Veränderung zum Vormonat in % | August 2022 | Veränderung zum Vorjahresmonat in % | |
6,2 | 5.533 | Arbeitslose | -2,1 |
25,3 | 629 | Jugendliche unter 25 Jahren | -3,8 |
-2,0 | 1.275 | Langzeitarbeitslose | -23,0 |
0,9 | 4.324 | Gemeldete Stellen 2) | 22,5 |
5,2 | 1.673 | Zugang an Arbeitslosen | 12,3 |
-7,2 | 1.357 | Abgang an Arbeitslosen | -4,0 |
0,1 | 3,0 % | Arbeitslosenquote 1) | -0,1 |
1.Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2.Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung
Urlaubssaison wirkt sich auf regionalen Arbeitsmarkt aus
Im August waren insgesamt 5.533 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 6,2 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt im August damit um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats (minus 117 Personen) und um 0,1 Prozentpunkte höher als im Juli 2022 (plus 321 Personen). Im Sommer 2019 – vor Krisenbeginn – lag die Arbeitslosenquote bei 2,7 Prozent. Damals waren es 4.903 Arbeitslose im Bestand, dies sind 630 Arbeitslose weniger als im aktuellen Berichtsmonat.
Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ ist im August um 72 Personen auf insgesamt 634 Arbeitslose angestiegen.
„Mit Beginn der Sommerferien kommt es im August, vor allem bei der Personengruppe der jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren, zu einem saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Gründe hierfür sind das Ende der Schul- und Berufsausbildungen sowie Phasen beruflicher Neuorientierung. Diese Orientierungszeit ist für Jugendliche oft mit einer Arbeitslosmeldung verbunden. Viele Firmen haben im August zudem Betriebsferien. Personalentscheidungen und Neueinstellungen verlangsamen sich in diesen Wochen. Ein weiterer Effekt, der sich auf dem Arbeitsmarkt ungünstig auswirkt, sind die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg. Allgemein betrachtet ist der Arbeitsmarkt in der Region Passau recht robust“, sagt Hermann Käser, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Passau, zur Lage im Agenturbezirk.
Zugang und Abgang an Arbeitslosen weniger dynamisch
Im August meldeten sich 1.673 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat ist eine Zunahme der Zugangszahlen um 5,2 Prozent (plus 83 Personen) zu verzeichnen. Demgegenüber stehen 1.357 Personen, die im August ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Im Monatsvergleich mit Juli 2022 sind dies 105 Personen (minus 7,2 Prozent) weniger, die ihre Beschäftigungslosigkeit beenden konnten.
Nachfrage nach Arbeitskräften hält an
Im August waren im Bestand der Arbeitsagentur Passau 4.324 Arbeitsstellen gemeldet. Der Stellenbestand stieg dabei im Vergleich zum Vorjahresmonat um 794 Stellen (plus 22,5 Prozent) an. Die Arbeitgeber meldeten im August 772 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote. Dies ist ein Plus gegenüber Juli um 170 Arbeitsstellen oder 28,2 Prozent. Trotz leichter Zurückhaltung bei Personaleinstellungen ist die Nachfrage nach Arbeitskräften weiterhin vorhanden.
Noch freie Ausbildungsstellen für 2022 vorhanden
Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2021 wurden der Berufsberatung Passau 3.391 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 1,1 Prozent (minus 36 Ausbildungsstellen) weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Insgesamt haben sich seit Oktober 1.555 Bewerber für eine Ausbildungsstelle beim Team der Berufsberatung gemeldet. Ein Plus zum Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozent oder 13 Bewerber/innen. Bei der Arbeitsagentur Passau sind derzeit 1.545 Ausbildungsstellen unbesetzt. Viele Arbeitgeber sind auch im Spätsommer noch bereit zukünftige Fachkräfte einzustellen. Die Chancen stehen für Kurzentschlossene daher gut, zum Start des Ausbildungsjahres, noch einen Ausbildungsplatz zu erhalten.
Konjunkturelle Kurzarbeit – Neuanzeigen auf niedrigem Stand
Im August wurden von 11 Betrieben 104 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Seit Beginn der Pandemie sind im Agenturbezirk Passau alles in allem 7.067 Anzeigen auf konjunkturelle Kurzarbeit, für 85.028 in den Anzeigen genannten Personen, eingegangen. Die Entwicklung der realisierten Kurzarbeit ist stark zeitverzögert, da Arbeitgeber bis zu drei Monate Zeit haben um diese abzurechnen.
Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für April 2022 eine Kurzarbeiterquote von 1,9 Prozent. Dies sind 403 Betriebe und 2.473 Personen in Kurzarbeit.