- Zahl der Arbeitslosen im November 2023: 5.956 Personen
- Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Passau: 3,2 Prozent; Zunahme um
- 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat und um 0,3 Prozentpunkte zum Vorjahr
- gemeldete Arbeitsstellen im Bestand: 3.414
November 2023 | Veränderung zum Vorjahresmonat in % | ||
2,7 | 5.956 | Arbeitslose | 13,2 |
-7,3 | 521 | Jugendliche unter 25 Jahren | 14,8 |
0,6 | 1.401 | Langzeitarbeitslose | 13,8 |
-4,3 | 3.414 | Gemeldete Stellen 2) | -13,2 |
17,4 | 1.765 | Zugang an Arbeitslosen | 10,4 |
-8,2 | 1.598 | Abgang an Arbeitslosen | 10,7 |
0,1 | 3,2 % | Arbeitslosenquote 1) | 0,3 |
1) Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2) Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung
Stabiler Arbeitsmarkt trotz schwacher Konjunktur
Im November waren insgesamt 5.956 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 2,7 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat und 13,2 Prozent mehr als im November 2022. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,2 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg im Vormonatsvergleich um 0,1 Prozentpunkte (plus 156 Personen) an. Nach Personengruppen betrachtet waren im Berichtsmonat 3.344 Männer und 2.612 Frauen arbeitslos gemeldet. Beleuchtet man die Altersgruppe der gemeldeten Arbeitslosen so sind 2.429 Personen über 50 Jahre alt und nur 521 Personen unter 25 Jahre.
Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ ist im November um 34 Personen auf insgesamt 655 Arbeitslose angewachsen.
„Trotz des Wintereinbruchs haben wir im November nur eine minimale Erhöhung der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl steht in direkter Abhängigkeit zur Jahreszeit und betrifft vor allem Erwerbstätige, die hauptsächlich im Freien tätig sind. Witterungsbedingt kommt es zu Kündigungen in den Wirtschaftsbereich Bau und Ausbau sowie im Land-, Forst- und Gartenbausektor. In den Wintermonaten verlangsamt sich zudem die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt und Einstellungen werden eher zögerlich getätigt. Statistisch gesehen ist die Agentur für Arbeit Passau vom höchsten Saisonausschlag betroffen. Es ist somit alljährlich mit einer Zunahme der Arbeitslosenzahlen während der Wintermonate zu rechnen. Betrachtet man den regionalen Arbeitsmarkt, ohne den saisonalen Peak, dann ist die Arbeitsmarktlage in Anbetracht der schwachen Konjunktur weiterhin zufriedenstellend und recht stabil“, erläutert Eva-Maria Kelch, Leiterin der Arbeitsagentur Passau, die regionale Situation.
Mehr Zugänge an Arbeitslosen
Der Beginn der Wintersaison ist durch verstärkte Zugangszahlen gekennzeichnet. Die Zahl der monatlichen Zugänge übersteigt im November die monatlichen Abgänge. Im Berichtsmonat meldeten sich 1.765 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1.598 Personen ihre Arbeitslosigkeit.
Nachfrage nach Arbeitskräften geht weiter zurück
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Passau wurden im November 3.414 Arbeitsstellen gemeldet, davon sind 489 Stellen in Teilzeit zu besetzen. Im Vergleich zum Vormonat hat sich der Bestand an gemeldeten Stellen um 154 Stellen oder 4,3 Prozent verringert. In der Region fragen Unternehmen hauptsächlich Fachkräfte nach. Die Arbeitsagentur hat 2.141 offene Stellen mit dem Anforderungsniveau Fachkraft gemeldet. Darüber hinaus werden 673 Helfer/innen und 600 Experten/Spezialisten gesucht.
In den Wintermonaten geht die Nachfrage nach Arbeitskräften üblicherweise etwas zurück. Ein Mehrbedarf an Personal ist im November im Bereich Erziehung und Unterricht feststellbar.
Leichter Rückgang der Anzeigen auf konjunkturelle Kurzarbeit
Im Kalendermonat November wurden von 11 Betrieben 245 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Im Vormonat waren es noch 14 Anzeigen über Kurzarbeit für 494 Personen in Kurzarbeit.
Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für den Monat Juli 2023 eine Kurzarbeiterquote von 0,6 Prozent. Dies sind 26 Betriebe und 788 Personen in Kurzarbeit.
Woche der Menschen mit Schwerbehinderung vom 27. November bis 01. Dezember 2023
Anlässlich des internationalen Gedenk- und Aktionstags am 03. Dezember 2023 widmet die Agentur für Arbeit Menschen mit Behinderung besondere Aufmerksamkeit und möchte diese Personengruppe verstärkt in den Fokus der Unternehmen rücken. Für Menschen mit Behinderung ist es oftmals schwieriger einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden. Im Agenturbezirk Passau sind im November 471 Personen mit Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. Das sind 7,9 Prozent aller Arbeitslosen. Die Zahl der Arbeitslosen mit Schwerbehinderung erhöhte sich um 27 Personen (plus 6,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat. Eine Zeitreihenbetrachtung zeigt überdies, dass die Arbeitslosenzahl für diesen Personenkreis in den letzten fünf Jahren zunahm. So waren im November 2019 nur 413 Personen mit Schwerbehinderung arbeitslos und damit 14 Prozent weniger als im aktuellen Berichtsmonat.
„Wir setzen uns für einen inklusiven Arbeitsmarkt ein und möchten die Chancen für Menschen mit Behinderung erhöhen. Damit dies gelingt beraten wir Arbeitgeber auch zu Fördermöglichkeiten wie beispielsweise einem Eingliederungszuschuss oder einer Arbeitsplatzausstattung“, sagt Kelch. Bei den meisten Menschen entsteht eine Behinderung erst im Laufe des Lebens, oft bedingt durch eine Krankheit. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich über alle Branchen hinweg, auch wenn ein Großteil der beschäftigten schwerbehinderten Menschen im Verarbeitenden Gewerbe, im Öffentlichen Dienst oder im Handel tätig ist. Mehr als die Hälfte der arbeitslos gemeldeten schwerbehinderten Menschen ist zudem gut qualifiziert und hat einen Berufs- oder Hochschulabschluss. „Anteilig finden sich bei arbeitslosen schwerbehinderten Menschen sogar mehr Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung als bei nicht-schwerbehinderten Arbeitslosen. Das Potential dieser Personengruppe will entdeckt werden und oft sind Leistungsunterschiede zwischen Beschäftigten mit und ohne Behinderung kaum erkennbar. Gerade im Hinblick auf den hohen Bedarf an Fachkräften in der Region wäre es wünschenswert schwerbehinderte Menschen bei Personalentscheidungen zu berücksichtigen“, so Kelch abschließend.