I. Überblick
Im Berichtsmonat ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge geringfügig angestiegen.
Im Februar waren 7.189 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 30 Menschen mehr als im Januar. Auch im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer höher, denn im Februar 2023 wurden 162 Arbeitslose weniger gezählt.
Die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen – veränderte sich nicht und liegt wie im Vormonat und Vorjahresmonat bei 5,6 Prozent.
Die Nachfrage nach neuem Personal stieg im Vergleich zum Vormonat um 41 an. Im gleichen Monat des Vorjahres wurden jedoch 154 Stellen mehr gemeldet.
Der Stellen-Bestand sank im Berichtsmonat auf 1.889 gemeldete freie Arbeitsstellen. Im Vorjahresmonat wurden beim Arbeitgeber-Service hingegen noch annähernd 100 Stellen mehr im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge gezählt.
Zitat:Ronny Beck, der Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
„Kalendarisch befinden wir uns noch im Winter und in den ersten beiden Monaten des Jahres gibt es meist keine außergewöhnlichen Entwicklungen in der Region. Und doch zeigt der lokale Arbeitsmarkt kleine Anzeichen, die einen moderaten Verlauf in den kommenden Monaten in den Bereich des Möglichen rücken. Denn obwohl die Zahl der Arbeitslosen im Berichtsmonat geringfügig angestiegen ist, sind Arbeitgeber schon wieder stärker als in den letzten 1-2 Monaten auf Personalsuche, um in das anstehende Frühjahr zu starten. Aktuell auftragsschwächere Zeiten können Unternehmen zudem noch gut nutzen, ihre Beschäftigten beruflich weiterzubilden.
Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten gern dazu und können dies auch finanziell unterstützen.
II. Arbeitslosigkeit
Bewegung am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.387 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 336 weniger als im Vormonat und 65 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Insgesamt 486 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 434 weniger als im letzten Monat und 49 weniger als vor einem Jahr.
386 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 74 mehr als vergangenen Monat und 44 mehr als im Februar 2023.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.344 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 220mehr als im Vormonat, jedoch 109 weniger als im Vorjahresmonat. Davon nahmen 336 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 36 weniger als im Vormonat und 87 weniger als im Februar 2023.
Insgesamt 354 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 96 mehr als im vergangenen Monat, jedoch 42 Personen weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Ausgewählte Alters- und Personengruppen
Langzeitarbeitslose
2.405 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 24 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es jedoch 232 mehr Langzeitarbeitslose.
U25
Zuletzt waren in der Region 613 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 30 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Februar 2023 stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 21 Personen.
Ü50
Die Zahl der älteren Arbeitslosen veränderte sich im Berichtsmonat nicht. Wie im letzten Monat und so auch im Berichtsmonat waren 3.081 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 101 Menschen mehr ohne Job in dieser Altersgruppe.
III. Rechtskreise und Grundsicherung
Die Arbeitsagentur Pirna zählte zuletzt 2.867 Arbeitslose und damit 48 Personen bzw. 1,7 Prozent mehr als im letzten Monat und 104 bzw. 3,8 Prozent mehr als im Februar 2023.
4.322 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Im Bereich der Grundsicherung gab es zuletzt eine Verringerung zum Vormonat um 18 Personen bzw. 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 58 Personen mehr gezählt.
IV. Blick auf die einzelnen Regionen
Im Agenturbezirk Pirna entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im Februar relativ einheitlich. In allen Regionen war im Vergleich zum Vorjahresmonat eine Zunahme zu verzeichnen. Vergleichsweise günstig war die Veränderung der Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Freital; dort stieg der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4%. Dem gegenüber steht die Entwicklung im Bezirk der Geschäftsstelle Sebnitz mit einer Zunahme von 10%.
V. Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage zog im Berichtsmonat leicht an. Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden insgesamt 307 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 41 mehr als im Vormonat, jedoch 154 weniger als im Februar des Vorjahres. Von den Stellenmeldungen kamen die meisten aus dem verarbeitenden Gewerbe (60 Stellen). Aus dem Gesundheits- und Sozialwesen wurden 46 und aus der Zeitarbeit 40 neue Stellen gemeldet, gefolgt vom Handel, der 31 Stellen zu besetzen hat und der öffentlichen Verwaltung mit 28 Stellen.
Der Bestand gemeldeter freier Stellen liegt aktuell bei 1.889 Arbeitsstellen, 12 weniger als im Vormonat und 102 weniger als vor einem Jahr.
VI. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.951 Männer und Frauen. Das waren 163 mehr im Vergleich zum Februar 2023. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 7,0 Prozent (Vormonat: 6,9 Prozent/ Vorjahr: 6,9 Prozent).
VII. Kurzarbeit
Eingegangene Anzeigen zur Kurzarbeit sind ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung. Für August 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 21 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 325 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Das sind 5,0 Prozent mehr Betriebe und 33,2 Prozent mehr Personen im Vergleich zum Vormonat. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 23,1 Prozent. Für den Monat Oktober 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 26 Betriebe für 611 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.