Der Arbeitsmarkt im August 2024

• Arbeitslosenzahl: 6.710

Veränderung zum Vormonat: - 85 / - 1,3 Prozent

Veränderung zum August 2023: + 206 / + 3,2 Prozent 

• Arbeitslosenquote: 5,2 Prozent

Veränderung zum Vormonat: - 0,1 Prozentpunkte

Veränderung zum August 2023: + 0,1 Prozentpunkte 

• Bestand Arbeitsstellen: 1.505

Veränderung zum Vormonat: - 106 / - 6,6 Prozent

Veränderung zum August 2023: - 545 / - 26,6 Prozent

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 28

I. Überblick 

Im August waren in der Region 6.710 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 85 Personen weniger als im Juli. Die Arbeitslosenquote sank innerhalb eines Monats um 0,1 Prozentpunkte auf 5,2 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte über der Quote von August 2023. Damals gab es im Arbeitsagenturbezirk Pirna 6.504 Arbeitslose. Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen beläuft sich auf 1.505 freie Stellen im Bestand.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Ronny Beck, erklärt die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt: „Der August ist für viele junge Menschen eine entscheidende Phase, um den richtigen Weg in die Ausbildung oder den Beruf zu finden. Gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern setzen wir alles daran, sie in dieser wichtigen Phase zu begleiten und ihnen den bestmöglichen Start ins Berufsleben zu ermöglichen. Unsere Jugendberufsagentur steht ihnen mit umfassender Beratung und individueller Unterstützung zur Seite.“ „Trotz der Ferien- und Urlaubszeit sehen wir eine erfreuliche Entwicklung am Arbeitsmarkt: zuletzt haben wieder mehr Frauen und Männer aus der Region eine Arbeit begonnen. Angesichts der derzeitigen Zurückhaltung in der Wirtschaft bleiben wir dennoch verhalten optimistisch für die bevorstehenden Herbstmonate. Der Fachkräftebedarf bleibt in vielen Branchen hoch, und wir werden weiterhin auf Qualifizierungsmaßnahmen setzen, um diesen Bedarf zu decken. Eine hervorragende Gelegenheit hierzu bietet unsere Bildungsmesse am 25. September, die wir in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge organisieren. Von 9 bis 12 Uhr können sich Interessierte umfassend über berufliche Weiterbildungsangebote informieren – unabhängig davon, ob sie aktuell einen Job haben oder einen Neustart planen.“ 

II. Arbeitslosigkeit

Bewegung am Arbeitsmarkt 

Im August konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab. 

Zugang 

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.314 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 277 weniger als im Vormonat und 26 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 431 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 100 weniger als im letzten Monat und 26 weniger als vor einem Jahr. 

414 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, 128 weniger als im vergangenen Monat und 57 mehr als im August 2023. 

Abgang 

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.403 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 159 mehr als im letzten Monat und 238 mehr als im August 2023. Davon nahmen 437 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 16 mehr als im Vormonat und 33 mehr als im Vorjahresmonat.

Insgesamt 400 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 83 mehr als im vergangenen Monat und 123 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

Ausgewählte Alters- und Personengruppen 

Langzeitarbeitslose 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat gesunken. 

2.330 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 34 weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 74 Langzeitarbeitslose mehr.

U25 

Zuletzt waren in der Region 710 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit 35 weniger als noch im Juli. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 19 Personen. 

Ü50 

Rund 41 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, 31,4 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen sank im August. Zuletzt waren 2.727 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 38 weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe um 76 höher.

III. Rechtskreise und Grundsicherung 

Innerhalb des letzten Monats entwickelte sich die Zahl der Arbeitslosen in den Rechtskreisen unterschiedlich stark. 

Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.516 Arbeitslose und damit 36 Personen weniger als im Juli und 226 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. 

4.194 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl sank innerhalb des letzten Monats um 49 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 20 SGB IIArbeitslose weniger gezählt. 

Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.440 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.560 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.

IV. Blick auf die einzelnen Regionen 

Die Entwicklung in den Regionen der Pirnaer Arbeitsagentur fiel unterschiedlich aus. In den Regionen Sebnitz, Freital und Dippoldiswalde wurden weniger arbeitslose Frauen und Männer gezählt, in Pirna ist die Arbeitslosenquote gleichgeblieben. 

Im Vorjahresvergleich stellt sich dies etwas anders dar, hier stieg die Quote in Pirna und Dippoldiswalde an, in Sebnitz sank sie und in Freital gab es keine Veränderung zu August 2023.

V. Arbeitskräftenachfrage 

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 269 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 8 weniger als im Vormonat und 125 weniger als im August letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Verarbeitenden Gewerbe (46), dem Gesundheits- und Sozialwesen (32), der Zeitarbeit (31), der Öffentlichen Verwaltung (31) sowie aus den Freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (25) und dem Handel (25). 

Der Bestand gemeldeter freier Stellen sank zum Vormonat um 106 und lag nun bei 1.505. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 545 Stellen weniger.

VI. Unterbeschäftigung 

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.414 Männer und Frauen. Das waren 269 mehr im Vergleich zum letzten August. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat unverändert bei 6,5 Prozent (Vormonat: 6,5 Prozent/ Vorjahr: 6,3 Prozent). 

VII. Kurzarbeit 

Für Februar 2024 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 42 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.221 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 26,9 Prozent. Für den Monat April 2024 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 35 Betriebe für 1.694 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

VIII. Beschäftigung 

Im Dezember 2023* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 80.142 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. 

Im Vergleich zum Vorjahr gab es 344 oder 0,4 Prozent weniger Beschäftigte. 

Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 3,7 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 1,4 Prozent). Zudem stieg die Teilzeitbeschäftigung um 1,7 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 1,5 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 10,7 Prozent. 

Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Gastgewerbe und dem Handel. 

Auch die Bereiche Wasser, Abwasser, Abfall, wirtschaftliche Dienstleistungen und im Bereich Information und Kommunikation arbeiteten mehr Menschen. 

Einen sehr deutlichen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem im Verarbeitendem Gewerbe und im Baubereich. Auch Arbeitnehmerüberlassungen sowie die Bereiche Immobilien und freiberufliche, wissenschaftliche, technische Dienstleistungen, Privathaushalte und Verkehr & Lagerei verzeichnen einen Rückgang der Beschäftigten. 

* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angaben 

IX. Ausbildungsmarkt 

Im laufenden Ausbildungsmarktjahr 2023/2024 haben sich seit Beginn des Berichtsjahres 1.301 Ausbildungsplatzbewerber bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Pirna gemeldet. Die Zahl der gemeldeten Bewerber für Berufsausbildungsstellen lag damit niedriger als im letzten Jahr zu diesem Zeitpunkt (minus 54 bzw. minus 4,0 Prozent). Insgesamt 219 Ausbildungsplatzbewerber sind noch unversorgt, also ohne konkrete Stellenzusage.

Von regionalen Unternehmen wurden bisher 1.017 Berufsausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur Pirna gemeldet, mehr als im letzten Jahr (plus 5 bzw. plus 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Davon waren 332 Ausbildungsangebote im August noch unbesetzt.