- Zahl der Arbeitslosen im August 2024: 7.162
- Arbeitslosenquote mit 3,8 Prozent um 0,3 Prozentpunkte höher als im Vormonat und um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahresmonat
- Stellenbestand bei 2.955 gemeldeten Arbeitsstellen
- gemeldete Berufsausbildungsstellen 2023/2024: 3.546
- gemeldete Bewerber/innen für Ausbildungsstellen 2023/2024: 1.609
August 2024 | Veränderung zum Vorjahresmonat in % | ||
8,1 | 7.162 | Arbeitslose | 15,8 |
22,4 | 902 | Jugendliche unter 25 Jahren | 20,6 |
2,0 | 1.609 | Langzeitarbeitslose | 18,3 |
-1,7 | 2.955 | Gemeldete Stellen 2) | -19,9 |
-1,0 | 1.901 | Zugang an Arbeitslosen | 5,4 |
-20,2 | 1.365 | Abgang an Arbeitslosen | -4,7 |
0,3 | 3,8 % | Arbeitslosenquote 1) | 0,5 |
1. Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2. Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung
Arbeitslosigkeit steigt im August erneut an
Im August waren insgesamt 7.162 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 8,1 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat. Der Bestand an Arbeitslosen ist um 536 Personen angestiegen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,8 Prozent. Bei allen Personengruppen waren Anstiege der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat und Vorjahresmonat zu verzeichnen.
Bei den jungen Arbeitslosen unter 25 Jahren lag der Zuwachs bei gut 20 Prozent zum Vormonat (plus 165 Personen) und ebenso zum Vorjahr (plus 154 Personen). Während der Sommerferien findet oft ein Übergang zwischen Schule, Ausbildung oder Studium statt, der zum kurzfristigen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit führt. Auch bei ausländischen Personen gibt es eine Zunahme sowohl zum Vormonat (plus 12,0 Prozent oder 286 Personen) als auch zum Vorjahr (plus 23,0 Prozent oder 499 Personen). Die Langzeitarbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat lediglich um 2,0 Prozent (plus 32 Personen) angestiegen und hat sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 18,3 Prozent oder 249 Personen erhöht. Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ erhöhte sich ebenfalls im August. Aktuell sind 788 Ukrainer/innen arbeitslos gemeldet, ein Plus von 118 Personen zum Vormonat.
„Der Arbeitsmarkt befindet sich im August in der Sommerpause. Die Arbeitslosigkeit, insbesondere junger Menschen unter 25 Jahren und ausländischer Personen, ist erneut gestiegen. In dieser Phase erleben Jugendliche häufig eine berufliche Neuorientierung. Auch Geflüchtete, die einen Sprachkurs erfolgreich abgeschlossen haben, befinden sich in einer Phase der beruflichen Orientierung und suchen nach einer passenden Arbeitsstelle. Besonders wichtig sind jetzt konjunkturelle Impulse, die Arbeitslosen und Arbeitssuchenden neue Perspektiven eröffnen“, sagt Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau, zur Situation am regionalen Arbeitsmarkt.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In beiden Rechtskreisen hat die Arbeitslosigkeit zugenommen – sowohl gegenüber dem Vormonat als auch gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Bestand des SGB III sind 47,9 Prozent der gemeldeten Arbeitslosen (3.431 Personen) und im Bestand des SGB II sind 52,1 Prozent oder 3.731 Arbeitslose gemeldet.
Zugang und Abgang an Arbeitslosen
Im August meldeten sich 1.901 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat haben sich 97 Personen mehr erwerbslos gemeldet (plus 5,4 Prozent). Gleichzeitig beendeten 1.365 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 67 Personen (minus 4,7 Prozent) weniger als im August 2023.
Nahezu stabile Arbeitskräftenachfrage
Im Bestand der Arbeitsagentur sind im August 2.955 Arbeitsstellen gemeldet. Die Nachfrage nach Arbeits- und Fachkräften ist nahezu stabil, wenngleich ein Rückgang um 51 Stellenangebote zum Vormonat zu verzeichnen ist. Im Berichtsmonat August sind 459 neue Stellen hinzugekommen, 49 Arbeitsstellen mehr als im Juli.
Aktuelle Entwicklung des Ausbildungsmarktes
Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober 2023 wurden der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau 3.546 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Dies sind 6,9 Prozent oder 264 Ausbildungsstellen weniger als im Berichtsjahr 2022/23. Aktuell sind noch 1.165 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Seit Oktober meldeten sich 1.609 Bewerberinnen und Bewerber. Dies entspricht einem leichten Anstieg um 45 Personen (2,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Derzeit suchen noch 177 Jugendliche eine passende Ausbildungsstelle. Jeden Ausbildungsplatzsuchenden stehen – rein rechnerisch – 2,2 Ausbildungsstellen zur Verfügung.
Die Top-10-Berufe der Berufsausbildungsstellen sind: Kaufmann/-frau – Einzelhandel, Kaufmann/-frau – Büromanagement, Zerspanungsmechaniker/in, Fachkraft – Lagerlogistik, Verkäufer/in, Industriekaufmann/-frau, Elektroniker/in – Betriebstechnik, Industriemechaniker/in, Medizinische/r Fachangestellte/r, Elektroniker/in – Energie-/Gebäudetechnik.
Der Ausbildungsmarkt ist im August noch in Bewegung. Die Zahlen erlauben deshalb nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.
Eva-Maria Kelch appelliert an die jungen Menschen, die derzeit guten Chancen auf dem Ausbildungsmarkt sowie die vielfältigen Unterstützungsangebote zu nutzen: „Es sind aktuell noch viele Ausbildungsstellen unbesetzt. Dabei handelt es sich auch um Berufe, die bei jungen Menschen besonders nachgefragt werden, wie Kaufmann/-frau - Einzelhandel, Verkäufer/in, Zerspanungsmechaniker/in, Fachkraft Lagerlogistik oder medizinische/r Fachangestellte/r.“ Sie betont in diesem Zusammenhang: „Die Arbeitsagentur unterstützt Ausbildungsbetriebe dabei, die potenzielle Fachkraft von morgen zu finden. Auch jetzt können sich Betriebe an die Arbeitsagentur wenden, um Unterstützung bei der Suche nach Nachwuchskräften zu erhalten. Viele Ausbildungsplätze bleiben aufgrund fehlender geeigneter Bewerbungen unbesetzt. Es wäre daher wichtig, auch Jugendlichen eine Chance zu geben, die auf den ersten Blick nicht alle Einstellungskriterien erfüllen.“
Anzeigen zur Kurzarbeit
Im August wurden von 6 Betrieben 94 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld befinden sich auf niedrigem Niveau.
Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für April 2024 eine Kurzarbeiterquote von 1,1 Prozent. Dies sind 39 Betriebe und 1.390 Personen in Kurzarbeit.