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Im April 2022 gab es 54 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber je 100 unbesetzte Ausbildungsstellen. Im April 2021 waren es 63 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber je 100 unbesetzte Ausbildungsstellen. Die Daten verdeutlichen, dass die Chancen für Bewerberinnen und Bewerber am Ausbildungsmarkt gut sind und es für Arbeitgeber mit großem Aufwand verbunden sein kann, Ausbildungsstellen mit geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen.

Die meisten noch unbesetzten Ausbildungsstellen im Kreis sind im April als Verkäufer/-in (37 freie Ausbildungsstellen), Kaufmann/-frau im Einzelhandel (31), Industriekaufmann/-frau (28), Dachdecker/in (20), Kfz-Mechatroniker/-in für PKW-Technik (19) sowie als Fachverkäufer/-in Lebensmittelhandwerk – Bäckerei (19) zu finden. Wer etwa eine Ausbildung als Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (19) oder Handelsfachwirt/-in (18) sucht, findet momentan auch ein gutes Ausbildungsstellenangebot vor.

Die Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit ist an allen Schulen im Kreis für die Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Gleichzeitig haben die Berufsberaterinnen und Berufsberater in der Jugendberufsagentur Höxter am Markt 6 einen Sofortzugang eingerichtet, so dass Jugendliche und Eltern mit ihnen zu den Öffnungszeiten ohne Termin sprechen können.

Darüber hinaus empfiehlt sich ein Blick auf die Webseite der digitalen Berufsorientierungsplattform für den Kreis Höxter STEP1 unter www.step1-hx.de. Auf dieser sind aktuelle Veranstaltungen, Termine und Tipps und Tricks rund um den Übergang von der Schule in den Beruf veröffentlicht.