Der Arbeitsmarkt im April 2024

• Arbeitslosenzahl: 6.781
▪ Veränderung zum Vormonat: - 214 / - 3,1 Prozent
▪ Veränderung zum April 2023: + 251 / + 3,8 Prozent
 

• Arbeitslosenquote: 5,3 Prozent
▪ Veränderung zum Vormonat: - 0,2 Prozentpunkt
▪ Veränderung zum April 2023: + 0,1 Prozentpunkte
 

• Bestand Arbeitsstellen: 1.777
▪ Veränderung zum Vormonat: - 17 / - 0,9 Prozent
▪ Veränderung zum April 2023: - 225 / - 11,2 Prozent

30.04.2024 | Presseinfo Nr. 17

I. Überblick
 

Im April ging die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wieder zurück.
 

In der Region gab es insgesamt 6.781 arbeitslos gemeldete Frauen und Männer. Das waren 214 weniger als im März. Die Arbeitslosenquote sank innerhalb des letzten Monats um 0,2 Prozentpunkte und lag bei 5,3 Prozent.
 

Vor einem Jahr wurden im Agenturbezirk Pirna 6.530 Arbeitslose gezählt bei einer Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent.
 

Genauso wie im vorangegangenen Monat erhöhte sich der Zugang an freien Arbeitsstellen im Berichtsmonat.
Der Stellenbestand verringerte sich geringfügig und bewegt sich noch unter dem Vorjahresniveau.

Zitat:

Ronny Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
 

„Der Arbeitsmarkt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge zeigt sich auch weiterhin stabil und aufnahmefähig, mit einer anhaltenden Abnahme der Arbeitslosenzahlen seit Beginn des Jahres. Obwohl die Arbeitslosigkeit in diesem Monat erneut
gesunken ist, haben wir noch nicht das Niveau des Vorjahres erreicht. Mit derzeit 6.781 arbeitslosen Personen verzeichnen wir immer noch einen Anstieg um etwa 4 Prozent im Vergleich zum April des letzten Jahres.“
 

„Gleichzeitig stehen etwa 1.800 offene Stellen zur Verfügung, was eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten für die Region bedeutet. Wir stellen jedoch fest, dass es zunehmend schwieriger wird, geeignete Bewerber für diese Stellen zu finden.
Deshalb bieten wir sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmern verschiedene Fördermöglichkeiten an, um diese Lücke zu schließen.“
 

„Unsere Vermittlungsfachkräfte stehen gerne beratend zur Seite, um über die vielfältigen in Frage kommenden Möglichkeiten zu informieren."

II. Arbeitslosigkeit
 

Bewegung am Arbeitsmarkt
 

Im April konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab.
 

Zugang
 

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.422 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 171 mehr als im Vormonat und 138 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 507 Personen meldeten sich
nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 59 mehr als im letzten Monat und 63 mehr als vor einem Jahr.
392 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 47 mehr als im vergangenen Monat und 40 mehr als im April 2023.
 

Abgang
 

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.638 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 190 mehr als im letzten Monat und 68 weniger als im April 2023. Davon nahmen 657 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 116 mehr als im Vormonat und 64 weniger
als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 3888 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 3 mehr als im vergangenen Monat und 38 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
 

Ausgewählte Alters- und Personengruppen
 

Langzeitarbeitslose
 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat leicht gesunken.
2.369 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 11 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 217 mehr Langzeitarbeitslose.

U25
 

Zuletzt waren in der Region 636 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 26 weniger als noch im März. Im Vergleich zum März des vergangenen Jahres stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 77 Personen.
 

Ü50
 

Knapp 43 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, rund 33 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen ging im April zurück. Zuletzt waren 2.884 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 94 weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe jedoch noch um 154 höher.
 

III. Rechtskreise und Grundsicherung
 

Innerhalb des letzten Monats entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen gleich, jedoch mit unterschiedlicher Dynamik. So ging die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Versichertengemeinschaft (SGB III) recht deutlich um knapp 7 Prozent
zurück, wohingegen im Bereich der Grundsicherung (SGB II) ein Rückgang um lediglich 0,4 Prozent zu verzeichnen war.
Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.497 Arbeitslose und damit 198 Personen weniger als im März, jedoch 184 mehr als vor einem Jahr.
4.284 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl sank innerhalb des letzten Monats um 16 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 67 SGB II-Arbeitslose
mehr gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.657 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.728 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

IV. Blick auf die einzelnen Regionen
 

Die Arbeitslosigkeit ging in allen Regionen der Pirnaer Arbeitsagentur (mit Ausnahme von Dippoldiswalde), im Vergleich zum Vormonat, zurück. Den größten Rückgang, um 0,7 Prozentpunkte, gab es in Sebnitz. In Pirna betrug der Rückgang 0,2 Prozentpunkte und in der Region Freital wurde mit 0,1 Prozentpunkten der geringste Rückgang verzeichnet.

V. Arbeitskräftenachfrage
 

Die Arbeitskräftenachfrage fiel höher als im März aus.
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden insgesamt 325 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 13 mehr als im Vormonat und 45 mehr als im April letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Verarbeitenden Gewerbe (54), den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (46), dem Gesundheits- und Sozialwesen (40), dem Handel (35), der Öffentlichen Verwaltung (32) sowie dem Baugewerbe (31). Die Zeitarbeit meldete 32 neue Arbeitsstellen.
Der Bestand gemeldeter freier Stellen verringerte sich und lag zuletzt bei 1.777. Das waren 17 weniger als im Vormonat und 225 weniger als vor einem Jahr.

VI. Unterbeschäftigung
 

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.554 Männer und Frauen. Das waren 293 mehr im Vergleich zum letzten April. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,6 Prozent (Vormonat: 6,8 Prozent/ Vorjahr: 6,5 Prozent).
 

VII. Kurzarbeit
 

Für Oktober 2023 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 26 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 662 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 23,0 Prozent.
Für den Monat Dezember 2023 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 30 Betriebe für 1.147 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VIII. Beschäftigung
 

Im September 2023* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 80.915 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es 644 oder 0,8 Prozent weniger Beschäftigte.
Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 3,8 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 2,0 Prozent). Zudem stieg nur die Teilzeitbeschäftigung, um 0,9 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 1,6 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 9,0 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den Bereichen Handel und Wasser, Abwasser, Abfall. Auch in der öffentlichen Verwaltung und im Bereich Information und Kommunikation arbeiteten deutlich mehr
Menschen.
Einen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem in den Bereichen Immobilien, freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, im Verkehr, im Baugewerbe, in der Metall-, Elektro- und Stahlindustrie sowie im Verarbeitenden Gewerbe.

IX. Ausbildungsmarkt
 

Im laufenden Ausbildungsmarktjahr 2023/2024 haben sich seit Beginn des Berichtsjahres 1.145 Ausbildungsplatzbewerber und Bewerberinnen bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Pirna gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Bewerber für Berufsausbildungsstellen lag damit niedriger als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt (minus 26 bzw. minus 2,2 Prozent).
 

Von regionalen Unternehmen wurden bisher 907 Berufsausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur Pirna gemeldet, was mehr als im letzten Jahr ist (plus 19 bzw. plus 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Davon waren 544 Ausbildungsangebote im April noch unbesetzt.