I. Überblick
Im Berichtsmonat waren in der Region 6.654 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 56 Personen weniger als im August. Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht und liegt wie im Vormonat bei 5,2 Prozent. Das sind 0,1 Prozentpunkte über der Quote von September 2023. Damals gab es im Arbeitsagenturbezirk Pirna 6.479 Arbeitslose.
Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen beläuft sich auf 1.473 freie Stellen im Bestand.
Zitat:Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Ronny Beck, erklärt die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt:
„Im Berichtsmonat können wir einen Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnen, der jedoch so gering ist, dass kaum von einer Herbstbelebung gesprochen werden kann. Auswirkungen auf die Arbeitslosenquote hat diese Entwicklung ebenfalls nicht, im Agenturbezirk bleibt es bei einer Quote von 5,2 Prozent. Damit liegen wir im Landkreis unter der sächsischen Arbeitslosenquote und im Vergleich mit den Agenturen in Sachsen im vorderen Drittel.“
„Qualifiziertes Fachpersonal wird auch trotz wirtschaftlich angezogener Handbremse weiterhin in nahezu allen relevanten Branchen. Aktuell nicht mehr in dem Umfang wie in den letzten Monaten, aber kontinuierlich. Manchmal führt der Weg zu einer langfristig stabilen neuen Arbeit über eine berufliche Weiterbildung. Hierbei unterstützt die Agentur beratend und fördernd.“
II. Arbeitslosigkeit
Bewegung am Arbeitsmarkt
Zugang
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.327 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 13 mehr als im Vormonat und 36 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 449 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 18 mehr als im letzten Monat und 20 mehr als vor einem Jahr.
419 Personen meldeten sich nach einer Ausbildung oder Qualifizierung arbeitslos, fünf mehr als im vergangenen Monat und 44 mehr als im September 2023.
Abgang
Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.359 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 44 weniger als im letzten Monat und 45 mehr als im September 2023. Davon nahmen 426 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 11 weniger als im Vormonat und 46 mehr als im Vorjahresmonat.
Insgesamt 420 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 20 mehr als im vergangenen Monat und vier weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.
Ausgewählte Alters- und Personengruppen
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Berichtsmonat leicht gestiegen. 2.365 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren zuletzt mehr als ein Jahr ohne Job, 35 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 109 Langzeitarbeitslose mehr.
U25
Zuletzt waren in der Region 714 Jugendliche unter 25 Jahre ohne Job und somit vier mehr als noch im August. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 88 Personen.
Ü50
Rund 41 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, 31,4 Prozent 55 Jahre und älter. Die Zahl der älteren Arbeitslosen sank im September. Zuletzt waren 2.715 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 12 weniger als einen Monat zuvor. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe um 51 höher.
III. Rechtskreise und Grundsicherung
Innerhalb des letzten Monats entwickelte sich die Zahl der Arbeitslosen in den Rechtskreisen unterschiedlich stark.
Die Arbeitsagentur Pirna registrierte zuletzt 2.467 Arbeitslose und damit 49 Personen weniger als im August und 261 mehr als im gleichen Monat des Vorjahres.
4.187 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Jobcenter Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl sank innerhalb des letzten Monats um sieben Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 86 SGB II-Arbeitslose weniger gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.374 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.533 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.
IV. Blick auf die einzelnen Regionen
Die Entwicklung in den Regionen der Pirnaer Arbeitsagentur fiel unterschiedlich aus. In allen Regionen wurden weniger arbeitslose Frauen und Männer gezählt als im Vormonat, nur in der Region Sebnitz stieg die Arbeitslosenquote.
Im Vorjahresvergleich stellt sich dies etwas anders dar, hier stieg die Quote in Pirna an, in Sebnitz sank sie und in Freital und Dippoldiswalde gab es keine Veränderung zu September 2023.
V. Arbeitskräftenachfrage
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 243 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 26 weniger als im Vormonat und 39 weniger als im September letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus dem Verarbeitenden Gewerbe (56), dem Handel (42), der Zeitarbeit (37), der Öffentlichen Verwaltung (20) sowie aus den Freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (17).
Der Bestand gemeldeter freier Stellen sank zum Vormonat um 32 und lag nun bei 1.473. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind das 567 Stellen weniger.
VI. Unterbeschäftigung
Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.378 Männer und Frauen. Das waren 176 mehr im Vergleich zum letzten September. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat weiterhin unverändert bei 6,5 Prozent (Vormonat: 6,5 Prozent/ Vorjahr: 6,4 Prozent).
VII. Kurzarbeit
Für März 2024 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 39 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.177 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 23,1 Prozent.
Für den Monat Mai 2024 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 26 Betriebe für 1.468 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.
VIII. Beschäftigung
Im März 2024* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 79.332 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es 423 oder 0,5 Prozent weniger Beschäftigte. Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 2,8 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 1,4 Prozent). Zudem stieg die Teilzeitbeschäftigung um 1,7 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 1,6 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 11,3 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Gastgewerbe und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Auch in den Bereichen Land-&Forstwirtschaft, Information und Kommunikation sowie Immobilien arbeiteten mehr Menschen.
Einen sehr deutlichen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem im Verarbeitendem Gewerbe und im Baubereich. Auch Arbeitnehmerüberlassungen sowie die Bereiche Verkehr & Lagerei und der Handel verzeichnen einen Rückgang der Beschäftigten.
IX. Ausbildungsmarkt
Über die Bilanz des Ausbildungsjahres 2023/2024 wird im Oktober gesondert berichtet