Der Arbeitsmarkt im Oktober 2024

• Arbeitslosenzahl: 6.546
Veränderung zum Vormonat: - 108 / - 1,6 Prozent
Veränderung zum Oktober 2023: + 218 / + 3,4 Prozent
 

• Arbeitslosenquote: 5,1 Prozent
Veränderung zum Vormonat: - 0,1 Prozentpunkt
Veränderung zum Oktober 2023: + 0,1 Prozentpunkte
 

• Bestand Arbeitsstellen: 1.539
Veränderung zum Vormonat: + 66 / + 4,5 Prozent
Veränderung zum Oktober 2023: - 439 / - 22,2 Prozent

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 35

I. Überblick
 

In der Region gab es insgesamt 6.546 arbeitslose Frauen und Männer, 108 Personen weniger als vor einem Monat. Insbesondere die Zahl der jungen Menschen ohne Job ging weiter zurück. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkt und lag bei 5,1 Prozent. Vor einem Jahr gab es im Arbeitsagenturbezirk Pirna knapp 218 Arbeitslose weniger bei einer Quote von 5,0 Prozent.
Ende Oktober zählte die Agentur für Arbeit Pirna 1.539 freie Arbeitsstellen im Landkreis und der Bedarf an neuen Arbeitskräften war zuletzt leicht gestiegen.

Zitat:

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Pirna, Ronny Beck, schätzt die aktuelle Entwicklung im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wie folgt ein:
„Mit dem bevorstehenden Übergang in die kältere Jahreszeit stehen wir vor typi-schen Herausforderungen, die einige Berufsbereiche, wie die Gastronomie oder Außentätigkeiten, in Ruhephasen führen können. In unserer traditionell saisonal geprägten Region rechnen wir daher in den kommenden Monaten mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Landkreis.“
„Obwohl die Arbeitslosigkeit im Oktober leicht gesunken ist, lässt die weitestgehend ausgebliebene dynamische Herbstbelebung in Verbindung mit den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bereits jetzt darauf schließen, dass das Jahr 2025 im Landkreis vor größeren Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt stehen könnte.“

„Erfreulich ist jedoch, dass die Jugendarbeitslosigkeit im letzten Monat abgenommen hat. Dies bestätigt, dass die Herausforderungen für viele junge Menschen meist nur vorübergehend sind, und viele von ihnen in den letzten Monaten erfolgreich eine Ausbildung gefunden oder als Berufsanfänger in den Arbeitsmarkt eingestiegen sind,“ kommentiert der Arbeitsagenturchef, Ronny Beck, die aktuelle Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
 

II. Arbeitslosigkeit
 

Bewegung am Arbeitsmarkt 

Im Oktober konnten mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, als es Neumeldungen gab. 

Zugang 

Im Berichtsmonat meldeten sich 1.414 Männer und Frauen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge neu oder erneut arbeitslos. Das waren 87 mehr als im Vormonat und 193 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 474 Personen meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 25 mehr als im September und 52 mehr als im Oktober letzten Jahres.
396 Personen hatten zuletzt eine Ausbildung oder Qualifizierung absolviert, 23 weniger als im vergangenen Monat und 78 mehr als im Oktober 2023.

Abgang 

Gleichzeitig konnten im Berichtsmonat 1.535 Menschen ihre Arbeitslosigkeit been-den, 176 mehr als im letzten Monat und 165 mehr als im Oktober 2023. Davon nahmen 429 Personen eine Erwerbstätigkeit auf, 3 mehr als im Vormonat und 77 mehr als im Vorjahresmonat. Insgesamt 489 Männer und Frauen begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung, 69 mehr als im vergangenen Monat und 71 Personen mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres.

 

Ausgewählte Alters- und Personengruppen
 

Langzeitarbeitslose 

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat.
2.364 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge waren im Oktober mehr als ein Jahr ohne Job, 1 Person weniger als im September. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 74 Langzeitarbeitslose mehr.

U25

Die Zahl arbeitsloser Jugendlicher unter 25 Jahre ging im Oktober deutlich zurück. Zuletzt waren 635 junge Frauen und Männer registriert, 79 weniger als im September. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 76 mehr junge Menschen ohne Job. 

Ü50 

Rund 41 Prozent aller Arbeitslosen im Landkreis sind über 50 Jahre alt, 32 Prozent 55 Jahre und älter.
Die Zahl der älteren Arbeitslosen ging im Oktober zurück. Zuletzt waren 2.706 über 50-Jährige arbeitslos gemeldet, 9 weniger als einen Monat zuvor. Im Oktober 2023 gab es 100 mehr Menschen ohne Job in dieser Altersgruppe.

