Arbeitsmarkt in der Sommerpause

Zahl der Arbeitslosen im Juli 2022: 5.212 Arbeitslosenquote mit 2,9 Prozent um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 0,1 Prozentpunkte niedriger als zum Vorjahresmonat im Sommer 2019 (vor Krisenbeginn) lag die Arbeitslosenquote bei 2,4 Prozent Stellenbestand bei 4.285 gemeldeten Arbeitsstellen deutliche Zunahme der gemeldeten Stellen zum Vorjahr (plus 30,6 Prozent) gemeldete Berufsausbildungsstellen 2021/22: 3.318 gemeldete Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen 2021/22: 1.535

29.07.2022 | Presseinfo Nr. 32

Veränderung zum Vormonat in %

Juli 2022

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

2,8

5.212

Arbeitslose

-6,3

15,1

502

Jugendliche unter 25 Jahren

-6,9

-0,8

1.301

Langzeitarbeitslose

-21,3

0,5

4.285

Gemeldete Stellen 2)

30,6

-10,9

1.590

Zugang an Arbeitslosen

24,1

3,2

1.462

Abgang an Arbeitslosen

-11,2

0,1

2,9 %

Arbeitslosenquote 1)

-0,1

1) Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2) Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung


Im Juli waren insgesamt 5.212 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 2,8 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat und 6,3 Prozent weniger als im Juli 2021. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 2,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im Juli damit um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats (minus 349 Personen) und um 0,1 Prozentpunkte höher als im Juni 2022 (plus 142 Personen). Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ ist in diesem Berichtsmonat von 511 Personen im Juni auf 562 Personen im Juli angestiegen.

„Die Arbeitgeber in der Region erleben die aktuelle Situation, die auch mit einigen Risiken behaftet ist, als große Herausforderung. Grundsätzlich stellt sich die regionale Wirtschaft noch als sehr robust dar, dies zeigt sich auch an der Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent. Zukünftige Entwicklungen sind aufgrund der derzeitigen Gegebenheiten (Ukrainekrieg, Energieproblematik usw.) schwer einzuschätzen. Sorgen bereiten den Unternehmen daher die Auftrags- und Wirtschaftslage, dadurch macht sich eine leichte Zurückhaltung bei den Einstellungen bemerkbar“, sagt Hermann Käser, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Passau, zur aktuellen Arbeitsmarktlage.

Zugang und Abgang an Arbeitslosigkeit

Im aktuellen Berichtsmonat meldeten sich 1.590 Personen neu oder erneut arbeitslos. Dies entspricht einer Abnahme um 195 Personen oder 10,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Demgegenüber stehen 1.462 Personen, die im Juli ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten – 46 Personen mehr (plus 3,2 Prozent) als im Juni 2022.

Gemeldete Arbeitsstellen

Der Bedarf an Arbeitskräften ist im Agenturbezirk Passau nach wie vor hoch. Im Juli waren im Bestand der Arbeitsagentur Passau 4.285 Arbeitsstellen gemeldet, davon sind 620 Stellenangebote in Teilzeit zu besetzen. Der Stellenbestand stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.005 Stellen (plus 30,6 Prozent) an. Die Arbeitgeber meldeten im Juli 602 neue Arbeitsstellen.

Entwicklung der Beschäftigung

Zum Stichtag 31. Dezember 2021 gab es im Bezirk der Arbeitsagentur 129.903 SV-Beschäftigte. Davon sind 69.134 Männer und 60.769 Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum Dezember 2020 gab es einen Beschäftigtenzuwachs von 1,8 Prozent (plus 2.326 Personen). Die meisten Erwerbstätigen sind im Verarbeitenden Gewerbe beschäftigt, auf Platz 2 ist das Gesundheits- und Sozialwesen, auf Platz 3 befindet sich der Handel, Instandhaltung, Reparatur von Kfz., auf Platz 4 das Baugewerbe und auf Platz 5 die Wirtschaftlichen Dienstleistungen.

Entwicklung am Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2021 wurden der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau 3.318 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 32 Ausbildungsstellen (1 Prozent) weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt haben sich seit Oktober 1.535 Bewerber für eine Berufsausbildungsstelle bei der Berufsberatung gemeldet, 33 Bewerber/innen (2,2 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Rein rechnerisch sind für jeden gemeldeten Bewerber 2,2 Ausbildungsstellen vorhanden.

Die TOP 10 der Berufswünsche unter den Schulabgängern sind im Berichtsjahr 2021/2022 bei den Mädchen: Medizinische Fachangestellte, Kauffrau – Büromanagement, Kauffrau im Einzelhandel, Industriekauffrau, Verkäuferin Verwaltungsfachangestellte – Kommunalverwaltung, Hotelfachfrau, Bauzeichnerin, Friseurin, Tiermedizinische Fachangestellte.

Bei den Jungen sind folgende Ausbildungsberufe hoch im Kurs: Kfz-mechatroniker – PKW-Technik, Fachinformatiker – Anwendungsentwicklung, Elektroniker – Energie-/ Gebäudetechnik, Fachinformatiker – Systemintegration, Kaufmann im Einzelhandel, Fachkraft – Lagerlogistik, Kaufmann – Büromanagement, Land- und Baumaschinenmechatroniker, Tischler, Industriemechaniker.

Verlauf der Kurzarbeit

Im Juli wurden von 10 Betrieben 134 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Seit Beginn der Pandemie stellten im Agenturbezirk Passau alles in allem 7.053 Betriebe eine Anzeige auf konjunkturelle Kurzarbeit. Dies entspricht 84.897 in den Anzeigen genannten Personen.

Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für März 2022 eine Kurzarbeiterquote von 3,4 Prozent. Dies sind 689 Betriebe und 4.331 Personen in Kurzarbeit.