I. Überblick
In der Region gab es insgesamt 6.378 arbeitslose Frauen und Männer, 50 Personen mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht und blieb, wie auch im Vormonat, bei 5,0 Prozent. Vor einem Jahr gab es im Arbeitsagenturbezirk Pirna 271 Arbeitslose weniger bei einer Quote von 4,8 Prozent. Ende November zählte die Agentur für Arbeit Pirna 1.904 freie Arbeitsstellen im Landkreis und obwohl der Zugang an neuen Stellen im Berichtsmonat leicht gestiegen war, lässt die Dynamik nach.
Zitat:Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Ronny Beck, erklärt die aktuelle Entwicklung im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge:
„Bis in den Anfang des kommenden Jahres müssen wir regelmäßig mit mehr Arbeitslosen rechnen. Im letzten Monat meldeten sich insbesondere Beschäftigte im Tourismus bei uns. Wir sind eine Region mit saisonaler Betroffenheit in dieser Branche, deshalb ist der Anstieg nicht ungewöhnlich. Im Vergleich zu früheren Jahren sehen wir aber auch, dass dieser höher ausfällt. Neben der üblichen saisonalen Entwicklung wirken wirtschaftliche und politische Unsicherheiten bremsend auf den Arbeitsmarkt.“
„Saisonal wiederkehrende Beschäftigungspausen in typischen witterungsabhängigen Branchen wie z.B. Bau oder im Garten- und Landschaftsbau können mit dem Saison-Kurzarbeitergeld gut überbrückt und somit Entlassungen vermieden werden. Unternehmen nutzen diese Möglichkeit, um nicht auf ihre qualifizierten Fachkräfte verzichten zu müssen.“
II. Arbeitslosigkeit
Bewegung am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.409 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 188 mehr als im Vormonat und 168 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 485 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 63 mehr als im Vormonat und 25 weniger als im November letzten Jahres.
398 Personen hatten zuletzt eine Ausbildung oder Qualifizierung absolviert, 80 mehr als im vergangenen Monat und 192 mehr als im November 2022.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.363 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, sieben weniger als im letzten Monat und 203 mehr als im November 2022. Davon nahmen 364 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 12 mehr als im Vormonat und 60 mehr als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 473 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 55 mehr als im vergangenen Monat und 228 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Ausgewählte Alters- und Personengruppen
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat. 2.284 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren im November mehr als ein Jahr ohne Job, sechs Personen weniger als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 188 Langzeitarbeitslose mehr.
U25
Die Zahl arbeitsloser Jugendlicher unter 25 Jahre stieg im Berichtsmonat wieder an. Zuletzt waren 573 junge Frauen und Männer registriert, 14 mehr als im Oktober. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 52 mehr junge Menschen ohne Job.
Ü50
Rund 42 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, knapp 32 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen stieg im November ebenfalls an. Zuletzt waren 2.026 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 71 mehr als einen Monat zuvor. Im November 2022 gab es 159 weniger Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe.
III. Rechtskreise und Grundsicherung
Innerhalb des letzten Monats stieg die Zahl der Arbeitslosen im Rechtkreis SGB III, wohingegen keine Veränderung im Rechtskreis SGB II erfolgte.
Die Agentur für Arbeit Pirna registrierte zuletzt 2.208 Arbeitslose und damit 50 Personen mehr als im Oktober und 191 mehr als im November des vergangenen Jahres. 4.170 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl veränderte sich nicht im Vergleich zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 80 SGB II Arbeitslose mehr gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.479 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.718 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.
IV. Blick auf die Geschäftsstellen
Die Entwicklung in den Geschäftsstellenbereichen der Pirnaer Arbeitsagentur fiel im Vergleich zum Oktober wie folgt aus: In Pirna und Sebnitz ging die Quote gleichermaßen um jeweils 0,1 Prozentpunkt nach oben und in den Geschäftsstellen Freital und Dippoldiswalde trat keine Veränderung ein.
Im Vorjahresvergleich gab es, bis auf Freital, in allen Regionen mehr arbeitslose Menschen. Die Quote stieg in Sebnitz um 0,7 Prozentpunkte, in Pirna um 0,2 Prozenzpunkte und in Dippoldiswalde um 0,1 Prozentpunkte.
V. Arbeitskräftenachfrage
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 327 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 18 mehr als im Vormonat und eine weniger als im November letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Handel (63), der Zeitarbeit (56), dem Gesundheits- und Sozialwesen
(41), der Öffentlichen Verwaltung (38) sowie dem Verarbeitenden Gewerbe (37). Der Bestand gemeldeter freier Stellen sank zum Vormonat um 74 und lag nun bei 1.904. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 255 Stellen weniger.
VI. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.190 Männer und Frauen. Das waren 303 mehr im Vergleich zum letzten November. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6, Prozent (Vormonat: 6,3 Prozent/ Vorjahr: 6,1 Prozent).
VII. Kurzarbeit
Für Mai 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 314 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 506 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 21,4 Prozent. Für den Monat Juni 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 20 Betriebe für 273 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.