 

III. Rechtskreise und Grundsicherung 

Innerhalb des letzten Monats ging die Zahl der Arbeitslosen in beiden Rechtskreisen zurück.
Die Agentur für Arbeit Pirna registrierte zuletzt 2.440 Arbeitslose und damit 27 Personen weniger als im September aber 282 mehr als im Oktober des vergangenen Jahres.
4.106 arbeitslose Menschen gehörten zum Rechtskreis SGB II und wurden vom Job-center Sächsische Schweiz-Osterzgebirge betreut. Die Zahl ging innerhalb des letzten Monats um 81 Personen zurück. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 64 SGB II-Arbeitslose weniger gezählt.
Leistungen der Grundsicherung erhielten zuletzt 8.293 erwerbsfähige Leistungsberechtigte, sowie 2.465 nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte.
 

IV. Blick auf die einzelnen Regionen 

Die Entwicklung in den Regionen der Pirnaer Arbeitsagentur fiel im Vergleich zum September wie folgt aus: In Pirna ging die Quote um 0,2 Prozentpunkt zurück und in Sebnitz betrug der Rückgang 0,4 Prozentpunkte. Freital verzeichnet einen Anstieg von 0,1 Prozentpunkten. Die Arbeitslosenquote von Dippoldiswalde blieb unverändert.
Im Vorjahresvergleich gab es in allen Regionen, außer Sebnitz, mehr arbeitslose Menschen. Die Quote stieg in Pirna, Freital und Dippoldiswalde jeweils um 0,2 Pro-zentpunkte. In Sebnitz sank die Quote um 0,4 Prozentpunkte.

 

V. Arbeitskräftenachfrage 

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Pirna und des Jobcenters Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden im Berichtsmonat 307 neue Stellenangebote zur Besetzung gemeldet. Das waren 64 mehr als im Vormonat und 2 weniger als im Oktober letzten Jahres. Von den Stellenneumeldungen kamen die meisten aus der Zeitarbeit (75), aus den Freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (38), der Öffentlichen Verwaltung (32), dem Baugewerbe (31), dem Verarbeitenden Gewerbe (28) sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen (28).
Der Bestand gemeldeter freier Stellen stieg zum Vormonat um 66 und lag nun bei 1.539. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren das 439 Stellen weniger.

 

VI. Unterbeschäftigung

Nach vorläufigen Berechnungen belief sich die Zahl der Arbeitslosen und Teilneh-menden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die den Arbeitsmarkt entlasten, im Berichtsmonat auf 8.317 Männer und Frauen. Das waren 241 mehr im Vergleich zum letzten Oktober. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag die Unterbeschäftigungsquote im Berichtsmonat bei 6,4 Prozent (Vormonat: 6,5 Prozent/ Vorjahr: 6,3 Prozent).
 

 

VII. Kurzarbeit 

Für April 2024 liegen nun endgültige Daten zur realisierten Kurzarbeit vor. Insgesamt befanden sich 35 Betriebe in Kurzarbeit und diese erhielten für 1.690 Beschäftigte Kurzarbeitergeld. Der durchschnittliche Arbeitsausfall betrug 18,9 Prozent.

Für den Monat Juni 2024 gibt es erste Hochrechnungen zur realisierten Kurzarbeit, wonach 19 Betriebe für 1.146 Beschäftigte konjunkturelles Kurzarbeitergeld erhalten.

 

VIII. Beschäftigung

Im März 2024* waren im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 79.332 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es 423 oder 0,5 Prozent weniger Beschäftigte.
Bei den jüngeren Beschäftigten unter 25 Jahre gab es einen Beschäftigungsanstieg (plus 2,8 Prozent), bei den Beschäftigten zwischen 25 und 55 Jahren einen Rückgang (minus 1,4 Prozent). Zudem stieg die Teilzeitbeschäftigung um 1,7 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten in Vollzeit ging hingegen um 1,6 Prozent zurück. Im Vergleich zum Vorjahr arbeiten deutlich mehr ausländische Beschäftigte im Landkreis, der Anstieg lag bei 11,3 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Gastgewerbe und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Auch in den Bereichen Land- & Forstwirtschaft, Information und Kommunikation sowie Immobilien arbeiteten mehr Menschen.
Einen sehr deutlichen Rückgang von Beschäftigten gab es vor allem im Verarbeitendem Gewerbe und im Baubereich. Auch Arbeitnehmerüberlassungen sowie die Bereiche Verkehr & Lagerei und der Handel verzeichnen einen Rückgang der Beschäftigten. 

* letzter Quartalsstichtag mit gesicherten Angabe