Arbeitsmarkt gerät ins Stocken

Zahl der Arbeitslosen im Oktober 2024: 6.865

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 70

- Zahl der Arbeitslosen im Oktober 2024: 6.865

- Arbeitslosenquote mit 3,7 Prozent identisch zum Vormonat 

- Stellenbestand bei 2.667 gemeldeten Arbeitsstellen

- Erhöhte Nachfrage nach Kurzarbeit

- Angebot an Berufsausbildungsstellen 2023/2024: 3.610 

- Bewerberangebot 2023/2024: 1.664 Ausbildungsplatzsuchende

- unversorgte Bewerber/innen für Berufsausbildungsstellen im September 2024: 30
 

Veränderung zum Vormonat in %

Oktober 2024

Veränderung zum Vorjahresmonat in %

-1,6

6.865

Arbeitslose

18,4

-9,6

733

Jugendliche unter 25 Jahren

30,4

-0,8

1.649

Langzeitarbeitslose

18,5

-5,8

2.667

Gemeldete Stellen 2)

-25,3

20,7

1.977

Zugang an Arbeitslosen

31,4

14,2

2.081

Abgang an Arbeitslosen

19,6

0,0

 3,7 %

Arbeitslosenquote 1)

0,6

1) Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen; Veränderung in Prozentpunkten
2) Bei den gemeldeten Arbeitsstellen handelt es sich um ungeförderte Arbeitsstellen ohne selbstständige/freiberufliche Tätigkeiten und ohne Stellen der privaten Arbeitsvermittlung

Arbeitslosenzahl leicht gesunken

Im Oktober waren insgesamt 6.865 Menschen arbeitslos gemeldet und damit 1,6 Prozent weniger im Vergleich zum Vormonat. Der Bestand an Arbeitslosen ist um 114 Personen zurückgegangen. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen von 3,7 Prozent. Im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit war ein Rückgang um 9,6 Prozent (minus 78 Personen) zu verzeichnen. Die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich zum Vormonat nur sehr leicht verändert (Minus 0,8 Prozent), ist aber zum Vorjahresmonat um 18,5 Prozent angestiegen. Aktuell sind 1.649 Personen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Im Bestand aller gemeldeten Arbeitslosen beträgt der Anteil der Langzeitarbeitslosen 24 Prozent.

Der Bestand an Arbeitslosen mit dem Merkmal „Staatsangehörigkeit Ukraine“ verringerte sich im Oktober um 28 Personen auf insgesamt 770 Arbeitslose. Aktuell suchen 283 Männer und 487 Frauen eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.

„Der regionale Arbeitsmarkt gerät zum Jahresende hin mehr und mehr ins Stocken. Die Herbstbelebung ist ganz klar ausgeblieben. Obwohl über 100 Personen weniger als im Vormonat arbeitslos gemeldet sind, hat sich die Zahl der Arbeitslosen zum Vorjahr deutlich erhöht. Die Unternehmen melden seit einiger Zeit weniger Bedarfe an Arbeitskräften und fragen vermehrt nach Kurzarbeit nach. Vor allem in der Automobilzulieferbranche, im Maschinen- und Karosseriebau sowie im Bausektor schlagen die schon länger anhaltenden gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten durch. Die Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent in der Region ist aber gerade durch den Einsatz von Kurzarbeit nach wie vor auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Es wird in den nächsten Monaten entscheidend sein, dass von allen Akteuren am Arbeitsmarkt sowohl kurzfristige als auch langfristige Strategien entwickelt werden, um die Wirtschaft zu stabilisieren und Arbeitsplätze zu erhalten.“, so Eva-Maria Kelch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Passau in Ihrem Statement zur aktuellen Arbeitsmarktentwicklung.

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Oktober haben sich 1.977 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat haben sich mehr Personen erwerbslos gemeldet (plus 339 Personen oder 20,7 Prozent). Demgegenüber haben 2.081 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendet, was 258 Personen oder 14,2 Prozent mehr als im September bedeutet.

Arbeitskräftenachfrage weiter rückläufig

Im Oktober waren 2.667 Arbeitsstellen im Bestand der Agentur für Arbeit Passau gemeldet. Gegenüber dem Vormonat wurden durch die Unternehmen 165 Stellenangebote weniger gemeldet (minus 5,8 Prozent). Im Vorjahresvergleich der Berichtsmonate Oktober waren 901 Stellen weniger (minus 25,3 Prozent) gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die aktuellen Daten der Beschäftigtenstatistik liegen nach einer Wartezeit von sechs Monaten vor und zeigen für April 2024 weiterhin einen positiven Trend. Zum Stichtag 30.04.2024 waren im Agenturbezirk Passau 132.698 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Im Vergleich zum April 2023 gab es ein leichtes Plus von 0,2 Prozent - dies sind 330 Beschäftigte mehr. 

Anstieg der Kurzarbeit

Im Oktober wurden zum Stichtag 24.10.2024 von 24 Betrieben 3.303 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Die Anzeigen auf konjunkturelles Kurzarbeitergeld sind damit gegenüber dem Vormonat erneut stark angestiegen. Im September waren es 17 Betriebe, die für 1.835 Personen konjunkturelle Kurzarbeit angezeigt haben. Hochgerechnete Daten zur realisierten Kurzarbeit ergeben für Juni 2024 eine Kurzarbeiterquote von 1,9 Prozent. Dies sind 56 Betriebe und 2.533 Personen in Kurzarbeit.

