Der Arbeitsmarkt im Juli 2024

• Arbeitslosenzahl: 6.795 

Veränderung zum Vormonat: + 356 / + 5,5 Prozent 

Veränderung zum Juli 2023: + 416 / + 6,5 Prozent 

• Arbeitslosenquote: 5,3 Prozent 

Veränderung zum Vormonat: + 0,3 Prozentpunkte 

Veränderung zum Juli 2023: + 0,3 Prozentpunkte 

• Bestand Arbeitsstellen: 1.611 

Veränderung zum Vormonat: - 104 / - 6,1 Prozent 

Veränderung zum Juli 2023: - 347 / - 17,7 Prozen

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 26

I. Überblick 

Im Berichtsmonat Juli stieg die Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische SchweizOsterzgebirge. In der Region gab es insgesamt 6.795 arbeitslos gemeldete Frauen und Männer. Das waren 356 mehr als im Juni. Vor einem Jahr wurden im Agenturbezirk Pirna 6.379 Arbeitslose gezählt. Die Arbeitslosenquote ging innerhalb des letzten Monats um 0,3 Prozentpunkte nach oben und liegt nun bei 5,3 Prozent. 

Der Stellenbestand sank um 6,1 Prozent und liegt nun bei 1.611 zu besetzenden freien Arbeitsstellen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Zitat:

Dana Vogt, die Vizechefin der Agentur für Arbeit Pirna, zur aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: 

„Im Juli beobachten wir einen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, was erfahrungsgemäß vor allem auf die ferienbedingte Sommerpause zurückzuführen ist. Viele Jugendliche melden sich nach ihrem Schulabschluss oder dem Ende ihrer Ausbildung bei uns, bevor sie in eine neue Ausbildung oder ihren ersten Job starten.“ „Der Ausbildungsmarkt kennt keine Sommerpause, denn auch kurz vor dem Beginn des neuen Ausbildungsjahres gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten. Unsere Berufsberatung steht bereit, um allen, die noch Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche benötigen, zu helfen.“

II. Arbeitslosigkeit 

Bewegung am Arbeitsmarkt 

Im Juli konnten weniger Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab. 

Zugang

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.591 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 478 mehr als im Vormonat und 233 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 531 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 204 mehr als im letzten Monat und 87 mehr als vor einem Jahr. 

542 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 192 mehr als im vergangenen Monat und 141 mehr als im Juli 2023. 

Abgang 

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.244 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 54 weniger als im letzten Monat und 59 mehr als im Juli 2023. Davon nahmen 421 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 44 mehr als im Vormonat und 71 mehr als im Vorjahresmonat. 

Insgesamt 317 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 13 weniger als im vergangenen Monat und 83 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat gestiegen. 2.364 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 39 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 144 Langzeitarbeitslose mehr.

U25 

Zuletzt waren in der Region 745 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 128 mehr als noch im Juni. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 105 Personen. 

Ü50 

Rund 41 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, ca. 31 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen stieg im Juli leicht an. Zuletzt waren 2.765 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 86 mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe jedoch um 142 höher.

III. Rechtskreise und Grundsicherung

Innerhalb des letzten Monats entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen unterschiedlich. Während die Zahl der Arbeitslosen im Bereich der Versichertengemeinschaft (SGB III) um 8,8 Prozent anstieg, war im Bereich der Grundsicherung (SGB II) lediglich ein Plus von 3,7 Prozent zu verzeichnen. Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.552 Arbeitslose und damit 206 Personen mehr als im Juni und 306 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. 4.243 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl stieg innerhalb des letzten Monats um 150 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 110 SGB II-Arbeitslose mehr gezählt. 

Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.522 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.591 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte. 

IV. Blick auf die einzelnen Regionen 

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit fiel in allen Regionen der Pirnaer Arbeitsagentur ähnlich aus, die Arbeitslosigkeit stieg. 

Den größten Anstieg mit 0,3 Prozentpunkten gab es in Freital und den geringsten in Dippoldiswalde mit 0,1 Prozentpunkten. In Sebnitz stieg die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte und in Pirna um 0,3 Prozentpunkte.

V. Arbeitskräftenachfrage 

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 277 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 11 mehr als im Vormonat und 57 weniger als im Juli letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Verarbeitenden Gewerbe (55), aus der Zeitarbeit (41), dem Handel (38) sowie aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (35) und den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (34). 

Der Bestand gemeldeter freier Stellen verringerte sich um 104 und lag zuletzt bei 1.611. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 347 Stellen weniger.

VI. Unterbeschäftigung 

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.467 Männer und Frauen. Das waren 337 mehr im Vergleich zum letzten Juli. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,5 Prozent (Vormonat: 6,4 Prozent/ Vorjahr: 6,3 Prozent). 

VII. Kurzarbeit 

Für Januar 2024 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 42 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.399 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 30,6 Prozent. Für den Monat März 2024 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 39 Betriebe für 1.192 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VIII. Beschäftigung 

Im Dezember 2023* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 80.142 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 344 oder 0,4 Prozent weniger Beschäftigte. Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 3,7 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 1,4 Prozent). Zudem stieg die Teilzeitbeschäftigung um 1,7 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 1,5 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 10,7 Prozent. 

Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Gastgewerbe und dem Handel. Auch die Bereiche Wasser, Abwasser, Abfall, wirtschaftliche Dienstleistungen und im Bereich Information und Kommunikation arbeiteten mehr Menschen. 

Einen sehr deutlichen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem im Verarbeitendem Gewerbe und im Baubereich. Auch Arbeitnehmerüberlassungen sowie die Bereiche Immobilien und freiberufliche, wissenschaftliche, technische Dienstleistungen, Privathaushalte und Verkehr & Lagerei verzeichnen einen Rückgang der Beschäftigten. 

* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben 

IX. Ausbildungsmarkt 

Im laufenden Ausbildungsmarktjahr 2023/2024 haben sich seit Beginn des Berichtsjahres 1.268 Ausbildungsplatzbewerber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Pirna gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Bewerber für Berufsausbildungsstellen lag damit niedriger als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt (minus 58 bzw. minus 4,4 Prozent). Insgesamt 337 Ausbildungsplatzbewerber sind noch unversorgt, also ohne konkrete Stellenzusage. 

Von regionalen Unternehmen wurden bisher 987 Berufsausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur Pirna gemeldet, was ebenfalls weniger als im letzten Jahr ist (minus 4 bzw. minus 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Davon waren 413 Ausbildungsangebote im Juli noch unbesetzt.