Bilanz zum Ausbildungsmarkt 2021/2022

Bilanz zum Ausbildungsmarkt 2021/2022

08.11.2022 | Presseinfo Nr. 42

I. Überblick

Von Oktober 2021 bis September 2022 nutzten 1.388 Mädchen und Jungen aus dem
Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die Agentur für Arbeit Pirna, um sich bei
der Suche nach einem Ausbildungsplatz beraten und unterstützen zu lassen.
Regionale Arbeitgeber meldeten insgesamt 1.078 Berufsausbildungsstellen.
Zuletzt suchten noch 89 Jugendliche eine Ausbildung. Demgegenüber standen noch
147 freie Ausbildungsstellen.
„Die Fachkräftebedarfe unserer lokalen Unternehmen können in erster Linie über die
eigene Ausbildung bedient werden. Die Betriebe haben auch in schwierigen Zeiten an
der Ausbildung festgehalten. Es werden mittlerweile mehr als einhundert verschiedene
anerkannte Ausbildungsberufe im Landkreis angeboten. Die berufliche Vielfalt für
junge Menschen ist damit sehr groß und nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung
haben sie auch gute berufliche Perspektive in der Region. Damit sind die Chancen für
eine Ausbildung trotz Krisenmarathon und Unsicherheiten für die Zukunft besser als je
zuvor“
, kommentiert Gerlinde Hildebrand, die Vorsitzende der Geschäftsführung der
Agentur für Arbeit Pirna, die aktuelle Ausbildungsmarktsituation.
„Wir freuen uns sehr, dass die Anzahl der Jugendlichen, die unsere Beratung nutzen,
deutlich gewachsen ist. In der Corona-Zeit gab es Hürden und Lücken bei der Berufsorientierung, die überwunden und geschlossen werden müssen. Unsere  Berufsberater sind in ihrem Netzwerk mit anderen Partnern ganz dicht bei den jungen Menschen, die unsere Unterstützung annehmen möchten. Die aktuelle und die zukünftige Fachkräftesituation erlauben es nicht, dass auch nur ein Jugendlicher auf dem Weg von der
Schule ins Berufsleben auf der Strecke bleibt“
, erklärt Gerlinde Hildebrand weiter.
„Wichtig zu wissen für unsere Jugendlichen, die noch nicht ihren Weg gefunden haben,
ist, dass sie mindestens noch bis zum Jahresende gute Chancen haben, eine Ausbildung
im Landkreis zu beginnen. Wer (noch) nicht mit den Berufsberatern in Kontakt
ist, sollte diese Chance nun ergreifen und sich beraten lassen. Es gibt Alternativen
zum Traumberuf, die manchmal gar nicht so weit davon entfernt sind“
, so die Chefin
der Pirnaer Arbeitsagentur abschließend.

II. Bewerber

Im Ausbildungsjahr 2021/2022, welches von Anfang Oktober 2021 bis Ende September 2022 lief, nahmen insgesamt 1.388 Bewerber die Berufsberatung und Ausbildungsplatzvermittlung der Agentur für Arbeit Pirna in Anspruch. Damit stieg die Bewerberzahl im Vergleich zum letzten Jahr deutlich um 165 Personen, was einem Plus von 13,5 Prozent entsprach. Mehr gemeldete Bewerber gab es zuletzt im Ausbildungsjahr 2015/2016.

Die Bewerberlage entwickelte sich in den Regionen wie folgt:

  • Pirna 604 Bewerber (plus 19) 
  • Dippoldiswalde 217 Bewerber (plus 59) 
  • Freital 426 Bewerber (plus 81) 
  • Sebnitz 141 Bewerber (plus 6)

Am Ende des Berufsberatungsjahres blieben in der Agentur für Arbeit Pirna 6,4 Prozent aller gemeldeten Bewerber unversorgt, also ohne Ausbildungsplatz.
Konkret waren dies 89 Jugendliche, vier weniger als im vergangenen Jahr.
Der Anteil lag in den letzten beiden Jahren höher.
Die Bewerber werden weiterbetreut und bei der Vermittlung von Ausbildungsstellen unterstützt. Insbesondere in der Nachvermittlungszeit arbeiten die Ausbildungsspezialisten in der Berufsberatung und dem Arbeitgeber-Service eng mit den Kammern zusammen. Für einige Jugendliche werden auch betriebliche Einstiegsqualifizierungen und berufsvorbereitende Maßnahmen initiiert, die dazu dienen, den Jugendlichen die Vermittlung in eine berufliche Ausbildung im kommenden Berichtsjahr zu ermöglichen.