Ausbildungsmarktbilanz 2023/2024

Während des Beratungsjahres 2023/2024 meldeten sich 1.664 Ausbildungsplatzbewerber/innen bei der Agentur für Arbeit Passau. Dies waren im Vergleich zum Vorjahr 60 Bewerber/innen (plus 3,7 Prozent) mehr. Die Agentur für Arbeit Passau konnte den Jugendlichen 3.610 Ausbildungsstellen anbieten, 271 Stellen weniger als vor einem Jahr (minus 7,0 Prozent). 

„Das Berichtsjahr 2023/24 zeigt sich hinsichtlich der Anzahl der gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber ähnlich wie das Ausbildungsjahr 2022/23. Die Ausbildungsbereitschaft der regionalen Betriebe ist nach wie vor vorbildlich, auch wenn die gemeldeten Berufsausbildungsstellen zum Vorjahr rückläufig sind. Für junge Menschen gibt es erfreulicherweise eine große Bandbreite an Berufsausbildungsstellen. Durch die zahlreichen Möglichkeiten ist die Entscheidungsfindung für Jugendliche jedoch nicht immer leicht. Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Passau bietet ein umfangreiches Dienstleitungsangebot zu Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten an, um die Berufswahl zu erleichtern. Die Beratungen finden für Schüler/innen direkt an den Schulen statt. Um auch Erziehungsberechtigte in den Berufswahlprozess mit einzubeziehen bietet die Berufsberatung auch Sprechzeiten an Nachmittagen in der Arbeitsagentur an. Auch die berufliche Bildung ist von der Digitalisierung und vom Strukturwandel stark betroffen, daher empfiehlt es sich, unser Beratungsangebot auch wahrzunehmen“, so Kelch.

Beinahe allen Bewerberinnen und Bewerbern, welche das Dienstleistungsangebot der Agentur für Arbeit Passau in Anspruch nahmen, konnten Berufsausbildungsstellen vermittelt oder entsprechende Alternativen angeboten werden. Das Angebot einer Einstiegsqualifizierung oder Assistierten Ausbildung steht, sowohl den Betrieben als auch Bewerbern, als Unterstützung und Sicherung des Ausbildungserfolges zur Seite. Zum Stichtag 30. September hatten 30 Bewerberinnen und Bewerber noch keine Zusage beziehungsweise sich noch nicht für einen Ausbildungsplatz entschieden. Demgegenüber stehen 645 unbesetzte Ausbildungsstellen - rund 17,1 Prozent aller der Arbeitsagentur gemeldeten Ausbildungsstellen konnten somit nicht besetzt werden.

Merkmale der Ausbildungsplatzsuchenden

Von den 1.664 Ausbildungsplatzsuchenden sind 996 männlich und 668 weiblich. 522 Personen (31,4 Prozent) haben einen Hauptschulabschluss, 773 Personen (46,5 Prozent) haben Realschulabschluss und 274 Personen (16,5 Prozent) verfügen über eine Fachhochschul- bzw. Hochschulreife. Keine Angabe eines Schulabschlusses lag bei 87 Personen vor. Acht Personen gaben an, über keinen Hauptschulabschluss zu verfügen. Der Anteil der Bewerber/innen mit Realschulabschluss ist gegenüber dem Vorjahr nochmals um 3,5 Prozent angestiegen. Bei Bewerber/innen mit Hauptschulabschluss ist der Anteil gegenüber dem Vorjahr um 11,3 Prozent angestiegen. Bei Bewerber/innen mit (Fach-)Hochschulreife war ein Rückgang um 7,4 Prozent feststellbar.

TOP 10 der Berufe – Bewerberinnen und Bewerber sowie Berufsausbildungsstellen

Top 10 Berufswünsche der Bewerberinnen und Bewerber: 

Platz 1: Kfz-Mechatroniker/in – PKW-Technik (110 Bewerber/innen)
Platz 2: Kaufmann/-frau – Büromanagement (98 Bewerber/innen
Platz 3: Medizinische/r Fachangestellte/r (87 Bewerber/innen)
Platz 4: Fachinformatiker/in – Anwendungsentwicklung (66 Bewerber/innen)
Platz 5: Kaufmann/-frau – Einzelhandel (66 Bewerber/innen)
Platz 6: Industriekaufmann/-frau (63 Bewerber/innen)
Platz 7: Zerspanungsmechaniker/in (51 Bewerber/innen)
Platz 8: Land- und Baumaschinenmechatroniker/in (42 Bewerber/innen)
Platz 9: Industriemechaniker/in (41 Bewerber/innen)
Platz 10: Fachinformatiker/in – Systemintegration (41 Bewerber/innen)

Top 10 der gemeldeten Ausbildungsberufe: 

Platz 1: Kaufmann/-frau – Einzelhandel (195 Ausbildungsstellen)
Platz 2: Kaufmann/-frau – Büromanagement (175 Ausbildungsstellen)
Platz 3: Zerspanungsmechaniker/in (153 Ausbildungsstellen)
Platz 4: Fachkraft – Lagerlogistik (136 Ausbildungsstellen)
Platz 5: Verkäufer/in (132 Ausbildungsstellen)
Platz 6: Industriekaufmann/-frau (107 Ausbildungsstellen)
Platz 7: Elektroniker/in für Betriebstechnik (98 Ausbildungsstellen)
Platz 8: Industriemechaniker/-in (87 Ausbildungsstellen)
Platz 9: Medizinische/r Fachangestellte/r (75 Ausbildungsstellen)
Platz 10: Elektroniker/in – Energie- und Gebäudetechnik (74 Ausbildungsstellen)