In den Wolfsteiner Werkstätten arbeiten insgesamt 368 Mitarbeiter/innen in verschiedenen Arbeitsgruppen wie Industriemontage, Metall, Näherei, Schreinerei, Serienfertigung und Wäscherei. Hergestellt werden in Freyung unter anderem individuelle Büroartikel, Kunstwerke, Werbemittel und Bauelemente. Jeder Mitarbeitende hat eine große Auswahl an Arbeitsmöglichkeiten und entscheidet auch individuell über sein Arbeitstempo. Für die Mitarbeitenden und auch Angehörigen leistet die Einrichtung einen wichtigen Beitrag zur Inklusion. Jeder Einzelne trägt mit seiner Leistung und seinem Engagement zum Erfolg der Wolfsteiner Werkstätten bei – dies stärkt auch das eigene Selbstbewusstsein.
Die ausländische Delegation aus Stroom Dub (Prachatice) konnte sich in den Wolfsteiner Werkstätten über die gelungene Inklusion informieren und besondere Einblicke in den Betriebsablauf erhalten. Die Veranstaltung wurde mit Begrüßungsworten von Diakon Konrad Niederländer, Vorstand des Caritasverbands für die Diözese Passau e. V., und Eva-Maria Kelch, Leiterin der Arbeitsagentur Passau, eröffnet. Die Wichtigkeit dieser Aktion wurde dabei von beiden Geschäftsleitungen betont.
„Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern und Auftraggebern können wir in den Wolfsteiner Werkstätten Inklusion in doppelter Hinsicht leben. Unsere Mitarbeitenden mit Behinderungen können am Arbeitsleben teilhaben und leisten einen wertvollen Beitrag in verschiedenen Einsatzbereichen. Zugleich unterstützen externe Mitarbeitende bei Auftragsspitzen und Sonderaufträgen. Diese inklusiven Teams sind eine Bereicherung für alle“, sagt Konrad Niederländer.
Eva-Maria Kelch: „Die Wolfsteiner Werkstätten sind ein Vorzeigeobjekt in der Region, sie bieten Menschen mit Behinderung ein breitgefächertes Angebot an Bildung, Ausbildung und Beschäftigung. Menschen mit Handicap erhalten die Chance eine Tätigkeit auszuüben, die ihren Fähigkeiten und Stärken entspricht. Eine individuelle Unterstützung ist dabei selbstverständlich, ebenso die Förderung der eigenen Entwicklung.“
Die Agenda für diesen besonderen Tag wurde durch die Organisatoren Helmut Weber, Werkstattleiter, und Andreas Manthey, stellvertretender Werkstattleiter, im Vorfeld perfekt vorbereitet und gut durchdacht. Alle Teilnehmenden sollten die Gelegenheit erhalten, etwas herzustellen, während auch Spaß und Spiel nicht zu kurz kommen sollten. Eingangs wurden die produktiven und gestalterischen Möglichkeiten der Wolfsteiner Werkstätten und die gute Zusammenarbeit mit namhaften regionalen Unternehmen aufgezeigt. Ein spannendes Programm führte die Besucher dann durch den Tag. Damit alle Teilnehmenden möglichst viel vom Werk sehen können, wurden drei Gruppen gebildet. Jede Gruppe wurde durch das Werk geführt und bekam anschließend die Möglichkeit, an den Stationen etwas zu basteln oder zu gestalten. Die Gäste aus Tschechien erstellten einen Obstkorb aus Holz, durften kleine Gegenstände verpacken und sich an den Freizeitaktionen wie Kicker, Dartscheibe und Fotobox vergnügen. Alle Beteiligten waren begeistert und hatten viel Spaß an den einzelnen Stationen. Als Geschenk durfte der erstellte Obstkorb dann mit nach Hause genommen werden. Ein gemeinsames Mittagessen fand in der Kantine der Wolfsteiner Werkstätten statt, die eine eigene Küche für ihre Mitarbeitenden und Gäste haben.
Das EURES-Team unter der Federführung von Christine Reitberger, EURES-Line-Managerin, organisiert einmal jährlich diverse Austauschtreffen für Schülerinnen und Schüler. Im Herbst erhalten die Kolleginnen und Kollegen der Wolfsteiner Werkstätten die Gelegenheit, die Einrichtung in Prachatice zu besichtigen.
Auch die Leitung der Caritas und die Leitung der Arbeitsagentur Passau planen einen Folgetag, um die Bedeutsamkeit der Themen rund um die Inklusion zu intensivieren und sich über neue Ideen für die zukünftige Zusammenarbeit auszutauschen.