Am Wochenende ist es eher ruhig im FZ Oberes Osterzgebirge. Dann wacht nur die hier beheimatete Storchenfamilie über das Schulgelände. An einem Samstag im Juni
mussten die tierischen Bewohner jedoch auf ihre Ruhe verzichten. Das Schulfest
lockte bei hochsommerlichen Temperaturen Schüler und Eltern, Schulpersonal und
Partner in ihre Schule, um gemeinsam zu feiern. Grund dazu gab es mit dem 10-
jährigen Schulgebäude-Jubiläum in Reinholdshain und einer wiederholten
Auszeichnung gleich mehrfach.
Zum Auftakt nahm Schulleiterin Jeanette Spindler die Gäste mit auf einen Abstecher
in zehn Jahre Schulhaushistorie und weckte so manche Erinnerung. Auf zahlreiche
Dankesworte, die von ganzen Herzen kamen, folgte die feierliche
Qualitätssiegelvergabe.
Die Leiterin, seit mehr als 30 Jahren an dieser Schule tätig, hob hervor, dass auch
leistungsorientiertes Arbeiten in den Förderschwerpunkten die Schule auszeichnen.
Gepaart mit einem klugen Konzept zur beruflichen Orientierung und verbesserten
Arbeitsmarktchancen bestehen für die Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf
gute Chancen auf Selbstbestimmung und ihren passenden Platz in der Arbeitswelt.
In Teamarbeit von Lehrern, Sozialarbeitern, Berufseinstiegsbegleiter, Berufsberater
der Agentur für Arbeit und weiteren Unterstützern wird jeder Schüler individuell dahin
begleitet.
Das Förderzentrum Oberes Osterzgebirge konnte bereits im Jahr 2017 erstmalig mit
einer zielführenden, systematischen und abgestimmten Beruflichen Orientierung
überzeugen, die mit dem Qualitätssiegel belohnt wurde. Fünf Jahre später hat die
Schule auch die Rezertifizierung erfolgreich gemeistert und wurde durch die
fachkundige Jury erneut ausgezeichnet.
Bei der Siegelübergabe, die erstmalig in diesem Jahr nicht als Jahresveranstaltung
stattfand, sondern nun direkt an den Schulen vor Ort begangen wird, hob die Leiterin
des Siegelverfahrens, Dr. Antje Finke, in ihrer Laudatio hervor: „Das Schulzentrum
mit den Förderschwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung verfügt für beide
Bereiche über ein beispielhaftes Konzept zur Berufsorientierung. Bemerkenswert ist
die Offenheit der Pädagogen, alle Möglichkeiten auszuprobieren und damit ihre
Schüler nicht von vornherein einzuschränken. Berufsorientierung wird als
pädagogische Querschnittsaufgabe der Lehrkräfte in Zusammenarbeit mit
regionalen Praxispartnern gestaltet. Selbständigkeit und Eigenverantwortung werden
beispielhaft durch die Schülerfirma „Quagürk“ oder das Wohntrainingsprogramm und
durch Projekte wie „Von der Schule an die Werkbank und zurück“ oder das
Bewerbertraining gefördert. Die Schule leistet eine hervorragende
Kooperationsarbeit.“
Die im Schulfoyer sichtbar besiegelten Partnerschaften zwischen Schule und
regionalen Unternehmen und Vereinen, wie Bau Bildung Sachsen e.V., der Gießerei
Schmiedeberg, McDonald’s, Norma und Polstermöbel Oelsa, werden besonders
großgeschrieben. Sie ermöglichen den Schülerinnen und Schülern über die
Klassenstufen hinweg Praxiseinblicke und Praxiserfahrungen innerhalb sowie
außerhalb des Unterrichts und sind fester Bestandteil im Schulkonzept.
Auf den offiziellen Teil folgte der Startschuss zum Feiern. Das mit viel Engagement
und Freude vorbereitete Fest bot seinen Gästen einen ganzen Tag lang ein buntes
Programm. Die Schüler stellten bei einer Modenschau die aktuellen Trends vor und
zeigten ihr Können in Musik und Tanz. Beim ADAC konnte ein Fahrsimulator und die
Radstrecke getestet werden. Tombola und Trödelmarkt beförderten das eine oder
andere Mitbringsel in die Tasche. Hüpfburg und Bastelstraße brachten Spaß und
kreative Unterhaltung. Und auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Ein Schulfest mit
Qualitätssiegel!