III. Berufsausbildungsstellen

Unternehmen aus dem Landkreis meldeten 1.078 Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit Pirna und damit mehr als im Jahr zuvor. Das Plus lag bei 17 oder 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die Zahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen entwickelte sich in den Regionen wie folgt:

  • Pirna 505 Stellen (plus 34) 
  • Dippoldiswalde 153 Stellen (minus 21) 
  • Freital 335 Stellen (plus 8) 
  • Sebnitz 85 Stellen (minus 4)

IV. Bewerber – Stellen – Relation

Setzt man die gemeldeten Bewerber in Beziehung zu den gemeldeten Ausbildungsstellen, so war das Verhältnis im Vergleich zum Vorjahr etwas ungünstiger. Rein rechnerisch standen jedem Bewerber 0,8 Ausbildungsstellen gegenüber.

V. TOP 10 der Berufswünsche

Seit Jahren dominieren ähnliche Berufswünsche die Hitlisten und so gab es auf den Rängen eins bis sechs keinerlei Veränderungen bei den Wunschberufen der Jugendlichen. Insbesondere die Berufe im Handel stehen dabei an der Spitze.
Zahlreiche Bewerber favorisierten geschlechterübergreifend Ausbildungsberufe im Handel. In die TOP 10 rückte der Beruf Landwirt/in neu auf und es befinden sich nun beiden Fachinformatiker-Ausbildungen unter den beliebtesten Ausbildungsberufen.

Verkäufer/in137
Kaufmann/-frau im Einzelhandel78
Kfz-Mechatroniker/-in - PKW-Technik50
Fachlagerist/-in49
Kaufmann/-frau - Büromanagement46
Tischler/-in30
Fachinformatiker/-in Anwendungsentwicklung30
Fachinformatiker/-in Systemintegration27
Mechatroniker/-in24
Landwirt/-in23

Geschlechtsspezifisch fielen die Berufswünsche etwas unterschiedlich aus.
Neben den Berufen im Handel waren bei weiblichen Bewerberinnen auch andere kaufmännische oder medizinische Ausbildungen beliebt. Männliche Bewerber suchten verstärkt im gewerblich-technischen Bereich oder im Handwerk Lehrstellen.

VI. TOP 10 der gemeldeten Berufsausbildungsstellen

Betriebe aus dem Landkreis meldeten im letzten Ausbildungsjahr insbesondere Lehrstellen für Berufe im Handel und für den gewerblich-technischen Bereich.

Kaufmann/-frau im Einzelhandel99
Verkäufer/-in82
Zerspanungsmechaniker/-in50
Kaufmann/-frau - Büromanagement31
Koch/Köchin26
Fachkraft Lagerlogistik26
Industriemechaniker/-in25
Elektroniker/-in - Energie-/Gebäudetechnik25
Mechatroniker/-in21
Handelsfachwirt/-in (Ausbildung)21

Nicht alle Ausbildungsstellen konnten mit entsprechenden Bewerbern besetzt werden. Insgesamt waren bis Ende September im Agenturbezirk Pirna noch 147 der 1.078 gemeldeten Stellen zu besetzen. Im Jahr zuvor lag die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen höher. Damals waren es 206.
Insbesondere in technischen Berufen sowie im Baubereich und in Lebensmittelberufen standen am Ende des Ausbildungsjahres noch freie Lehrstellen zur Verfügung.

Vermittlungsservice für Jugendliche:

Schulabgänger, die auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind beziehungsweise nicht wissen, wie es nach der Schule weitergeht und sich über berufliche Alternativen informieren möchten, können sich an die Berufsberater der Pirnaer Arbeitsagentur wenden.

Terminvereinbarung unter

Vermittlungsservice für Arbeitgeber:

Freie Ausbildungsstellen können jederzeit telefonisch beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna unter den bekannten Durchwahlnummern oder unter der gebührenfreien Hotline gemeldet werden.