Der Arbeitsmarkt geht in die Sommerpause

Zahl der Arbeitslosen im Juli 2024: 6.626

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 55

- Zahl der Arbeitslosen im Juli 2024: 6.626
- Arbeitslosenquote mit 3,5 Prozent um 0,1 Prozentpunkte höher als im Vormonat und um 0,4 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat
- Stellenbestand bei 3.006 gemeldeten Arbeitsstellen
- gemeldete Berufsausbildungsstellen 2023/2024: 3.506
- gemeldete Bewerber/innen für Ausbildungsstellen 2023/2024: 1.577Ferien- und Urlaubszeit bremst – neben schwacher Wirtschaft – den Arbeitsmarkt
 

Veränderung zum Vormonat in %

Juli 2024

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

3,1

6.626

Arbeitslose

13,8

17,9

737

Jugendliche unter 25 Jahren

24,5

2,7

1.577

Langzeitarbeitslose

17,6

1,5

3.006

Gemeldete Stellen 2)

-22,1

32,3

1.920

Zugang an Arbeitslosen

21,9

17,7

1.711

Abgang an Arbeitslosen

6,9

0,1

 3,5 %

Arbeitslosenquote 1)

0,4

1) Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkte
2) Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung


Ferien- und Urlaubszeit bremst – neben schwacher Wirtschaft – den Arbeitsmarkt

Im Juli waren insgesamt 6.626 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 3,1 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat. Der Bestand an Arbeitslosen erhöhte sich um 201 Personen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,5 Prozent. 

Die Langzeitarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat um 2,7 Prozent (plus 42 Personen) und Vorjahresmonat um 17,6 Prozent (plus 236 Personen) angestiegen. Auch die Arbeitslosigkeit der Ausländer erhöhte sich im Juli um 3,4 Prozent (79 Personen).

Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ stieg im Juli um 35 Personen auf insgesamt 670 Arbeitslose an. Aktuell suchen 237 Männer und 433 Frauen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.

Einen besonderen Anstieg verzeichnet die Arbeitslosigkeit bei Menschen im Alter von 15 bis unter 25 Jahren. Üblicherweise melden sich im Juli mehr Jugendliche arbeitslos. Die Zunahme an jungen Arbeitslosen fällt jedoch mit einem Plus von 112 Personen (17,9 Prozent zum Vormonat) höher als in den Vorjahren aus. Verglichen mit dem Vorjahresmonat waren es im aktuellen Berichtsmonat 145 arbeitslose Personen (24,5 Prozent) mehr.

„Mit Beginn der Sommerferien verlangsamt sich die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt weiter. Bei vielen Betrieben stellt sich aufgrund Urlaubszeiten oder Betriebsferien eine Sommerpause ein. Die Unternehmen stellen neue Mitarbeiter zumeist erst nach den Ferien ein, was Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit hat. Auch das Ende der Schul- und Ausbildungszeiten lässt die Erwerbslosigkeit bei jungen Menschen ansteigen. Erfreulicherweise ist die Arbeitslosigkeit bei dieser Personengruppe oft nur von kurzer Dauer. Während der Übergangszeit, sei es um eine Ausbildung, ein Studium oder eine neue Arbeitsstelle aufzunehmen, erfolgt eine Meldung bei der Agentur für Arbeit“, sagt Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, zur Situation am regionalen Arbeitsmarkt.

Mehr Zugänge als Abgänge in Arbeit

Im Juli meldeten sich 1.920 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat haben sich mehr 469 Personen (plus 32,2 Prozent) erwerbslos gemeldet. Demgegenüber meldeten sich 1.711 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab. Dies sind 257 Personen oder 17,7 Prozent mehr als im Juni.

Leichter Anstieg der Arbeitskräftenachfrage

Im Bestand der Arbeitsagentur sind im Juli 3.006 Arbeitsstellen gemeldet. Die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften ist stabil, eine leichte Zunahme um 43 Stellenangebote konnte zum Vormonat verzeichnet werden. Im Berichtsmonat Juli sind 410 neue Stellen hinzugekommen. 

Noch viele offene Ausbildungsstellen am Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2023 wurden der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau 3.506 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 6,8 Prozent oder 256 Ausbildungsstellen weniger als im Berichtsjahr 2022/23. Aktuell sind noch 1.365 Ausbildungsstellen unbesetzt. 

Seit Oktober meldeten sich 1.577 Bewerberinnen und Bewerber. Dies entspricht einem leichten Anstieg um 59 Personen (3,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Derzeit suchen noch 290 Jugendliche eine passende Ausbildungsstelle. Jeden Ausbildungsplatzsuchenden stehen – rein rechnerisch – 2,2 Ausbildungsstellen zur Verfügung.

Die Top-10-Berufe unter den gemeldeten Ausbildungsstellen sind: Kaufmann/-frau – Einzelhandel (190 Berufsausbildungsstellen), Kaufmann/-frau – Büromanagement (167 Berufsausbildungsstellen), Zerspanungsmechaniker/in (150 Berufsausbildungsstellen), Fachkraft – Lagerlogistik (132 Berufsausbildungsstellen), Verkäufer/in (127 Berufsausbildungsstellen), Industriekaufmann/-frau (102 Berufsausbildungsstellen), Elektroniker/in – Betriebstechnik (98 Berufsausbildungsstellen), Industriemechaniker/in (87 Berufsausbildungsstellen), Medizinische/r Fachangestellte/r (75 Berufsausbildungsstellen), Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik (73 Berufsausbildungsstellen).

Der Ausbildungsmarkt ist im Juli noch in Bewegung. Die Zahlen erlauben deshalb nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.

Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld

Im Juli wurden von 25 Betrieben 944 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld befinden sich auf dem Niveau des Vormonats, haben jedoch gegenüber dem Vorvormonat stärker zugenommen.

Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für März 2024 eine Kurzarbeiterquote von 1,0 Prozent. Dies sind 35 Betriebe und 1.322 Personen in Kurzarbeit.