I. Überblick
Die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt folgt dem Frühjahrsbeginn. Im März gab es zuletzt eine leichte Dynamik und die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ging wieder etwas zurück.
In der Region gab es insgesamt 6.995 arbeitslos gemeldete Frauen und Männer.
Das waren 194 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank innerhalb des letzten Monats um 0,1 Prozentpunkte und lag bei 5,5 Prozent.
Vor einem Jahr wurden im Agenturbezirk Pirna 6.955 Arbeitslose gezählt bei einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent.
Seit Februar suchten Unternehmen im Landkreis wieder mehr neues Personal. Dieses Niveau setzte sich im März nahezu fort und könnte den Frühjahrsaufschwung weiter beschleunigen. Der Bestand freier Arbeitsstellen bewegt sich noch unter dem Vorjahresniveau.
Zitat:Dana Vogt, die Vizechefin der Agentur für Arbeit Pirna, zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
„Auch in diesem Jahr hat eine übliche Frühjahrsbelebung auf dem regionalen Arbeitsmarkt eingesetzt, denn es haben sich zahlreiche Menschen aus der Arbeitslosigkeit abmelden können, die nun wieder auf dem Bau, in der Hotellerie und Gastronomie oder im Transportbereich arbeiten.“„Auch die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften im Landkreis ist vorhanden. Für acht von zehn dieser Arbeitsplätze werden Fachkräfte gesucht oder Menschen mit Spezialisten- oder Expertenkenntnissen. Der Fokus unserer Arbeit liegt deshalb weiterhin darauf, Menschen dabei zu unterstützen, sich zu einer Fachkraft zu entwickeln und die dafür notwendigen Kompetenzen zu erwerben. Wir gewährleisten individuelle
Qualifizierungs- und Beratungsangebote und wirken präventiv gegen Arbeitslosigkeit. So kann entweder der Wiedereinstieg in eine Beschäftigung unterstützt oder langfristig Arbeitsplätze gesichert werden“, erklärt Dana Vogt.„Ein Blick auf den Ausbildungsmarkt zeigt außerdem: die Ausbildungschancen für junge Berufsanfänger und Berufsanfängerinnen sind im Landkreis gut. Unsere lokalen Unternehmen suchen Nachwuchs, denn die zukünftig immer dringender benötigten Fachkräfte können am besten im eigenen Betrieb ausgebildet werden. Jugendliche können hier in fast jeder Interessenlage etwas finden und ist die Lehre einmal erfolgreich beendet, gibt es auch viele spannende berufliche Perspektiven in der Region.“
II. Arbeitslosigkeit
Bewegung am Arbeitsmarkt
Im März konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als dass es Neumeldungen gab.
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.251 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 136 weniger als im Vormonat und 13 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 448 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 38 weniger als im letzten Monat und 11 mehr als vor einem Jahr.
345 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 41 weniger als im vergangenen Monat und 29 mehr als im März 2023.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.448 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 104 mehr als im Februar und 139 mehr als im März 2023. Davon nahmen 541 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 205 mehr als im Vormonat und 77 mehr als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 385 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 31 mehr als im vergangenen Monat und 52 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Ausgewählte Alters- und Personengruppen
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat leicht gesunken.
2.380 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 25 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 193 mehr Langzeitarbeitslose.
U25
Zuletzt waren in der Region 662 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 49 mehr als noch im Februar 2024. Im Vergleich zum März 2023 stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 67 Personen.
Ü50
Über 42 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, über 32 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen ging im März zurück. Zuletzt waren 2.978 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 103 weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe um 33 höher.
III. Rechtskreise und Grundsicherung
Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.695 Arbeitslose und damit 172 Personen weniger als im Februar sowie 9 mehr als vor einem Jahr.
4.300 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl sank innerhalb des letzten Monats um 22 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 31 SGB II-Arbeitslose mehr gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.594 erwerbsfähige sowie 2.729 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.
IV. Blick auf die einzelnen Regionen
Die Arbeitslosigkeit ging in allen Regionen der Pirnaer Arbeitsagentur, im Vergleich zum Vormonat, zurück oder blieb unverändert. In der saisonal stärker schwankenden Region Sächsische Schweiz mit den Geschäftsstellen Sebnitz und Pirna setzte bereits eine Dynamik ein und die Arbeitslosigkeit ging stärker zurück. Die Arbeitslosigkeit in Freital blieb unverändert, in Dippoldiswalde verzeichnete man einen geringen
Rückgang.
Im Vergleich zum Vorjahr zählten Pirna, Freital und Dippoldiswalde weniger arbeitslose Menschen. Die Region Sebnitz verzeichnet jedoch mehr arbeitslose Menschen.
V. Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage fiel zwar etwas höher als im Februar aus, liegt aber unter dem Vorjahreswert.
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden insgesamt 312 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 5 mehr als im Vormonat aber 137 weniger als im letzten März. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Baugewerbe (48), dem Gesundheits- und Sozialwesen (46), dem Handel (45), dem
Verarbeitenden Gewerbe (31), dem Gastgewerbe (26), der öffentlichen Verwaltung (22) und den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (19). Die Zeitarbeit meldete 15 neue Arbeitsstellen.
Der Bestand gemeldeter freier Stellen sank somit ab und lag zuletzt bei 1.794. Das waren 95 weniger als im Vormonat und 271 weniger als vor einem Jahr.
VI. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.771 Männer und Frauen. Das waren 60 mehr im Vergleich zum letzten März. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,8 Prozent (Vormonat: 7,0 Prozent/ Vorjahr: 6,8 Prozent).
VII. Kurzarbeit
Für September 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 27 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 594 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 22,5 Prozent.
Für den Monat November 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 31 Betriebe für 1.030 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
VIII. Ausbildung
Zur Halbjahresbilanz des aktuellen Ausbildungsjahres 2023/2024 sind bei der Berufsberatung seit Beginn des Berufsberatungsjahres bisher 1.058 Ausbildungsplatzbewerber gemeldet. Das sind 45 Jugendliche oder 4,1 Prozent weniger als im Vergleich zum Vorjahr.
Davon sind 685 Jugendliche noch unversorgt, 85 Jugendliche oder 11,0 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Auf der anderen Seite des Ausbildungsmarktes wurden bisher von Unternehmen der Region 870 Ausbildungsstellen gemeldet, das sind 5 oder 0,6 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. 575 Ausbildungsstellen davon sind noch unbesetzt, 11 Stellen oder 1,9 Prozent weniger im Vergleich zu März 2023.
Rein rechnerisch stehen derzeit für jeden unversorgten Bewerber 0,8 unbesetzte Ausbildungsplätze gegenüber.
IX. Beschäftigung
Im September 2023* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 80.915 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es 644 oder 0,8 Prozent weniger Beschäftigte.
Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 3,8 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 2,0 Prozent). Zudem stieg nur die Teilzeitbeschäftigung, um 0,9 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 1,6 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis,
der Anstieg lag bei 9,0 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den Bereichen Handel und Wasser, Abwasser, Abfall. Auch in der öffentlichen Verwaltung und im Bereich Information und Kommunikation arbeiteten deutlich mehr Menschen.
Einen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem in den Bereichen Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, im Verkehr, im Baugewerbe, in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie sowie im Verarbeitenden Gewerbe.
* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben