Vogtland: Frühjahrsbelebung setzt ein – Arbeitslosigkeit geht deutlich zurück

Im Vogtland waren im April 5.183 arbeitslose Frauen und Männer gemeldet, dies sind 333 oder 6,0 Prozent weniger als im März. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 940 Personen oder 15,4 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote sinkt auf 4,6 Prozent. Kurzarbeitergeld sichert nach wie vor Beschäftigungsverhältnisse in der Region.

03.05.2022 | Presseinfo Nr. 38

„Die Frühjahrsbelebung hat im April den vogtländischen Arbeitsmarkt erreicht. Die Arbeitslosigkeit ging deutlich zurück. Der regionale Arbeitsmarkt folgt dem üblichen saisonalen Trend und entwickelt sich auch im Jahresvergleich weiter positiv. Von der positiven Entwicklung zum Vormonat und Vorjahr konnten nahezu alle Personengruppen profitieren. Nur bei den Jugendlichen verzeichnen wir einen leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum März. Die Einstellungsbereitschaft der regionalen Wirtschaft bewegt sich weiter auf einem hohen Niveau. Viele Unternehmen suchen Personal. So stehen zurzeit rund 3.000 freie Stellenangebote in beinahe allen Wirtschaftsbranchen zur Besetzung zur Verfügung. Dennoch ist die wirtschaftliche Entwicklung von erheblichen Unsicherheiten und Gefahren geprägt. Man muss abwarten, wie sich der Ukrainekrieg, bestehende Sanktionen und globale Lieferengpässe weiter auswirken“, betont Bereichsleiter André Wille.

Auf dem regionalen Ausbildungsmarkt ist derzeit noch viel Bewegung und die Chancen auf eine Lehrstelle stehen gut. „Jeder, der eine Ausbildungsstelle sucht, sollte sich bei uns in der Berufsberatung melden. Wir beraten persönlich – auch an den Schulen – und haben unsere Online-Angebote ausgebaut“, so André Wille weiter: „Den Unternehmen empfehle ich, auch auf Praktika zu setzen. So lässt sich ein persönlicher Eindruck vermitteln und die Jugendlichen können ihre Talente testen. Damit keine Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, können sich Arbeitgeber auch zu unserem Förderinstrument Assistierte Ausbildung informieren. Die Assistierte Ausbildung umfasst Stütz- und Förderunterricht für Jugendliche und hilft somit, die Anforderungen des Betriebes und der Berufsschule zu erfüllen. Sprechen Sie uns an“, hebt André Wille abschließend hervor.

Die aktuelle Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, sank um 0,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 5,4 Prozent. 

Neu bzw. erneut arbeitslos meldeten sich im April 1.246 Frauen und Männer, 70 mehr als im März und 41 mehr als vor einem Jahr. 453 Personen wurden nach vorheriger Erwerbstätigkeit und 266 nach einer Ausbildung oder dem Besuch einer Maßnahme arbeitslos.

Im April konnten 1.580 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden. Das sind 121 Menschen mehr als im Monat zuvor und 120 weniger als vor einem Jahr. 655 von ihnen haben im Berichtsmonat eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, 289 begannen eine Ausbildung oder eine Qualifizierung. 

Derzeit sind im Plauener Agenturbezirk 425 Jugendliche unter 25 Jahren ohne Beschäftigung. Das sind 7 mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen um 136 bzw. über 24 Prozent niedriger. 

Die Zahl älterer Arbeitsloser hat sich im Vergleich zum Vormonat um 185 Personen verringert. Ende April waren im Vogtland 2.223 Frauen und Männer ab 50 Jahre arbeitslos, 233 bzw. 9,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. 

Aktuell sind 32,4 Prozent der Arbeitslosen im Agenturbezirk Plauen länger als ein Jahr auf Jobsuche. Ihre Zahl ist im Vergleich zum Vormonat um 64 auf 1.679 gesunken. Im Vorjahresvergleich liegt die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 436 bzw. 20,6 Prozent niedriger. 

Auf Geschäftsstellenebene stellt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor unterschiedlich dar. In allen Geschäftsstellen ist die Arbeitslosigkeit gesunken. Die niedrigste Arbeitslosenquote verzeichnet Klingenthal mit 3,1 Prozent. Danach folgt Oelsnitz mit 3,4 Prozent und Auerbach mit 3,6 Prozent. Reichenbach liegt aktuell bei 4,3 Prozent und Plauen bei 5,9 Prozent.

Vorjahresvergleich:

Im Rechtskreis des SGB III (Arbeitslosenversicherung) sind 2.020 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 482 weniger als im April 2021 und im Rechtskreis SGB II (Grundsicherung) 3.163 Personen, 458 weniger als vor einem Jahr. 

Arbeitskräftenachfrage:

Im April wurden 444 Stellen gemeldet, das sind 2,5 Prozent mehr als im Vormonat und rund 14 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an gemeldeten Stellen liegt mit rund 3.000 leicht unter dem Vormonat und rund 15 Prozent über dem Vorjahr. 

Unterbeschäftigung:

Im letzten Monat haben nach ersten Hochrechnungen rund 1.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen teilgenommen oder gesetzliche Regelungen in Anspruch genommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung auf 6.790. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im April bei 5,9 Prozent (Vormonat: 6,2 Prozent, Vorjahr: 6,7 Prozent). 

Realisierte Kurzarbeit:

Für den Monat Dezember liegt die aktuelle Hochrechnung für die tatsächlich realisierte Kurzarbeit im Vogtland vor. Demnach haben bislang 724 Betriebe Kurzarbeitergeld für 3.936 Arbeitnehmer abgerechnet. Im Vergleich zu November ist ein Anstieg bei Betrieben (+133) und insbesondere bei den Arbeitnehmern (+499) zu verzeichnen. Der Höchststand an Kurzarbeitern war mit 17.916 Personen im April 2020. 

Anzeigen Kurzarbeit:

Im Monat März wurde von 58 Betrieben bzw. Betriebszweigen für 1.176 Personen Kurzarbeit angezeigt. Das sind 16 Anzeigen und 842 Personen mehr als im Februar. 

Ausbildungsmarkt:

Aktuell sind 894 Jugendliche als Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur gemeldet, 12 oder 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Von den Unternehmen im Vogtland wurden der Agentur für Arbeit Plauen bis Ende April 1.300 betriebliche Ausbildungsstellen gemeldet – 87 oder 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Ende April waren noch 473 Mädchen und Jungen auf der Suche nach einer Lehrstelle und 811 Ausbildungsplätze sind noch nicht besetzt. 

Ausbildungschancen gibt es noch in fast allen Bereichen. Die meisten unbesetzten Ausbildungsplätze gibt es für Verkäufer/in (60), Kaufleute im Einzelhandel (58), Zerspanungsmechaniker/in (27), Fachkräfte Lagerlogistik (26), Industriemechaniker/in (23), Kaufleute Büromanagement (22), Handelsfachwirt/in (22), Maschinen- und Anlagenführer/in (22), Köche (20) sowie Kraftfahrzeugmechatroniker/in (20).